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15.10.2009

Raucher in Frankreich erobern sich die Bars zurück

Ziviler Widerstand: Verbot wird zunehmend ignoriert

Die Franzosen sind nicht zum ersten Mal mit einem Rauchverbot konfrontiert. Schon vor dreissig Jahren gab es ein Gesetz, das Rauchen in öffentlich zugänglichen Räumen untersagte. Befolgt wurde es praktisch nie. Ganz so gross ist der zivile Widerstand dieses Mal nicht. Doch in zahlreichen Lokalen erobern sich die Raucher gewisse Freiheiten zurück.

Beispiel 1: Speiserestaurant in Mulhouse
Abends um 22 Uhr sind im Lokal noch vier Tische besetzt, das Dessert wurde schon abgeräumt. Ein gepflegter Herr steht auf und fragt die anderen Gäste, ob sie etwas dagegen hätten, wenn er rauche. Selbstverständlich respektiere er es, falls sich jemand gestört fühle. Was passierte? An allen vier Tischen griffen Gäste zu ihren Zigaretten!

Auch im Süden Frankreichs gewinnen die Raucher an Terrain. Ein Recherche der Zeitung "La Provence” ergab, dass in vielen Kneipen, Bars und Cafés wieder geraucht wird. So sieht es aus:

Beispiel 2: Brasserie beim Alten Hafen von Marseille
"Ok, mais faites vite...", flüstert der Patron zu seinen letzten Gästen, während er einen antiquierten Aschenbecher hinter dem Tresen hervorholt. Die Raucher geniessen ihre Zigaretten im Bewusstsein, etwas Verbotenes zu tun. Der Wirt sagt, tagsüber setze er das Gesetz durch, am späten Abend nicht immer.

Beispiel 3: Bar im 15. Arrondissement von Marseille
Es ist Apérozeit. Zahlreiche Gäste rauchen. Die Serviceangestellte meint dazu: "Tant que personne ne se plaint, on va pas embêter les clients." Und der Wirt sagt dazu: "Im ersten Jahr haben wir das Verbot befolgt, doch nachdem ich meine Buchhaltung sah, gab ich dem Druck der rauchenden Gäste nach." Das Rauchverbot führt zu einer Einbusse von 30%, jetzt erholen sich die Umsätze wieder.

Beispiel 4: Konzertlokal Le Dôme in Marseille
An einem Reggaekonzert geht es zu wie in der guten alten Zeit. Es wird gequalmt wie wahnsinnig, wobei in den Zigaretten wohl nicht nur Tabak steckt. Welcher Kontrolleur würde sich hier schon ohne massiven Polizeischutz hineinwagen? Das sagt der Betreiber: "Malgré nos rappels en début de spectacle, les gens continuent à désobéir." Man könne doch nicht hinter jeden Gast einen Aufpasser stellen...

Beispiel 5: Musikkneipe im Süden von Marseille
Der Wirt meint: "Wenn ich meine Gäste zum Rauchen nach draussen schicke, beklagen sich die Nachbarn. Dann werde ich wegen Übertretung der Lärmvorschriften gebüsst.” Die Lösung: Es wird drinnen geraucht.

Beispiel 6: Letzten Winter im Stadtzentrum von Marseille
Um ihre Gäste vor Lungenentzündungen zu schützen, haben die Betreiber zahlreicher Lokale Heizstrahler aufgestellt. Die Menschenansammlungen vor den Kneipen führen zu Protesten der Anwohner.

Beispiel 7: Präfektur der Region Provence-Alpes-Côte d'Azur
In einem Korridor steht noch immer ein Aschenbecher. Er wird rege benutzt.

La Provence / 8. Oktober 2009
Sophie Manelli: Les fumeurs ne se cachent plus pour mourir


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