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30.04.2014
Yao Aziawonou: "Ich bin glücklich"
Ehemaliger Fussballprofi findet Arbeit dank Stellenvermittlung Integratio
Seit einem halben Jahr arbeitet der frühere Profifussballer Yao Aziawonou bei der SV Group auf dem Novartis Campus. Nach mehreren Jahren war die Jobsuche nun erfolgreich – dank der Unterstützung durch die Stellenvermittlung Integratio Basel.
Es ist kurz vor halb drei Uhr nachmittags und Yao Aziawonou hat Feierabend. Und das völlig verdient, denn Arbeitsbeginn ist für den 34-Jährigen jeweils um fünf Uhr in der Früh. Seit September letzten Jahres arbeitet Aziawonou bei der Cateringfirma SV Group auf dem Novartis Campus. Als Chauffeur beliefert er die diversen Restaurants auf dem Campus, aber auch externe Standorte wie Klybeck, Schweizerhalle oder Syngenta.
Tagwacht zwischen halb vier und vier Uhr morgens? "Daran musste ich mich zuerst gewöhnen", sagt Aziawonou und lacht. Aber das sei mittlerweile kein Problem mehr. "Ich bin noch nie zu spät gekommen, nicht einmal an der Fasnacht."
Aziawonou kommt ursprünglich aus Togo und verdiente sein Geld lange als Profifussballer. Der ehemalige Nationalspieler war unter anderem zwei Jahre beim FC Basel unter Vertrag. Verletzungen zwangen ihn zum Rücktritt. Die Jobsuche gestaltete sich aber schwierig. Knapp vier Jahre versuchte er vergeblich, in der Arbeitswelt jenseits des Sports Fuss zu fassen.
Letztes Jahr wurde er vom Arbeitsintegrationszentrum (AIZ) bei Integratio angemeldet. Die Stellenvermittlung Integratio zeichnet sich durch eine intensive Betreuung der Stellensuchenden und eine enge Zusammenarbeit mit den Arbeitgebern aus. So klappte die erfolgreiche Arbeitsintegration. Er sei sehr dankbar dafür, sagt Aziawonou.
Der Job gefällt ihm, er hat viel Kontakt zu anderen Menschen. "Nur im Büro sitzen, das wäre nichts für mich." Vom Fussballer zum Chauffeur, diese grosse Umstellung gelang Aziawonou. "Ich bin glücklich, so wie es ist", sagt er. Fussball ist natürlich weiterhin ein wichtiger Teil seines Lebens. Aber nun eben in seiner Freizeit. Er spielt beim FC Concordia in der ersten Liga und strebt ein Trainerdiplom an.
Simone Böni, HR-Verantwortliche Novartis Campus & Manager Outlets der SV (Schweiz) AG, ist sehr zufrieden mit der Arbeit und dem Einsatz von Yao Aziawonou. Es sei schön zu sehen, wie er sich in die neue Aufgabe reingibt. Und "er ist extrem hilfsbereit". Aziawonou entgegnet: "Das ist doch normal."
Simone Böni arbeitet nicht zum ersten Mal mit Integratio Basel zusammen. "Im Moment beschäftigen wir drei Mitarbeitende über Integratio", sagt sie. "Durch die Vorabklärungen und die Betreuung nimmt uns Integratio viel Arbeit ab." Zudem seien die Informationen über die Arbeitssuchenden hundertprozentig verlässlich.
Es besteht die Möglichkeit, dass in den ersten sechs bis zwölf Monaten der Arbeitnehmer über den Verein Integratio angestellt wird, welcher die Administration inklusive Lohnbuchhaltung übernimmt. "Dadurch wird der Aufwand für uns geringer", sagt Simone Böni. "Durch diese Unterstützung können wir auch jemandem eine Chance geben, den man unter anderen Umständen hätte ablehnen müssen", so Böni. Klappt die Zusammenarbeit, wird der Mitarbeiter definitiv vom Arbeitgeber übernommen. Wie bei Yao Aziawonou, der ab Juni 2014 fix beim SV unter Vertrag ist.
Lohn statt Fürsorge
Der Verein Integratio Basel vermittelt Stellen an Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen Arbeit suchen. Integratio ist ein Projekt des Gewerbeverbandes Basel-Stadt, des Amts für Wirtschaft und Arbeit und der Sozialhilfe Basel-Stadt. Das Motto lautet "Arbeit statt Fürsorge".
Die Vermittlung der Stellensuchenden ist für Arbeitgeber kostenlos. Während der Einsatzdauer steht ihnen und den Mitarbeitenden ein kompetenter Job Coach von Integratio zur Verfügung. Die neuen Mitarbeitenden können in der ersten Phase über den Verein Integratio angestellt werden. Nach Ablauf der befristeten Anstellung entscheidet der Arbeitgeber, ob er die Person übernehmen möchte. Auch Direktanstellungen sind möglich.
Seit Ende 2009 haben dank Integratio über 120 Langzeitarbeitslose wieder eine Festanstellung bei einem Arbeitgeber in der Region erhalten.
Quelle: kmu News
Der ehemalige Fussballprofi Yao Aziawonou und Simone Böni von der SV Group. kmu News / T. Stöcklin
Dossier: Nachhaltigkeit
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