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30.10.2014

Von Genussmenschen und Körperkapitalisten

Jugendliche begreifen Gesundheit als Lifestyle

Jugendliche ticken anders – und alle unterschiedlich. Zugegeben ist das nicht neu. Wer aber Massnahmen in der Gesundheitsförderung für Jugendliche durchsetzen möchte, für den ist die Zielgruppenansprache sehr wichtig.

"Gesundheit wird von Jugendlichen im Kontext ihrer jeweiligen Lifestyles verortet", so Dr. Beate Grossegger vom Institut für Jugendkulturforschung und Kulturvermittlung, Wien im Rahmen des 18. Ernährungsforums der Rainer-Wild-Stiftung. Sie zeichnete abstrakte Bilder jugendlicher Gesundheitstypen, die das Verständnis des "Tickens" erleichtern sollen. So könne differenziert werden in drei grobe Kategorien: Genussmenschen, Körperkapitalisten und selbsternannte Wohlfühltypen.

Für den Genussmenschen muss gesundes Leben Spass machen, sonst verweigert er sich. Seine Philosophie sei "Do the right thing, but hang loose". Lust und Unlust sind sein Antrieb bzw. seine Bremse. Gesundes Leben ist dann attraktiv und erstrebenswert, wenn es den Spassfaktor akzentuiert.

Der Zugang des Körperkapitalisten zum Thema Gesundheit ist nutzenorientiert. "Er stählt seinen Körper in der "Mucki-Bude" und wenn anschliessend noch Zeit ist, folgt ein Besuch im Solarium", so die Jugendforscherin. Disziplin, die in anderen Lebensbereichen schwer fällt, ist hier kein Thema. Mentale Gesundheit spiele für ihn keine Rolle. Sein "Body" soll ihm Vorteile auf dem für ihn relevanten Ausbildungs-, Arbeits- und Beziehungsmärkten bringen.

Der selbsternannte Wohlfühltyp lässt sich nicht sagen, was für ihn gesund oder ungesund ist, so Grossegger. Er entscheidet jeweils aus der Situation heraus. Den Wohlfühltypen charakterisiert, dass er nach emotionaler Ausgeglichenheit und dem für sich stimmigen Lebensstil sucht. Der Jugendliche dieser Kategorie sehe beides als Voraussetzung für sein körperliches Wohlbefinden.

Jugendliche sind für Gesundheit offenbar nur dann empfänglich, wenn Botschaften und Massnahmen ihre subjektiven Theorien und mentalen Repräsentationen berücksichtigen. Gesundheit wird von ihnen unterschiedlich interpretiert und realisiert.

Gesundheitsverhalten muss zum Lifestyle passen bzw. sich diesem unterordnen. Gesund leben muss Spass machen und der szenetypischen Ästhetik entsprechen. Werden Jugendliche für Kampagnen, Massnahmen und Botschaften als eine homogene Gruppe verstanden oder über einen Kamm geschoren, werde diesem Anspruch nicht Rechnung getragen und die Bemühungen hätten wenig Wirkung, resümiert Grossegger.

Judith Bernitt / aid


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