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14.03.2008

Schöne neue Welt

Gesundheitsstreben nimmt religiöse Züge an…

Befürworter von Rauchverboten sollten bedenken, wohin ihre Hasskampagne gegen Raucher führt. Die Forderungen der Tabakgegner werden immer absurder. Das Gesundheitsstreben nimmt religiöse Züge an. Sieht so unsere Zukunft aus?

Die Fraktion der Grünen im Europäischen Parlament fordert, dass Rauchen auch in der Aussengastronomie verboten werden soll. Der Drogenbeauftragte der deutschen Regierung will Neuproduktionen von Fernsehsendungen zensieren, so dass keine Raucher mehr abgebildet werden.

Der britische Gesundheitsminister will ein Rauchverbot in den eigenen vier Wänden, sofern sich Kinder im Rauch aufhalten könnten. Das ist irgendwie sogar eine konsequente Haltung, wenn Passivrauchen tatsächlich so gefährlich ist wie immer wieder behauptet wird.

In den USA ist es nicht selten, dass Unternehmer nur noch Nichtraucher einstellen. Es ist zulässig, Mitarbeiter mittels Blut- oder Urinproben auf Nikotin zu testen. Unter solchen Vorzeichen überrascht es kaum, dass bereits die ersten gesetzlichen Rauchverbote für private Wohnräume durchgesetzt werden. In der kalifornischen Stadt Calabasas ist sogar das Rauchen im Freien verboten. In Los Angeles ist es schon seit 2004 verboten, an den Stränden zu rauchen.

Welche Folgen die Drangsalierung und Ausgrenzung der Raucher hat und wie deren Widerstand aussieht – davon geben die folgenden Kurzartikel eine Ahnung. Willkommen in der schönen neuen Welt!


Dicke werden nicht mehr bedient

In Mississippi wurde von drei Abgeordneten ein Gesetzesentwurf eingebracht, der es Restaurants verbieten soll, Personen zu bedienen, die einen Body-Mass-Index von 30 überschreiten. Zuwiderhandelnde Gastwirte riskieren den Verlust ihrer Lizenz. Wir sind auf dem Weg zum totalitären Gesundheitsstaat. Erfahrungsgemäss dauert es weniger als zehn Jahre, bis unsinnige Diskussionen von den USA nach Europa schwappen.


Raucher-Guide

Das Rauchverbot treibt die Raucher scharenweise in eigene Clubs. In München gibt es bereits den ersten entsprechenden Online-Guide. Dort findet man von "Edelrauch" bis "Rauchen im Rotlicht" so ziemlich alles, was Herzen begehren. Kreisverwaltungsreferent Wilfried Blume-Beyerle sagte gegenüber der Süddeutschen Zeitung, in München gebe es bereits 200 Raucherclubs – Tendenz steigend. Das Ordnungsamt der Stadt Augsburg sprach im Februar von 70 Kneipen, die neu als "Vereinsheime" auftreten. In ganz Bayern sollen es sogar 2000 sein!


Verein für Wirtshauskultur

Der "Verein zum Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur zählt nach zwei Monaten 30'000 Mitglieder. Die lokale Sektion von Weiden (43'000 Einwohner) hat schon 2500 Mitglieder! Es gibt 15 Mitgliedsbetriebe, in denen ungehindert weiter geraucht werden kann. Im Januar fand im "Josefshaus" eine "Smokers Party" mit 1500 Gästen statt. Das Ordnungsamt erstattete Anzeige, doch die oberpfälzische Regierung in Regensburg musste klein beigeben, denn es handelte sich um eine Vereinssitzung. Ein Volltreffer war die Schaffung des "Vereins für fränkische Wirtshauskultur" in den "Fässla-Stuben" in Bamberg. Anfangs Februar hatte der Club bereits 2487 Mitglieder – ein Drittel davon sind Nichtraucher. Die Mitgliedskarte kostet einen Euro. Werbung wurde keine gemacht.


Raucherclub in Passau

Die Raucherdrangsalierung in Deutschland veranlasst Wirte und Raucher erwartungsgemäss zu Gegenmassnahmen. Der Inflame Club in Passau verzeichnete innert weniger Wochen 500 Mitglieder jeden Alters, in der Mehrheit überraschenderweise Frauen. Die Partys finden ausschliesslich für angemeldete Mitglieder, also in geschlossenen Gesellschaften, statt. Schon in Kürze soll an jedem Tag der Woche ein Mitgliedertreffen stattfinden, jeweils in einem anderen Lokal. Laut Ordnungsamt reicht dazu aber ein Schild an der Türe nicht aus. Mitgliedschaften müssen langfristig ausgelegt, auf einer Liste festgehalten und per Mitgliedsausweis zu belegen sein. Einlasskontrollen seien zwingend.


Wirt gründet eigene Kirche

Seit zehn Jahren betreibt Dirk Bruckner die Musikkneipe "Mausefalle" in Kappeln / Schleswig-Holstein. Nun hat der 46-jährige Wirt eine Kirche gegründet, in der Rauchen ein religiöser Akt ist. Die Bar wurde zur offiziellen Begegnungsstätte des JCKM (Jüdisch-Christliche Kirche der Mausianer). Bruckner: "Wir verbrennen Zigaretten statt Weihrauch."


Strafanzeige gegen Altkanzler

Eine Boulevardzeitung veröffentlichte ein Bild von einem Neujahrsempfang in einem Hamburger Theater. Darauf war zu sehen, wie Altkanzler Helmut Schmidt und seine Frau Loki genüsslich an ihren Zigaretten ziehen – trotz Rauchverbot. Bizarre Folge: Die Nichtraucherinitiative Wiesbaden erstattete bei der Hamburger Staatsanwaltschaft Anzeige wegen Körperverletzung (!) und Verstoss gegen das Rauchverbot.


Raucherboxen

Der Augsburger Gastronom und Stadtratskandidat Leo Dietz beauftragte ein Architekturbüro mit der Schaffung von "Ersatzräumen" für den Aussenbereich von Gastronomieobjekten. Die sogenannten S-Boxen (substitution box) können individuell gestaltet werden.


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