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01.02.2015

Verkehrskonzept Innenstadt: Nachbesserungen nötig

Saalbetreiber vor grossen Herausforderungen

Seit anfangs Jahr gilt in der Basler Innenstadt ein neues Verkehrskonzept. Noch gibt es zahlreiche ungelöste Probleme. Besonders betroffen sind Kultur- und Gastbetriebe mit Infrastrukturen für Bankette und Veranstaltungen. Nun ist Pragmatismus gefragt.

Die Anhänger des neuen Verkehrskonzepts betonen stets, es würden sich nun Chancen für eine positive Entwicklung der Innenstadt eröffnen. Sie glauben das auch: Es war bestimmt nicht ihre Absicht, das kulturelle, soziale, gastronomische und touristische Leben in der Kernzone zu erschweren. Gemeinsames Ziel aller ist es, Basel als Veranstaltungsort und Ausgehdestination – als Kulturstadt überhaupt – zu stärken.

Nur leider sind die Herausforderungen gewaltig. Verschiedene alltägliche Situationen sind ungenügend gelöst oder sie wurden in der Planung schlicht nicht berücksichtigt. Ein Problem gibt es beispielsweise bei kurzfristigen Buchungen. In manchen Fällen vergehen weniger als 24 Stunden von der Anfrage bis zum Anlass. An- und Nachlieferungen müssen dann zum Teil am Nachmittag oder Abend erfolgen – es geht einfach nicht anders.

Enorme Schwierigkeiten gibt es überdies bei Anlieferungen und Abtransporten mit angemieteten Camions. Diese lassen sich aus naheliegenden Gründen nicht im Vorfeld der Anlässe registrieren. Auch das sind keine Einzelfälle: Bühnenarbeiter, Musiker und Künstler greifen oft auf Mietfahrzeuge zurück, und meist kennt nicht einmal der Autovermieter das Kennzeichen des betreffenden Fahrzeugs im Voraus. Es braucht also fahrzeug- und kennzeichenunabhängige Lösungen.

Eine begrenzte Zahl unbefristeter Sonderbewilligungen pro Betrieb, welche jeweils in den kurzfristig erhaltenen Fahrzeugen hinterlegt werden können, würde das Problem perfekt lösen. Der Gesetzgeber sieht aber solche Bewilligungen nicht vor. Doch warum erlaubt man Kultur- und Gastbetrieben in der Innenstadt nicht einfach, entsprechende Anfahrten mit Drittfahrzeugen über ein eigenes Kundenkonto unkompliziert und kostengünstig zu registrieren?

Zu Lokalitäten, in denen regelmässig Veranstaltungen stattfinden, fahren immer wieder zu allen möglichen Uhrzeiten Personenwagen und Transportfahrzeuge zu. Sie müssen dort eine Weile stehen – unabhängig davon, ob eine Bewilligung vorliegt oder nicht. Im schlimmsten Fall nimmt man dann halt Bussen in Kauf. Ziel sollte es aber sein, dass sich alle an Gesetze und Verordnungen halten (können). Sonst riskiert Basel, bei Veranstaltern und Artisten seine Reputation als Kulturstadt zu verlieren.

Von den Betrieben und den Veranstaltern einfach "Kurzbewilligungen" zu verlangen, löst einen grossen Teil der Probleme nicht. Im besten Fall entsteht dadurch ein beträchtlicher administrativer Aufwand, ohne dass sich an der Anzahl oder am Zeitpunkt der Zufahrten etwas ändern würde. Und im schlechtesten, leider sehr häufigen Fall ist es gar nicht praktikabel.

Handlungsbedarf besteht auch bei der Busfreundlichkeit. Wichtig wäre zudem die Gleichbehandlung von Limousinen mit Taxis. Vor allem an der Baselworld ist in solchen Fahrzeugen eine Premium-Kundschaft unterwegs, die sonst andere Standorte anfährt. Das Gleiche gilt für VIP-Besucher der grossen Konzerne oder der BIZ.

Unglücklich für alle ist auch die starke Einschränkung der Lieferzeiten. Das Chaos an neuralgischen Punkten wie der Gerbergasse oder der Schneidergasse ist gross. Mit einem abendlichen Zeitfenster für Lieferungen könnte man dieses Problem entschärfen. Vor allem die Ladenbesitzer erledigten bisher in diesen Stunden gewisse Fahrten. Nun sind sie gezwungen, sich am Vormittag ins Getümmel zu stürzen, obwohl sie eigentlich in ihren Betrieben wichtigeres zu tun hätte.

Natürlich ist es eine Option, dass Betroffene Verfügungen anfechten und den Rechtsweg beschreiten. Einfacher wäre es aber, wenn die Regierung Hand böte für pragmatische Lösungen. Sofern die sogenannte "Begleitgruppe" nichts erreicht, braucht es ein Paket von Vorstössen im Grossen Rat.


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