Wirteverband Basel-Stadt

Auslegeordnung der gastgewerblichen Grundbildungen

Neues, bereichsübergreifendes Berufsbild geplant

Die Hotel & Gastro formation Schweiz nimmt eine Auslegeordnung aller gastgewerblichen Grundbildungen vor. Dabei gelangt ein Raster zur Anwendung, das einen Gesamtüberblick über alle Berufe ermöglicht.

"Der Kampf um die Lernenden, die Umsetzung der Zuwanderungsinitiative, die Aufhebung des Euro-Mindestkurses und der demografische Wandel setzen unsere Branche unter Druck. Zuwarten und nichts tun, ist keine erfolgsversprechende Strategie", sagt Projektleiter Martin Schönbächler, stellvertretender Direktor von Hotel & Gastro formation Schweiz.

Die Trägerverbände GastroSuisse, Hotelleriesuisse und Hotel & Gastro Union haben die Situation erkannt, den Berufsnachwuchs als Qualitätsgarant zu fördern. Sie bilden mit je zwei Vertretungen den Vorstand von Hotel & Gastro formation Schweiz.

Unter der Führung des Vorstandes entsteht in den nächsten Monaten eine Übersicht der Berufslandschaft der Hotellerie und Gastronomie. Dieses "Big Picture" veranschaulicht alle wichtigen Aufgaben der einzelnen Berufe. Es lässt auch Rückschlüsse auf das Gesamtsystem zu. "Wir wollen wissen, wie die Berufe zusammenhängen", bringt es Prof. Dr. Roman Dörig, pädagogischer Begleiter des Projekts "Big Picture", auf den Punkt.

Das Projekt hat eine koordinierte und stufenweise Revision der beruflichen Grundbildung im Gastgewerbe zum Ziel. Die Berufsrevisionen erfolgen im Rahmen des Gesamtsystems und sind damit aufeinander abgestimmt. Sie werden gemäss den aktuellen und künftigen Bedürfnissen weiterentwickelt. Und schliesslich erhalten die Gremien und Arbeitsgruppen konkrete und verbindliche Aufträge, die eine Ergebnissicherung auf den Ebenen Berufe und Gesamtsystem ermöglichen.

Diese Anforderungen führen zu einer maximalen Vernetzung. Sowohl der Vorstand von Hotel & Gastro formation Schweiz wie auch die Projektleitung setzen sich für eine breit abgestützte Erarbeitungsphase ein.

Erste Workshops haben bereits stattgefunden. Unter Berücksichtigung der künftigen Trends entstehen für alle bestehenden gastgewerblichen Grundbildungen Profile, die Vergleiche zwischen den Berufen zulassen. Verändert wird dabei noch nichts. Erst wenn Klarheit über die unterschiedlichen Anforderungen und Eigenheiten der einzelnen Berufe besteht, wird umgebaut.

Der Vorstand von Hotel & Gastro formation Schweiz entscheidet anfangs 2016 auf Antrag der zuständigen Kommissionen für Berufsentwicklung und Qualität, welche Berufe zuerst revidiert werden.

Neuer Beruf soll lanciert werden

Im Rahmen des Projekts "Big Picture" setzt der "Neue Beruf" einen wichtigen Meilenstein. Die Inhalte und Anforderungen sind definiert. Die Namensfindung steht kurz bevor. Der "Neue Beruf" ermöglicht es, junge Menschen anzusprechen, die sich für eine betriebswirtschaftliche Grundbildung interessieren und diese in einem abwechslungsreichen und lebendigen Tätigkeitsumfeld mit viel Menschenkontakt absolvieren wollen.

Der "Neue Beruf" ist spezifisch auf die Bedürfnisse der Hotellerie sowie für grössere Gastronomieunternehmen zugeschnitten. Die Lernenden nehmen hauptsächlich Aufgaben im Front- und Backoffice wahr. Die Betreuung des Gastes sowie die Durchführung und Koordination von administrativen Abläufen stehen im Vordergrund.

Die Nahstellenbereiche Küche, Restauration und Hauswirtschaft werden eine Drehscheibenfunktion einnehmen. Peter Grossholz, Präsident der Reformkommission sagt: "Die Ausbildung wird anspruchsvoll und abwechslungsreich sein. Sie richtet sich an offene, kommunikative Jugendliche, welche die Vielfalt unserer attraktiven Branche erleben wollen."

• Bundesrat lässt Berufsbildung im Stich
• SwissSkills: Die Sieger stehen fest
• Grundbildung Systemgastronomie: Neue Lehre mit Potential