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21.02.2017

Kosten, Fachkräfte und Buchungsplattformen

Die grössten Sorgen der Schweizer Hoteliers

Die Schweizer Hoteliers zählen den starken Franken und die hohen Kosten, die fehlenden Fachkräfte sowie die Online-Buchungsplattformen zu den grössten Herausforderungen. Das zeigt die jüngste Mitgliederumfrage von Hotelleriesuisse. Für die Beherbergungsindustrie sind die Fair-Preis-Initiative, der neue Hotel-Beruf und die Motion Bischof gegen «Knebelverträge der Online-Buchungsplattformen» von zentraler Bedeutung.

Hotelleriesuisse befragte im Januar 2017 knapp 2000 Mitglieder zur aktuellen Lage des Tourismus. Die 251 teilnehmenden Beherbergungsbetriebe sahen bei der Währung, den Kosten, den Fachkräften und den Online-Buchungsplattformen den grössten Handlungsbedarf.

«Der Kampf gegen das hohe Kostenniveau hat für Hotelleriesuisse Priorität», betonte Verbandsräsident Andreas Züllig an einer Medienkonferenz von Schweiz Tourismus. «Unser Land kann sich die missbräuchlichen Schweiz-Zuschläge nicht mehr leisten.» Deshalb setzt sich Hotelleriesuisse an vorderster Front für die Fair-Preis-Initiative ein.

Nach dem Frankenschock im Jahr 2015 bleibt der Preisdruck hoch. Trotzdem konnten 62% der Befragten ihre Winter-Preise im Vergleich zum Vorjahr halten. Im Winter 2015/16 waren es nur 49%. Diese Stabilisierung ist eine entscheidende Voraussetzung für die Rentabilität und Investitionsfähigkeit der Branche. Laut Umfrage wollen die Hoteliers Innovationen und Investitionen weiter vorantreiben und sich über besondere Qualität positionieren. Dabei spielen Hotelsterne und Spezialisierungskategorien wie Schneesport-, Golf- oder Wanderhotel eine wichtige Rolle. Um neue Gäste anzusprechen, verstärken 30% ihr Online-Marketing.

Neuer Beruf und neue Arbeitsmodelle

Als zweite grosse Herausforderung nannten die Befragten die Rekrutierung von geeigneten Mitarbeitenden. Mit dem neu geschaffenen Beruf Hotel-Kommunikationsfachfrau/-mann EFZ wirkt die Branche dem Fachkräftemangel entgegen. Die Grundbildung, die Kompetenzen rund um den direkten Gästekontakt, das Marketing und administrative Arbeiten vermittelt, stösst bei den Jugendlichen auf grosses Interesse. Ob Rezeption, Verkauf oder Personalwesen: Nach Lehrabschluss stehen den Hotel-Kommunikationsfachleuten vielfältige Karrierewege offen.

Nicht nur in der Ausbildung geht die Branche neue Wege. Im Leitfaden «Zukunft des Arbeitsmarkts in der Hotellerie» zeigt Hotelleriesuisse anhand von Best-Practice-Beispielen, wie Hoteliers vorgehen, um Personal zu finden und zu halten. Die Saisonbetriebe in den Kantonen Tessin und Graubünden zum Beispiel orientieren sich an der Sharing-Economy und «teilen» sich die Mitarbeitenden. Diese erhalten dank des «Mitarbeiter-Sharings» eine Ganzjahresstelle. Im Winter sind sie im Bündnerland, im Sommer im Tessin im Einsatz.

Kampf gegen die Knebelverträge

Laut Umfrageergebnissen stellen Online-Buchungsplattformen für die Schweizer Beherbergungsbetriebe die drittgrösste Herausforderung dar. Da ein Grossteil der Hotelübernachtungen heutzutage über internationale Buchungsplattformen gebucht wird, müssen Hoteliers zwingend dort vertreten sein. Diese Präsenz ist wegen überrissenen Konditionen allerdings sehr teuer. Die Plattformen verlangen nicht nur hohe Kommissionen, sondern machen den Hotels auch Preisvorschriften für die eigene Website.

«Diese Eingriffe in die unternehmerische Freiheit sind absolut inakzeptabel», hielt Andreas Züllig fest. «Auf den hoteleigenen Kanälen sind die Kosten deutlich niedriger. Hoteliers, die diesen Vorteil an ihre Kunden weitergeben möchten, sollen dies tun dürfen.» Hotelleriesuisse setzt auf die Motion Bischof, welche die «Knebelverträge der Online-Buchungsplattformen» verbieten will. «Unsere Nachbarländer haben bereits mit Verboten reagiert. Jetzt muss auch die Schweiz aktiv werden», verlangte der Hotelleriesuisse-Präsident.

Aufgehellte Aussichten

In der Mitgliederumfrage von Hotelleriesuisse gehen viele Betriebe von einer leichten Entspannung aus. «Mich beeindruckt die Haltung der Hoteliers. Sie haben sich nach dem Frankenschock aufgerafft und nutzen in dieser schwierigen Phase ihren Spielraum», so das Fazit von Andreas Züllig. Die touristische Gesamtnachfrage ist allerdings weiterhin stark von der Frankenentwicklung abhängig, eine grundsätzliche Stabilisierung ist erst mittelfristig zu erwarten.


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