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21.11.2012

Regionale Produkte oder Produkte aus einer Region?

Zwischen Wunsch und Wirklichkeit

Nach "Bio" ist "Regionalität" ein Megatrend geworden, der im Handel stark beworben wird und Frischeprodukten wie Obst und Gemüse geradezu auf den Leib geschneidert scheint. Doch "Regionalität" wurde auf dem 3. Europäischen Obst- und Gemüseforum der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft AMI in Berlin von Erzeugern und Händlern, die sowohl konventionelle als auch ökologische Produkte vertreiben, hoch kontrovers diskutiert.

Für Rudolf Behr, Vorstandsvorsitzender der südlich von Hamburg gelegenen Behr AG, steckt hinter beiden Begriffen gleichsam die Personalität des Erzeugers, die den Verbrauchern Vertrauen bietet. Ob allerdings Regionalität mit vielen kleinen Betrieben immer die nachhaltigste Produktionsweise bedeutet, zog er in Zweifel. Grosse Betriebe können mit grösseren Maschinen alleine den Fahrweg beim Hacken und Düngen um 86 Prozent verringern.

Für Christian Deisenroth, Vertriebsleiter der Wasgau AG im südlichen Rheinland-Pfalz, sind regionale und biologische Produkte mit Emotionen besetzt und vermitteln Authentizität. Beide würden aber nur gekauft, wenn auch der Geschmack stimme. Für Händler bieten Produkte aus der Region die Demonstration von Kernkompetenz, die gegenüber dem Kunden auch erklärt werden müsse.

"Regionalität ist eine reine Werbekampagne", provozierte Herbert Scholdei, Geschäftsführer der Importgesellschaft Kölla Hamburg Overseas. Bei Wein und Kaffee spiele die Regionalität auch keine Rolle. Ausserdem schränke die Saisonalität die Verfügbarkeit regionaler Produkte ein. Hingegen werde die Herkunftsbezeichnung aus einer bestimmten Region als Vertrauensvotum für eine bestimmte Qualität an Bedeutung gewinnen.

Das sieht Gerhard Eberhöfer, Verkaufsleiter für Bio und Marillen bei Südtiroler Vinschgau, ähnlich. Die Region brauche eine klare Marke, wie eben Südtirol, oder der Bodensee und das Alte Land, die für qualitatives Obst stehen. Diese Marken gewinnen dann auch überregional ihre Kunden und tragen zur regionalen Wertschöpfung bei.

Bis dahin ist es noch ein langer Weg, wie Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg aufzeigte. Verbraucher sind durch falsche Versprechen irritiert, wenn Orangensaft unter einer norddeutschen Regionalmarke verkauft wird, oder die deutsche Marmelade Heidelbeeren aus dem Baltikum und Holunderbeeren aus Österreich enthält. Valet fordert eine verpflichtende Herkunftsbezeichnung und einen regionalen Qualitätsstandard, der über dem gesetzlichen liegt.

Aber sowohl "Regionalität" als auch "Bio" hinterlassen bereits Spuren in der Produktionslandschaft. Beiden Trends ist die Dezentralisierung zu eigen, erläuterte Behr aus Erfahrung. Die Betriebe beginnen sich breiter aufzustellen und nehmen neue Produkte in ihr Portfolio auf.

Autor: Roland Krieg / aid


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