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14.01.2016

Es geht an die Substanz im Gastgewerbe

Ein Jahr ohne Euro-Mindestkurs

Ein Jahr nach der Aufhebung des Euro-Mindestkurses sind die Auswirkungen im Gastgewerbe und im Tourismus deutlich zu spüren. Viele Gäste aus dem Euroraum bleiben aus, Schweizerinnen und Schweizer konsumieren vermehrt im Ausland und auf den Unternehmen lastet ein hoher Kostendruck. Betriebe und Arbeitsplätze sind bedroht. Der Branchenverband GastroSuisse fordert eine stabilisierende Währungspolitik und politische Massnahmen.

"Der aktuelle Währungskurs belastet das Gastgewerbe extrem", stellt Casimir Platzer, Präsident von GastroSuisse, fest. "Die Unternehmen stehen aufgrund von Gästeschwund und Wettbewerbsnachteilen unter gewaltigem Druck, der sie teilweise in ihrer Existenz bedroht. In dieser Ausnahmesituation erwarten wir von der Nationalbank eine Währungspolitik, die der Wirtschaft dient und für Stabilität sorgt", konkretisiert er.

"Ein Wirtschaftsgipfel zur Frankenstärke könnte ein Weg sein, um griffige Lösungen zu diskutieren", schlägt Remo Fehlmann, Direktor von GastroSuisse, vor. "Die Aufhebung des Mindestkurses trifft nicht nur unsere Branche, sondern die gesamte Volkswirtschaft und stellt somit eine ernst zu nehmende Gefährdung unseres Wohlstandes dar."

Die gastgewerblichen Betriebe versuchen ihr Möglichstes, um mit der Situation umzugehen. Sie optimieren die Kosten so gut es geht, halten die Preise nach Möglichkeit stabil und die Qualität hoch. Zunehmend setzen die Betriebe auf Kooperationen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen und das Innovationspotenzial zu steigern.

Wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen sind in diesem Kontext wichtiger denn je und weitere Regulierungen ein Tabu. Massnahmen zum Ausgleich der Frankenstärke sind unerlässlich, denn die langfristigen Auswirkungen der Frankenstärke werden sich erst noch zeigen. Dies umso mehr, als das Image der teuren Schweiz auf lange Sicht in den Köpfen der Menschen verankert zu sein droht.

GastroSuisse fordert insbesondere den Abbau von ungerechtfertigten Schweiz-Zuschlägen, die dauerhafte Verankerung des Beherbergungssatzes und kostengünstige und unbürokratische Einreisemöglichkeiten für Touristen aus Drittstaaten.

Im Gastgewerbe ist der Umsatz im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen. Laut der Konjunkturumfrage Gastgewerbe der Konjunkturforschungsstelle KOF ist er allein in den ersten drei Monaten um 5.4 Prozent gesunken. Dieser Trend hat sich in den folgenden Quartalen fortgesetzt.

Wegen ausbleibender Gäste aus dem Euro-Raum ist die Hotellerie besonders schwer von der Frankenstärke betroffen, wobei vor allem der alpine und ländliche Raum zu kämpfen hat. Allein in der Sommersaison von Mai bis Oktober 2015 buchten die europäischen Gäste 11 Prozent weniger Logiernächte in der Schweiz als 2014.

Als Folge der schwierigen Rahmenbedingungen mussten im letzten Jahr 385 Beherbergungsbetriebe schliessen. Das entspricht 13 Prozent mehr Schliessungen als im Jahr 2014 und dem höchsten Wert seit Jahrzehnten.

Insgesamt mögen erfolgreiche Unternehmen dem Druck kurzfristig standhalten, doch auch sie können langfristig in Bedrängnis geraten, da sie aufgrund des hohen Margendrucks keine Investitionen für die Zukunft tätigen können.

Auch die Restauration kämpft mit den Auswirkungen der Frankenstärke. Der Gastronomietourismus ist ein Trend, der sich verstetigt. Gemäss einer Link-Studie gehen 36 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer regelmässig und wiederholt ins Ausland zum Essen. Zunehmend werden auch Feiern ins Ausland verlagert. Dadurch gehen der Schweizer Restauration im Jahr rund vier Milliarden Franken Wertschöpfung verloren.

Durch die Umsatzrückgänge sind bereits viele Stellen verloren gegangen. In den ersten beiden Quartalen 2015 sind laut der Beschäftigungsstatistik BESTA 2200 Vollzeit-Arbeitsplätze im Gastgewerbe weggefallen. Ändert sich die Situation nicht, sind weitere Jobs gefährdet.


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