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18.11.2015

Sharing Economy zwingt etablierte Anbieter zum Umdenken

Hotellerie und Autohersteller besonders betroffen

Das gegenseitige Vermieten und Ausleihen ist auf dem Vormarsch und sorgt für Bewegung im Konsumgütermarkt. Längerfristig dürfte die Sharing Economy gemäss Einschätzung der Credit Suisse bei Hotels und vor allem bei Autoherstellern deutliche Spuren hinterlassen.

sda. Laut einer Umfrage einer amerikanischen Universität ersetzt ein gemeinsam genutztes Auto zwischen 9 und 13 PKW. Die Credit Suisse schätzt darum, dass sich wegen Carsharing-Angeboten wie Zipcar, car2go oder Blablacar das Wachstum der Neuwagenverkäufe bis 2020 um 0.7 Prozent reduziert. Das scheine zwar gering, schreibt die Grossbank in ihrer neuesten Ausgabe der Publikation Global Investor. Aufgrund der enormen Wachstumschancen im Carsharing-Geschäft dürften dessen Auswirkungen für die Autoindustrie jedoch langfristig einschneidend sein.

Mit deutlichen Veränderungen aufgrund der neuen Konkurrenz rechnet die CS auch in der Übernachtungsbranche. So würden Hotels durch Angebote wie Homeaway und Airbnb, auf denen Private Übernachtungsmöglichkeiten anbieten, langfristig einen Teil ihrer Preismacht einbüssen. Allein Airbnb dürfte gemäss Schätzungen der Bank die Buchungen von heute 10 Millionen bis in fünf Jahren auf 60 Millionen und den Anteil an den weltweit verfügbaren Hotelzimmern von heute einem auf fünf Prozent steigern.

Ganz allgemein geht die CS davon aus, dass längerfristig das vermehrte Teilen von Gütern und Dienstleistungen zwischen Privaten die etablierten Unternehmen dazu zwingen wird, neue Wege zu gehen. Dabei verweist die Bank auf die Musikindustrie, in der die Sharing-Economy schon zu deutlichen Veränderungen geführt hat.

Musikindustrie hat Sharing-Revolution bereits hinter sich

So ist mit dem Aufkommen des Internet-Downloads der Markt für physische Tonträger trotz steigendem Musikkonsum innerhalb von 15 Jahren von 28 Milliarden Dollar auf 15 Milliarden Dollar eingebrochen. Mittlerweile habe die Musikindustrie den Übergang zur digitalen Welt jedoch vollzogen, schreibt die CS. Dank neuen Vermarktungskanälen wie iTunes-Store, Spotify und Deezer soll der Gesamtumsatz der Branche wieder steigen.

Vor allem das Streaming, bei dem Musik online gehört und nicht runtergeladen wird, solle sich positiv auf die Umsätze und Margen von Musiklabels auswirken. So habe nur schon die Streaming-Plattform Spotify weltweit bereits 15 Millionen zahlende Kunden.

Ausserhalb der Bereiche Transport, Übernachtung, Musik und Film steckt die Sharing-Bewegung gemäss CS noch in den Kinderschuhen. Es gebe zwar Angebote in den Bereichen Möbel, Maschinen, Haushaltsgeräte, Spielzeug, Sport und Hobby. In absehbarer Zeit werde die Sharing-Economy in diesen Bereichen jedoch keine bahnbrechenden Veränderungen anstossen, heisst es in der Publikation.

Noch geringe wirtschaftliche Bedeutung

Die Grossbank hat auch versucht, die ökonomische Bedeutung der Sharing-Economy in der Schweiz zu errechnen. Das Resultat ist, dass das Teilen von Dienstleistungen und Waren aktuell eine jährliche Wertschöpfung zwischen einer halben und sechs Milliarden Franken erbringt. Damit beträgt der Anteil der Sharing-Economy an der gesamten Wirtschaftsleistung der Schweiz lediglich zwischen 0.1 und einem Prozent.

Die Autoren der Publikation weisen in diesem Zusammenhang auf gegensätzliche Effekte der Teile-Wirtschaft hin. So reduziere ein Anbieter von Übernachtungen oder Mitfahrgelegenheiten möglicherweise die Wirtschaftsleistung, weil sein Kunde sonst ein Hotelzimmer und eine Zugfahrt benötigt hätte. Indirekt könnte die Sharing-Economy jedoch auch zu einer Erhöhung der Wirtschaftsleistung führen, weil sie dank den tieferen Preisen zu vermehrtem Reisen oder dank dem eingesparten Geld zu anderen Käufen in anderen Bereichen führen könne.


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