Back to Top
Wirteverband Basel-Stadt

Wirteverband Basel-Stadt


Suchen Sie Mitarbeiter?
Schalten Sie jetzt für 65 Franken ein Stellenangebot auf Gastro-Express, der führenden Jobbörse für das Schweizer Gastgewerbe. Jahresabos ab 390 Franken.

18.03.2011

Hotelstudie Salzburg: Bettenzuwachs geht weiter

Qualitäts- und Werbeoffensive soll Wirtschaftlichkeit retten

Die Entwicklung des Hotelmarkts in der Stadt Salzburg erfordert von der Politik ein Umdenken in der Planung, so ÖHV-Landesvorsitzender Walter Veit: Statt zusätzliche Kapazitäten zu schaffen, müsse die Wettbewerbsposition verbessert werden.

Mit knapp 1.9 Millionen Nächtigungen in gewerblichen Beherbergungsbetrieben verzeichnete die Stadt Salzburg im Vorjahr zwar das zweitbeste Ergebnis nach dem Mozartjahr 2006, der Nettozimmerpreis aber sackte laut Erhebungen von STR Global 2009 massiv ab und konnte sich auch 2010 nur leicht erholen.

"Wir sind auf dem Preisniveau von vor zehn Jahren. Inflationsbereinigt liegen wir sogar um cirka 15 Prozent darunter", fasst Walter Veit, Landesvorsitzender der Österreichischen Hoteliervereinigung, die Fakten zusammen. Die Zahl der Hotelzimmer ist in den vergangenen zehn Jahren um 8.1 Prozent auf rund 5500 gestiegen.

"Zugenommen hat aber nur die Zahl der 4-Sterne-Betriebe, und zwar um mehr als 50 Prozent. In allen anderen Kategorien ist die Zahl der Zimmer zurückgegangen", erklärt Lukas Hochedlinger vom Beratungsunternehmen Christie, das auf den Hotelimmobilienmarkt spezialisiert ist und im Auftrag der Hotelvereinigung die Salzburger Hotellerie analysiert hat.

Noch mehr Betten

Dennoch werden in den kommenden Jahren noch viele Hotelbetten dazukommen – mit den bekannten Auswirkungen auf bestehende Betriebe. "Würden alle Projekte realisiert werden, die derzeit in Bau bzw. in Planung sind, entspräche dies einer Angebotssteigerung bis 2013 von knapp 800 Zimmern bzw. 14 Prozent", so Hochedlinger.

"Auch wenn in den kommenden Jahren vornehmlich in die 3-Sterne-Kategorie investiert wird: Die Grenzen zwischen den Kategorien sind teilweise verschwommen, sodass mögliche Auswirkungen in Bezug auf Preisgefüge und Zimmerauslastung auch in anderen Segmenten spürbar werden könnten.

Der zunehmende Wettbewerb durch neue Hotels wird vermutlich den Druck auf jene mitarbeiter- und kostenintensiven 4-Sterne-Häuser weiter erhöhen, die schon jetzt in Richtung 3-Sterne-Segment positioniert sind", fasst Hochedlinger die zentrale Aussage der Studie zusammen. Das heisst für Veit im Klartext: "Wir brauchen keine neue Kapazitäten. Wir müssen den wirtschaftspolitischen Fokus auf die bestehenden Betriebe legen!"

Jetzt im Fokus: 3-Sterne-Hotellerie

"Denn jetzt", so Veit, "zeigen sich die Konsequenzen des unkoordinierten Bettenausbaus: Das Preisniveau in den bisher so begehrten 4-Sterne-Betrieben ist so stark gesunken, dass internationale Investorengruppen und Immobilienentwickler sich jetzt den 3-Sterne-Bereich vornehmen. Dort erzielen sie mittlerweile mit weniger Mitteleinsatz denselben Preis."

Die Stadt solle das Augenmerk darauf richten, dass diese Entwicklung nicht auf das Image der Tourismushochburg zurückschlägt: "Die Vier-Sterne-Hotels sind das Rückgrat im Salzburger Tourismus und im Wettbewerb um den Gast das Zugpferd, auf das wir setzen müssen. Wenn die Preise weiter sinken, werden sie irgendwann unrentabel. Und wie es derzeit aussieht, ist dieses irgendwann schon bald!"

Altstadt-Charme erhalten

Oberste Priorität, so Veit, müsse die Qualitätssteigerung und damit die Erhaltung des markt- und zeitgemässen Angebots haben. Die Stadt Salzburg sei daher gut beraten, "in unserem gemeinsamen Interesse das Gleichgewicht zwischen Angebots- und Nachfrageentwicklung wiederherzustellen."

Konkret denkt Veit dabei an "eine ganze Bandbreite nachfragefördernder Massnahmen, um die bestehenden Betriebe besser am Markt zu platzieren. Die Politik ist jedenfalls angehalten, sich dazu Überlegungen zu machen, von Online-Offensiven bis hin zu Investitionsanreizen", so Veit.

Da seien die Steiermark und Oberösterreich einen Schritt voraus, dort übernehmen die Länder im Rahmen einer One-Stop-Shop-Lösung mit der Österreichischen Hotel- und Tourismusbank (ÖHT) die Zinsen für ERP-Kredite: "Da haben wir Nachholbedarf", konstatiert Veit. Investitionen in die Hardware sollen forciert werden, um den Charme der Salzburger Hotellerie erhalten zu können, laufende Kosten niedrig gehalten werden. "Dazu zählen auch Steuern und Taxen."

Sonntagsöffnung und neue Pricing-Strategien

Darüber hinaus könnte die Nachfrage auch durch die von der Hotelvereinigung lange geforderte Sonntagsöffnung in der Altstadt während der Festspiele und im Advent gesteigert werden. Seinen Kollegen legt Veit neue Preisstrategien ans Herz: "Das Spiel gewinnt, wer Preis und Auslastung in ein Verhältnis bringt, von dem beide Seiten profitieren. Frühbucherboni, mit denen der Hotelier Zimmerauslastung und Ertrag steuern kann, freuen auch den Gast!"


Suchen Sie eine Stelle im Gastgewerbe?
Inserieren Sie kostenlos auf Gastro-Express, der führenden Jobbörse für das Schweizer Gastgewerbe!


GV und GastroPodium 2024

DI 25. Juni 2024 um 16 Uhr
Bildergalerie 2023 
Videos 2023 anschauen



Mit E-Learning zum Wirtepatent!

1000 Franken plus Prüfungsgebühr
Mehr Informationen


Kostenlose Servicekurse

für Einsteigerinnen und Einsteiger
Jetzt informieren und anmelden