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23.04.2014

Das Gastgewerbe leistet viel

GastroSuisse fordert faire Rahmenbedingungen

Das Gastgewerbe leistet viel für das Land, doch die Branche hat hart zu kämpfen. Zur schwierigen wirtschaftlichen Situation kommt die drohende Verschlechterung von Rahmenbedingungen.

Das Schweizer Gastgewerbe ist der viertgrösste Arbeitgeber in der Schweiz. "Rund 210'000 Beschäftigte finden in der Branche Arbeit und Lohn, über 9000 Lernende erhalten eine Ausbildung", zeigte GastroSuisse-Präsident Klaus Künzli an der Jahresmedienkonferenz in Bern die Bedeutung der Branche auf. Rund 2.5 Millionen Menschen werden in unserem Land täglich durch das Gastgewerbe verpflegt. "Das Schweizer Gastgewerbe ist der Küchentisch der Nation", so Künzli.

Konjunkturell scheint der Boden des Rückgangs erreicht zu sein. "Der Nachweis eines Anstiegs ist jedoch noch nicht erbracht", fuhr Künzli fort. Viele ländliche Betriebe plagen Nachfolgeprobleme. Gerade auf dem Lande ist das "Beizensterben" Realität und akzentuiert sich weiter. Die traditionelle Gastronomie gerät immer mehr unter Druck, die Systemgastronomie und die Systemhotellerie hingegen legen tendenziell zu.

Zur schwierigen wirtschaftlichen Situation gesellt sich der politische Druck dazu. Mit einem Ausländeranteil von rund 44 Prozent ist das Gastgewerbe traditionell sehr stark auf ausländische Mitarbeitende angewiesen. "Wir müssen viel Kraft aufwenden, um einen verheerenden Schaden der Annahme der Masseneinwanderungsinitiative zu verhindern", kommentierte Künzli die Folgen des Abstimmungsergebnisses vom 9. Februar. "Wir fordern ausreichend grosse Kontingente, wenig Bürokratie und keine Benachteiligung gegenüber wertschöpfungsstarken Branchen."

Schädliche Mindestlohninitiative

Es gilt, die schädliche Mindestlohninitiative mit aller Deutlichkeit abzulehnen. "Das Experiment Mindestlohn wirkt sich für das Gastgewerbe besonders nachteilig aus", stellte GastroSuisse-Vizepräsident Ernst Bachmann entschieden fest.

"Die Restauration und die Hotellerie sind standortgebunden und können ihre Tätigkeiten nicht ins Ausland verlagern. Der staatlich verordnete Mindestlohn schwächt die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz noch weiter und kommt einem Lohndiktat gleich", führte Bachmann aus, dies auch in seiner Funktion als Präsident der Kommission für Arbeitsrecht und Sozialfragen von GastroSuisse.

"Wir sind für eine funktionierende Sozialpartnerschaft im Gastgewerbe", so Bachmann weiter. Die Haltung gewisser Gewerkschaften unterminiere jedoch diese bewährte Sozialpartnerschaft, was einem eigentlichen Vertrauensbruch gleich komme.

Das Gastgewerbe sei eine soziale Branche mit bodenständigen Arbeitgebern "nahe bei den Leuten". Zahlreiche Betriebsinhaber verdienten heute nicht mehr als ihre Mitarbeitenden, teils gar weniger, erklärte Bachmann. "Wir zahlen die Löhne, die unsere Rentabilität erlaubt."

Das Gastgewerbe kennt seit Jahren einen gut funktionierenden Landes-Gesamtarbeitsvertrag und hat in den letzten Jahren punkto Arbeitsbedingungen einen gewaltigen Effort geleistet. "Das Gastgewerbe leistet, was wirtschaftlich möglich ist", so Bachmann.

Mehrwertsteuer: Schluss mit der Ungerechtigkeit

Seit Jahren kämpft GastroSuisse für Rahmenbedingungen, die der volkswirtschaftlichen Bedeutung der Branche Rechnung tragen und fordert insbesondere gleich lange Spiesse bei der Mehrwertsteuer. "Stattdessen wirft man uns noch Knüppel zwischen die Beine", kritisierte Hannes Jaisli, stellvertretender Direktor von GastroSuisse.

Seit Einführung der Mehrwertsteuer im Jahr 1995 wird das Gastgewerbe gegenüber dem Detailhandel und teilweise gegenüber Take-Aways diskriminiert. Gastgewerbliche Leistungen werden – obwohl aus Lebensmitteln bestehend – zum Normalsatz von 8 Prozent und nicht zum reduzierten Satz von 2.5 Prozent besteuert. "Das war schon damals falsch und ist heute, da sich die Verpflegungsformen immer mehr angleichen, nicht mehr zu rechtfertigen", so Jaisli.

Die Folgen treffen die Branche und vor allem auch die Gäste. "Täglich zahlen rund 2.5 Millionen Gäste zu viel Mehrwertsteuer, und das seit vielen Jahren", erklärte Hannes Jaisli weiter. Mit einer Volksinitiative kämpft GastroSuisse für die Beseitigung dieser Ungerechtigkeit.

Die Mehrwertsteuer-Diskriminierung beeinträchtigt die Konkurrenzfähigkeit des Tourismusstandortes Schweiz, gefährdet die Existenz vieler Kleinstbetriebe vor allem in strukturschwachen Regionen und schwächt den Konsum. Wie eine Studie des Wirteverbands Basel-Stadt zeigt, isst ein Drittel der Deutschschweizer regelmässig im Ausland. Hauptgrund dafür ist bei 46 Prozent der Befragten die Preisersparnis.

Regionale Unterschiede beim Ausserhauskonsum

Die Schweizer Wohnbevölkerung hat 2013 insgesamt 23.138 Milliarden Franken für Essen und Trinken ausser Haus ausgegeben. Das bedeutet einen Rückgang von 630 Millionen Franken oder minus 2.6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

"Zwar stieg die Zahl der Konsumationsfälle an, doch wurde pro Mal weniger ausgegeben", präzisierte Sascha Schwarzkopf, Koordinator der Wirtschaftspolitik von GastroSuisse. Gespart wurde vor allem bei den Getränken. Schweizerinnen und Schweizer gaben 2013 durchschnittlich 2878 Franken für auswärts Essen und Trinken aus. "Dabei fallen die Durchschnittsausgaben je nach Region unterschiedlich aus", erläuterte Sascha Schwarzkopf die neuesten Zahlen.

Als Beispiele nannte er die Bewohner der Kantone Wallis und Zug, die 20 Prozent mehr aus als der Schweizer Durchschnitt ausgeben. Demgegenüber liegen die Ausgaben pro Person für Speisen und Getränke ausser Haus in den Kantonen St. Gallen und Solothurn 19 respektive 16 Prozent unter dem schweizerischen Mittelwert.

Auch 2013 wurde am häufigsten in die herkömmliche Gastronomie eingekehrt. Das führte dazu, dass in diesem Bereich auch mehr als die Hälfte der Ausgaben anfielen. Dieser Anteil ist jedoch seit Jahren rückläufig. Hingegen konnte vor allem die Schnellverpflegung ihren Marktanteil vergrössern (+1.1 Prozentpunkte). Zugelegt hat auch die Betriebsgastronomie (+0.5 Prozentpunkte), während der Ausgabenanteil in der Ländergastronomie tendenziell sank (-1.4 Prozentpunkte).


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