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24.03.2010

Präventionsmassnahmen wissenschaftlich nicht abgestützt

Alkoholwerbung hat keinen Einfluss auf den Konsum der Jugendlichen

Immer mehr gesetzliche Massnahmen bevormunden den Bürger unter dem Vorwand, seine Gesundheit zu schützen. Jüngstes Beispiel dafür ist der Entwurf für ein Bundesgesetz über Prävention und Gesundheitsförderung. Die restriktiven Massnahmen gründen nicht auf wissenschaftlichen Tatsachen und nehmen die gesamte Bevölkerung unter Beschuss, was teuer und ineffizient ist. Eine kürzlich von Dr. Stefan Poppelreuter von TÜV Rheinland Impuls GmbH durchgeführte Studie weist nach, dass in der Schweiz und in ihren Nachbarländern die Werbung für alkoholische Getränke den Konsum der Jugendlichen nicht beeinflusst.

In seinem Einführungsreferat plädierte der Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbandes, Direktor Hans-Ulrich Bigler, für eine risikogruppenspezifische Präventionspolitik und erteilte allen Giesskannen-bzw. Rasenmähervorschriften eine klare Absage. Denn Letztere führten nicht nur zu einer Beeinträchtigung der persönlichen Freiheit der gesamten Bevölkerung, sondern seien auch Gift für die Wirtschaft und vor allem für die KMU.

Als negative Beispiele geisselte er die Exzesse in der Lebensmittelpolitik, einen übertriebenen Passivrauchschutz und das überflüssige neue Präventionsgesetz. Die sorgfältig recherchierte Studie von Dr. Stefan Poppelreuter habe klar aufgezeigt, dass generalpräventive Massnahmen die Ziele in der Regel nicht erreichten, sondern vielfach die Falschen treffen würden, ohne dabei jedoch das eigentliche Problem zu lösen.

Alkoholwerbung wird als langweilig beurteilt

83% der befragten Jugendlichen finden die Werbung für alkoholische Getränke eher langweilig und wenig unterhaltsam. 90% der Jugendlichen geben an, dass die Werbung ihr Verhalten nicht beeinflusst. Und die Hälfte der befragten Jugendlichen (50.6%) erklären, nie Produkte zu kaufen, die sie in der Werbung gesehen haben, während 40% von ihnen nur dann aufgrund der Werbung ein Produkt ausprobieren, wenn dieses ihnen innovativ und besonders interessant scheint.

Desgleichen sagen 77% von ihnen, Werbung rege Jugendliche nicht oder kaum zum Trinken von alkoholischen Getränken an, und 90% der Befragten erklären, die Werbung habe keinen Einfluss auf ihren Konsum.

Einfluss der Gleichaltrigen

Auf die Frage, was ganz allgemein das Verhalten der Jugendlichen gegenüber alkoholischen Getränken beeinflusse, wird an erster Stelle (mit 85%) die Rolle der Altersgenossen, des Freundeskreises erwähnt, was auch von anderen Studien bestätigt wird. Der Einfluss der Eltern und Geschwister kommt erst an zweiter Stelle (mit 65% resp. 62%).


Eltern machen sich ein falsches Bild

Die Eltern sind sich zwar der Rolle der Gleichaltrigen als Faktor für die Beeinflussung des Konsums von alkoholischen Getränken besser bewusst als ihre Kinder, doch sie unterschätzen Gründe wie "Fun" oder geschmackliche Attraktivität. Die Eltern haben die Tendenz, "äussere" Gründe für den Alkoholkonsum ihrer Kinder verantwortlich zu machen.

Desgleichen sind die Eltern der Meinung, die Jugendlichen beziehen den Alkohol vor allem aus dem elterlichen Keller oder Kühlschrank, dabei kaufen die Jugendlichen ihre alkoholischen Getränke viel häufiger im Laden. Sie sind auch überzeugt davon, dass sich ihre Kinder der Auswirkungen, besonders der potenziell negativen Auswirkungen, des Alkoholkonsums bewusst sind, was jedoch nur bedingt zutrifft.

Die Eltern betrachten sich zu 74% als wichtigsten Beeinflussungsfaktor, was den Alkoholkonsum ihrer Kinder angeht, noch vor den Altersgenossen. Entsprechend sind sie der Meinung, sie seien in erster Linie (87%) verantwortlich für die Prävention, während nur 10% von ihnen finden, der Handel müsse die führende Rolle in Sachen Prävention übernehmen. Ihnen zufolge tragen die Hersteller und Politiker nicht die Hauptverantwortung für die Prävention.

Werbeverbote sind kein Präventionswerkzeug

Obschon die Rolle der Werbung als Einflussfaktor auf den jugendlichen Alkoholkonsum von den Eltern doppelt so hoch eingeschätzt wird wie von den Jugendlichen selbst, finden beide Gruppen, nur verhaltensorientierte Präventionsmassnahmen seien effizient, was in flagrantem Widerspruch zu den tatsächlich eingesetzten Präventionsmassnahmen steht.

Daraus geht hervor, dass die Werbung nicht präventionsrelevant ist. Denn Tatsache ist nicht nur, dass sich Konsumniveau und Werbeausgaben in der Schweiz und auch in ihren Nachbarländern seit Jahren in diametral entgegengesetzten Richtungen entwickeln, sondern auch, dass sowohl die Jugendlichen als auch ihre Eltern Massnahmen wie Werbeverbote als wenig glaubwürdig beurteilen.

Die Studie wurde auf Grundlage einer telefonischen Befragung im Oktober und November 2009 bei 407 Jugendlichen zwischen 14 und 17 und bei 102 Eltern von Kindern zwischen 14 und 17 durchgeführt.


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