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Wirteverband Basel-Stadt

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13.03.2017

So wird Street-Food staatlich gefördert

Gedanken zum Schlemmer-Markt in Basel

Auf dem Basler Marktplatz findet jeden Montag ein «Schlemmer-Markt» statt, der gemäss Standortmarketing «Street-Food-Atmosphäre» schaffen soll. Grundsätzlich ist jedes Angebot zu begrüssen, das die Innenstadt belebt. Haben Konkurrenten jedoch unterschiedliche Bedingungen, entstehen schädliche Wettbewerbsverzerrungen.

Unsere Branche ist ein Spiegelbild der Gesellschaft, weshalb Veränderungen des Verzehr- und Ausgehverhaltens in einem freien Markt stets auch zu Veränderungen des Angebots führen. Deshalb ist der Wirteverband Basel-Stadt offen gegenüber neuen Gastronomieformen und zählt auch zahlreiche Betreiber von Buvetten, Food-Trucks oder Verkaufsständen zu seinen Mitgliedern.

Alle profitieren von einer lebendigen «Startup-Szene», wenn mit verhältnismässig geringem Aufwand ausgetestete Konzepte später den Weg in die stationäre Gastronomie finden. Umgekehrt interessieren sich vielleicht bestehende Wirte für zusätzliche Verkaufspunkte, um so ein breiteres Publikum anzusprechen. So weit, so gut.

Das neue Zauberwort heisst also «Street Food». Wie in allen Branchensegmenten, gibt es hier originelle, innovative Anbieter ebenso wie «Massenverpfleger», die qualitativ nicht immer überzeugen. Die Konsumenten sind mündig genug, um den besten Unternehmern zum Erfolg zu verhelfen. Entscheidend aus Verbandsicht ist die Frage, ob alle Marktteilnehmer gleich lange Spiesse haben. Leider ist das nicht gewährleistet!

Die Mehrwertsteuer-Diskriminierung des konventionellen Gastgewerbes gegenüber Take-Away-Angeboten besteht nach wie vor. Ein Sandwich oder ein Kaffee werden im Restaurant mit einem mehr als dreimal so hohen Steuersatz belastet wie an Kiosken oder Imbisswagen. Staatliche Kontrollen haben sicherzustellen, dass «Take-Away-Anbieter» wenigstens dann den Normalsatz abliefern, wenn deren Kunden in unmittelbarer Nähe konsumieren, z.B. an Stehtischen.

Wichtig ist auch, dass die «neuen» Anbieter bei den Sozialversicherungen und beim Landes-Gesamtarbeitsvertrag genau gleich strengen Kontrollen unterzogen werden wie herkömmliche Gastronomen.

Bei Food-Trucks oder Verkaufsständen ist es mit der Hygiene nicht immer einfach, weil die bescheidene Infrastruktur rasch überlastet ist. Manche Betreiber kochen zuhause ihre Waren vor und transportieren sie dann im Kofferraum zu ihrem Verkaufspunkt. Hier haben die staatlichen Lebensmittelinspektoren sicherzustellen, dass sowohl bei der Produktion als auch beim Transport (Kühlkette!) alle Bestimmungen eingehalten werden.

Neuerdings darf auf Allmend sogar gekocht werden. Probleme mit Geruchsimmissionen sind vorprogrammiert. Interessant wird es, wenn auch Restaurants anfangen, Grillgeräte und Fritteusen auf ihre Terrassen zu stellen!

Wenn mobile Anbieter an besten Lagen ihre Verkaufsstände errichten und nur gerade die Allmendgebühren bezahlen, ist es für die Betreiber von Lokalen mit hohen Innenstadtmieten unmöglich, preislich mitzuhalten. Andererseits ist es auch gefährlich, den öffentlichen Raum immer weiter zu kommerzialisieren.

Um auf den «Schlemmer-Markt» zurückzukommen: Der Versuch, auf diese Weise die Stadt zu beleben, ist sicher gut gemeint. Ob und wie stark dadurch die Frequenzen zunehmen, wird sich noch zeigen müssen.

Es besteht die Gefahr, dass Gastronomen, die ihre Dienstleistungen den ganzen Tag, die ganze Woche und das ganze Jahr über erbringen, mehr Mühe bekommen, zu überleben. Sie werden zudem noch mehr als bisher damit konfrontiert sein, dass Nicht-Gäste ihre Toiletten benutzen. Wo sind die Schilder auf dem Marktplatz, die zu einer ausreichend grossen WC-Anlage für die Kunden der Stände hinweisen? Und wo sind diese Toiletten? Im Rathaus hat es vielleicht noch Platz…

Maurus Ebneter
Delegierter des Vorstands
Wirteverband Basel-Stadt


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