Back to Top
Wirteverband Basel-Stadt

Wirteverband Basel-Stadt


Suchen Sie Mitarbeiter?
Schalten Sie jetzt für 65 Franken ein Stellenangebot auf Gastro-Express, der führenden Jobbörse für das Schweizer Gastgewerbe. Jahresabos ab 390 Franken.

04.06.2008

Grosse Hoffnungen in die Attestausbildungen

Interview mit Trudi Zurschmiede vom Amt für Berufsbildung

Im neuen Berufsbildungsgesetz fallen die Anlehren weg. Neu gibt es zweijährige Attestausbildungen, welche gegenüber den Anlehren anspruchsvoller und wirtschaftskompatibler sind. Die Berufe Hotellerieangestellte/r, Restaurationsangestellte/r und Küchenangestellte/r gehören zu den ersten, die nach neuem Modell ausgebildet werden. Wir fragten Trudi Zurschmiede, stellvertretende Leiterin des Amts für Berufsbildung Basel-Stadt, nach den Vorteilen für Lehrbetrieb und Lernende.

Frau Zurschmiede, wie läuft die Umsetzung der neuen Berufsbilder im Gastgewerbe?

Die Nachfrage nach gastgewerblichen Grundbildungen ist nach wie vor hoch. Deshalb sind wir froh, dass die neuen Berufe pünktlich auf Lehrbeginn 2005 starten können. Die Lehrpläne und die Modellehrgänge für die betriebliche Ausbildung stehen bereit. Hotel & Gastro Formation und die bikantonalen Umsetzungsgruppen arbeiten äusserst professionell. Das ist ganz toll!

Die Hotellerieangestellten besuchen den Unterricht einen Tag pro Woche an der Allgemeinen Gewerbeschule Basel. Weshalb gehen die Hotelfachleute (dreijährige Lehre mit eidg. Fähigkeitszeugnis) nach wie vor ins Schulhotel?

Unsere Prognosen ergaben leider, dass für die dreijährige Lehre keine genügend grossen Klassen geschaffen werden können. Darum schliessen wir uns der Empfehlung der Schweizerischen Berufsbildungsämterkonferenz an, die Hotelfachleute in den nächsten drei Jahren noch ins Schulhotel zu schicken. Die Attestausbildungen jedoch richten wir in Basel ein, damit der Kontakt zwischen den drei Lehrorten gewährleistet ist. Die Attestausbildung ist uns sehr wichtig.

Weshalb haben Attestausbildungen in Basel eine besondere Bedeutung?

In allen städtischen Gebieten gibt es einen wesentlichen Teil von Schulabgängern, die auf einen einfacheren Einstieg in die Berufsbildung angewiesen sind. Sie sind auf die Praxis orientiert und wollen arbeiten. Ihre schulischen Leistungen sind einer zweijährigen Grundbildung zum eidgenössischen Berufsattest angepasst. Es ist wichtig, dass auch diese jungen Leute eine Chance erhalten, in die berufliche Grundbildung einzusteigen. Erfahrungsgemäss vermindert eine Lehre die Gefahr späterer Arbeitslosigkeit.

Sie appellieren also an die soziale Verantwortung der Arbeitgeber...

Ja, aber ich sehe auch handfeste Vorteile für die Unternehmer: Leute in der Attestausbildung sind vielleicht in der Schule etwas schwächer, aber praktisch oft äusserst begabt. Sie entwickeln einen enormen Berufsstolz und bleiben dem Gewerbe eher treu. Die Wirtschaft braucht im übrigen nicht nur Kaderleute, sondern auch Arbeiterinnen und Arbeiter.

Benötigen die "Attestler" eine besondere Betreuung?

Möglicherweise sind die Lehrmeister und Lehrmeisterinnen etwas mehr gefordert, vor allem brauchen sie eine hohe Sozialkompetenz. Die Ausbildner erhalten aber Unterstützung: Das Gesetz garantiert in der Attestausbildung - wo nötig - eine fachkundige, individuelle Begleitung, welche selbstverständlich auch für den Lehrbetrieb da sein wird.

Wo liegen die Hauptprobleme beim Wechsel von den zwei- zu den dreijährigen Lehren im Gastgewerbe?

Weil die neuen dreijährigen Lehren anspruchsvoller sind als die bisherigen Ausbildungen Sefa und Hofa, ist es ist dringend nötig, dass die Betriebe die Lernenden noch sorgfältiger aussuchen. Hoteliers und Wirte sollten ihre Kandidaten und Kandidatinnen unbedingt einige Tage "schnuppern" lassen, damit sie sich über deren Eignung ein klares Bild machen können. Dies hilft auch Jugendlichen in der Berufswahl. Unter Umständen ist es besser, zunächst einen Attestvertrag abzuschliessen. Nach dem erfolgreichen Abschluss können Jugendliche, welche "den Knopf aufgemacht haben", in eine verkürzte Lehre zum EFZ einsteigen.

Was geschieht mit Lernenden der dreijährigen Berufslehre, die in der Schule Mühe haben?

Stellt sich im Verlauf des ersten Lehrjahres heraus, dass ein Lernender oder eine Lernende die Lehrziele in der Schule auch mit Hilfe der Lernberatung und der Stützkurse nicht erreichen wird, sollte der Lehrmeister das Gespräch mit dem Lernenden, den Eltern und der zuständigen Person der Lehraufsicht suchen. Vielleicht ist ein Wechsel in die Attestausbildung angezeigt, so dass der Jugendliche zu einem anerkannten Abschluss kommt. Nach dem zweiten Lehrjahr ist es unter Umständen angebracht, ein Lehrjahr zu wiederholen. Aber auch das muss mit der Lehraufsicht und den Lehrpersonen in der Schule abgeklärt werden.


Suchen Sie eine Stelle im Gastgewerbe?
Inserieren Sie kostenlos auf Gastro-Express, der führenden Jobbörse für das Schweizer Gastgewerbe!


GV und GastroPodium 2024

DI 25. Juni 2024 um 16 Uhr
Bildergalerie 2023 
Videos 2023 anschauen



Mit E-Learning zum Wirtepatent!

1000 Franken plus Prüfungsgebühr
Mehr Informationen


Kostenlose Servicekurse

für Einsteigerinnen und Einsteiger
Jetzt informieren und anmelden