Wirteverband Basel-Stadt

Nicht den "Erfolg bestrafen"

Berner Stadtrat gegen Leistungskürzung bei Bern Tourismus

Die Stadt Bern unterstützt die Marketing-Organisation Bern Tourismus nächstes Jahr mit einem Betrag von 890'000 Franken. Der Stadtrat hat es abgelehnt, die Subvention zu kürzen.

sda. Das Stadtparlament stellte sich mit grosser Mehrheit hinter den Leistungsvertrag mit Bern Tourismus für das Jahr 2014. Einen Antrag, der die städtischen Subventionen für die Branchenorganisation um 90'000 Franken kürzen wollte, verwarf der Rat mit 40 zu 24 Stimmen.

Unterstützt wurde der Kürzungsantrag von der grünliberalen Fraktion. Auch Bern Tourismus müsse einen Beitrag an die städtischen Sparanstrengungen leisten, gab GLP-Sprecher Claude Grosjean zu bedenken. Zumal es hier um öffentliche Gelder für eine private Branchenorganisation gehe.

Doch die Stadtratsmehrheit wollte am Betrag für Bern Tourismus nichts abzwacken. Der Tourismus sei ein wichtiges Standbein der städtischen Wirtschaft, befanden Sprecherinnen und Sprecher quer durch die Fraktionen. Er schaffe Arbeitsplätze und bringe auch Steuereinnahmen.

Im Vergleich zu anderen Städten verfüge Bern Tourismus über ein bescheidenes Budget und leiste viel, lobte FDP-Sprecher Bernhard Eicher. Nicht zuletzt dank dem Einsatz dieser Organisation hätten die Logiernächte in den letzten Jahren um fast 50 Prozent gesteigert werden können.

Auch Gemeinderat Reto Nause (CVP) warnte vor einer Leistungskürzung. Das Unesco-Welterbe Berner Altstadt sei eine Riesenchance für den Standort Bern, müsse aber weltweit bekanntgemacht werden. Wer Bern Tourismus die Subventionen kürze, bestrafe den Erfolg – laut Nause "ein schlechtes politisches Zeichen".

Gutgeheissen hat der Stadtrat hingegen einen weiteren Antrag der Grünliberalen: Demnach ist Bern Tourismus nun verpflichtet, einen ökologisch nachhaltigen Tourismus zu fördern.

Neben dem fixen Beitrag aus öffentlichen Mitteln erhält Bern Tourismus auch den Ertrag aus der Übernachtungsabgabe zugesprochen. Insgesamt dürfte damit die finanzielle Abgeltung durch die Stadt im nächsten Jahr rund 2.7 Millionen Franken betragen.

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