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29.05.2017

Was die Fair-Preis-Initiative dem Gastgewerbe bringt

Grosser direkter und indirekter Nutzen

Das Schweizer Gastgewerbe hat gegenüber ausländischen Konkurrenten massive Kostennachteile. Eine Umsetzung der Eidgenössischen Volksinitiative «Stop der Hochpreisinsel – für faire Preise» wird Linderung verschaffen und unsere Wettbewerbsfähigkeit stärken.

Die Fair-Preis-Initiative will Importhürden abbauen, die internationale Konzerne errichten, um ihre Vertriebssysteme in der Schweiz abzuschotten. So halten diese Unternehmen bei uns die Preise künstlich hoch. Die Wettbewerbskommission schreitet nicht ein, obwohl sie in manchen Fällen die Möglichkeit dazu hätte.

Wie widersprüchlich diese Praxis ist, zeigt folgender Vergleich: Treffen mehrere Unternehmen Wettbewerbsabreden, um Einkäufe im Ausland zu unterbinden, wird das in der Regel untersagt. Unterbindet hingegen ein Unternehmen allein Einkäufe im Ausland, hat das kaum je Konsequenzen. Es braucht ein deutliches Zeichen des Gesetzgebers, um das zu ändern. Und es braucht wohl leider das Volk, um den konzernhörigen Gesetzgeber dazu zu zwingen.

Der Art. 7 des Kartellgesetzes darf nicht toter Buchstabe bleiben. Das Gastgewerbe wird bei einer weniger restriktiveren Auslegung des Begriffs der «Marktbeherrschung» und damit verbunden einem wirksamen Kampf gegen missbräuchliche Schweiz-Zuschläge direkt profitieren, unter anderem bei der Beschaffung von Markengetränken, Nonfood-Artikeln, Geräten und Haustechnik (Heizung, Kühlung, Lüftung, Sanitär).

Fast noch grösser ist für uns der indirekte Nutzen. Die Fair-Preis-Initiative wird bei einer Annahme durch das Schweizer Volk dafür sorgen, dass internationale Markenartikel wesentlich günstiger werden und somit ein wichtiges Motiv für den überbordenden Einkaufstourismus wegfällt. Weniger grenzüberschreitende Einkäufe bedeuten auch weniger Kaufkraftabfluss aus dem Gastgewerbe.

Wir werden zudem davon profitieren, dass viele heimische KMU-Industriebetriebe, namentlich in der MEM-Branche, im internationalen Wettbewerb wieder mithalten. Diese Unternehmen werden in der Schweiz bleiben statt ihre Produktion ins Ausland zu verlagern. Sie werden Arbeitsplätze erhalten und ausbauen statt Jobs zu streichen. Nicht zuletzt haben sie dann wieder höhere Budgets für Geschäftsessen, Mitarbeiterfeiern und ähnliches.

Die Vorteile für das Gastgewerbe sind vielfältig. Doch was ist mit dem Personalaufwand, unserem grössten Kostenblock? Zwar werden die Löhne bei einer Umsetzung nicht sinken, doch der Aufwärtsdruck nähme wegen der tieferen Lebenshaltungskosten unserer Mitarbeitenden ab. Vor allem können wir uns die hohen Löhne eher leisten, wenn wir nicht gleichzeitig bei der Beschaffung von Waren und anderen Produktionsmitteln behindert werden.

Auch bei den Agrarprodukten kann die Fair-Preis-Initiative nur wenig bewirken. Deren extrem hohen Preise sind politisch gewollt und in erster Linie durch Schutzzölle verursacht. Trotzdem werden die Lebensmittelpreise tendenziell sinken, denn Landwirte könnten günstiger produzieren, wenn sie Stalleinrichtungen, Landmaschinen, Werkzeuge, Saatgut oder Pflanzenschutzmittel günstiger beschaffen. Sie wären dann besser vorbereitet für Marktöffnungsschritte, auf die Konsumenten, der Detailhandel und das Gastgewerbe sehnsüchtig warten.

Maurus Ebneter
Delegierter des Vorstands
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