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29.04.2014

Schädlicher Mindestlohn

Die Folgen für die Berufsbildung, die KMU und ihre Mitarbeitenden

Der Gewerkschaftsbund fordert einen gesetzlichen Minimallohn von 22 Franken pro Stunde. Eine Schwächung der Berufsbildung, der Verlust von Arbeitsplätzen und Preiserhöhungen wären die Folgen. Das erklärten Unternehmer und Berufsbildner an einer Medienkonferenz.

Mindestens 22 Franken pro Stunde für alle, egal ob gelernt oder ungelernt. Das fordert die Initiative des Gewerkschaftsbundes, über die am 18. Mai abgestimmt wird. Bezahlen müssten diesen weltweit mit Abstand höchsten Mindestlohn nicht die Gewerkschaften, sondern die Unternehmerinnen und Unternehmer.

Die Folgen für die KMU, die Mitarbeitenden und die Berufsbildung wären gravierend. Das erläuterten Unternehmer und Berufsbildner, die sich tagtäglich für den Erhalt von Arbeits- und Ausbildungsplätzen einsetzen, heute an einer Medienkonferenz.

Anreiz, eine Lehre zu machen, würde sinken

Christof Spaltenstein, Inhaber Spaltenstein & Co. und Obmann Lehrabschlussprüfungen Malermeisterverband, warnte vor den verheerenden Folgen für das Berufsbildungssystem und die Jugendlichen. "Wenn ein Jugendlicher vor der Wahl steht, ob er über die nächsten drei Jahre insgesamt 33'000 Franken oder 156'000 Franken verdienen soll, für was wird er sich wohl entscheiden?", fragt Spaltenstein.

"Die Versuchung, ungelernt ins Berufsleben einzusteigen, wäre enorm gross." Ungelernt hätte diese junge Person ein erheblich höheres Armutsrisiko. Ein Ja zur Mindestlohninitiative würde das Berufsbildungssystem torpedieren, das mitverantwortlich für die tiefe Jugendarbeitslosigkeit der Schweiz ist.

Arbeitsplätze in Gefahr

In einigen Branchen könnten sich die Unternehmen den weltweit höchsten Mindestlohn nicht leisten. So müssten zahlreiche Betriebe des Gastgewerbes oder der Coiffeurbranche reagieren – mit Preiserhöhungen und Personalabbau.

Rolf Köhli, der drei Coiffeurgeschäfte in Basel und Arlesheim führt, sagt: "Ich müsste die Preise je nach Geschäft um fünf bis zehn Prozent erhöhen und vermutlich Pensumsreduktionen vornehmen." Für Betriebe im tieferen Preissegment wären die Folgen noch drastischer: "In der Branche würde es zu einem empfindlichen Personalabbau und zu einer Zunahme der Schwarzarbeit kommen", sagt Köhli.

Maurus Ebneter, Vorstandsdelegierter des Wirteverbandes Basel-Stadt, hat in Basel während zwölf Jahren verschiedene Bars und Restaurant betrieben. "Unsere Branche leistet, was wirtschaftlich möglich ist. Aber Arbeitgeber müssten das Geld erst verdienen, bevor sie es ausgeben können", sagt Ebneter. "Weil unsere Kunden nicht bereit sind, wesentlich höhere Preise zu akzeptieren, würden viele Betriebe eingehen oder ihre Öffnungszeiten verkürzen."

Keine Rücksicht auf regionale Unterschiede

FDP-Nationalrat Daniel Stolz brachte die politische Sicht ein. "Ein flächendeckender Mindestlohn berücksichtigt die unterschiedlichen Lebenshaltungskosten der Regionen nicht", sagt Stolz. Deshalb wären gerade Landregionen ganz besonders stark betroffen. Die Initiative würde vor allem die Geringqualifizierten, Berufseinsteiger und Wiedereinsteigerinnen treffen, denn ihre Arbeitsplätze würden wegrationalisiert und ins Ausland verlegt, wie Stolz anschaulich darlegte. Deshalb sind Bundesrat und Parlament klar dagegen.


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