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17.11.2015

Zu heisser Sommer: Biermarkt wächst nur wenig

Boom der nebenberuflichen Brauereien

Der schweizerische Biermarkt ist stabil. Der Inlandausstoss nahm im Ende September abgelaufenen Braujahr um 1.8 Prozent zu, während die Exporte um 4.4 Prozent sanken. Die Vielfalt nimmt weiter zu: In der Schweiz gibt es 574 steuerpflichtige Bierhersteller. Die grössten fünfzig Brauereien haben jedoch einen Marktanteil von über 99 Prozent.

Der gesamte Biermarkt Schweiz verzeichnete im Braujahr 2014/15 (vom 1. Oktober 2014 bis 30. September 2015) eine leichte Zunahme von 0.1 Prozent auf 4'649'027 Hektoliter. Das sind 464.9 Millionen Liter.

Die Schweizer Brauereien konnten den Inlandausstoss um 1.8 Prozent auf 3'458'261 Hektoliter (Vorjahr 3'397'640 hl) steigern, was einem Marktanteil von 74.4 Prozent (plus 1.2 Prozentpunkte) entspricht. Die grössten Braugruppen sind Feldschlösschen (ca. 47% Anteil am Inlandausstoss), Heineken (ca. 24%), Ramseier, Schützengarten und Locher (je 5%). Alle anderen Hersteller, darunter auch grosse Regionalbrauereien wie Falken, Rugen, Boxer und Müller, folgen weit abgeschlagen. Sie teilen sich die übrigen 14 Prozent des inländischen Biermarktes.

Die Bierimporte verzeichneten erstmals seit langem ein deutliches Minus. Sie nahmen um 4.4 Prozent auf 1'190'766 Hektoliter Bier ab. Im Vorjahr waren es noch 1'245'304 Hektoliter. Nach wie vor kommt aber jedes vierte in der Schweiz konsumierte Bier aus dem Ausland. Möglicherweise ist es noch zu früh, von einer Trendwende zu sprechen.

Warmes und sonniges Wetter hat einen positiven Einfluss auf den Bierkonsum. Eine alte Brauer-Regel besagt aber, dass es nicht zu heiss sein darf. Die Monate Juli und August mit den zahlreichen Hitzerekorden waren deshalb nicht unbedingt positiv. "Erfahrungsgemäss wechselt der Biergeniesser ab Temperaturen von 28 Grad Celsius vornehmlich zum natürlichen Mineralwasser", sagt Dr. Markus Zemp, Präsident des Schweizer Brauereiverbandes. Aus diesem Grund erstaune die ausgeglichene Bierbilanz im Vergleich zum Vorjahr nicht.

Das wirtschaftliche Umfeld für die Brauereien hat sich abermals verschärft. Der Bierkonsum ist europaweit rückläufig. Der Frankenschock und die damit einhergehende Zunahme des Einkaufstourismus führen dazu, dass die Schweizer Brauereien gleichzeitig innovativ und hocheffizient arbeiten müssen, um zu überleben. Der Margendruck aus dem Detailhandel, der rückläufige Konsum von Bier in Gaststätten und das Ausbleiben der Touristen aus dem europäischen Raum sind weitere Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt.

Die Biervielfalt in unserem Land nimmt seit Jahren zu. Ein Ende dieser Entwicklung ist nicht absehbar. "Es ist eine schöne aber auch herausfordernde Aufgabe für unsere Braumeister und ihre Brauer, immer wieder neue Bierkreationen zu entwickeln oder alte Rezepte wiederzuentdecken. Dabei gilt stets, höchsten Qualitätsansprüchen zu genügen" so Marcel Kreber, Direktor des Brauereiverbandes.

Aktuell sind 574 aktive Braustätten bei der Eidgenössischen Zollverwaltung registriert. 1985 waren es noch gerade 35. Der grösste Teil dieser Brauereien wird nebenberuflich betrieben, denn die fünfzig grössten Brauereien brauen über 99 Prozent des Schweizer Bieres. In diesen professionellen Betrieben kommen denn auch Braumeister und gelernte Brauer (Lebensmitteltechnologen mit Schwerpunkt Bier) zum Einsatz.

Nach wie vor hält die Swissness-Diskussion die Lebensmittelbranche auf Trab. Für die Bierbrauer kann vorderhand Entwarnung gegeben werden. Der Bundesrat hat das Verordnungsrecht zur Swissness-Vorlage genehmigt und klargestellt, dass das Brauwasser beim Bier wesensbestimmend ist und somit an dessen Swissness angerechnet werden darf.

Die Verschnaufpause war aber nur kurz. Im Juni 2015 eröffnete der Bund das Anhörungsverfahren zum Projekt "Largo", mit dem das schweizerische Verordnungsrecht im Bereich der Lebensmittel an das europäische angepasst werden soll. Damit droht auch den Brauern Ungemach: Warnhinweise sollen landesweit dreisprachig gemacht werden müssen, die Deklaration der Herkunft von Rohstoffen wird stark verkompliziert und Übergangsfristen werden unnötig kurz festgesetzt.

Die Revision des Alkoholgesetzes droht nach sieben diskussionsreichen Jahren zu scheitern. Nachdem sich die eidgenössischen Räte nicht über die Förderung der inländischen Spirituosenproduktion einigen konnten, steht neben dem Spirituosensteuergesetz auch das neue Alkoholhandelsgesetz auf der Kippe.

Dossier: Bier
Permanenter Link: https://www.baizer.ch/aktuell?rID=5339


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