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15.04.2016

Migros wächst im Internet und mit kleinen Läden

Einkaufstourismus setzt dem orangen Riesen zu

Die Migros hat ein durchzogenes Geschäftsjahr hinter sich. Frankenstärke und Einkaufstourismus haben dem orangen Riesen zugesetzt. Trotzdem konnte er Marktanteile hinzugewinnen. Dieses Wachstum stammt jedoch nicht mehr wie früher von den Einkaufszentren.

sda. Die Migros ist auch 2015 gewachsen. Das gilt zumindest für die Verkaufsfläche, den Marktanteil und den Personalbestand. Die Fläche für Supermärkte, Fachmärkte und Gastronomie nahm um 1.1 Prozent auf 1.4 Millionen m2 zu. Der Marktanteil der Migros im Schweizer Detailhandel hat sich gemäss BAK Basel um 0.8 Prozent auf 21.2 Prozent erhöht. Die Zahl der Angestellten ist um 3 Prozent auf 100'373 angestiegen und hat damit zum ersten Mal die 100'000-Marke überschritten.

Bei diesem Wachstum nicht mithalten konnten jedoch der Umsatz und der Gewinn. Obwohl die Migros Unternehmen zugekauft hat, blieb der Umsatz bei 27.4 Milliarden Franken stabil. Beim Gruppengewinn musste die Migros sogar einen Rückgang um 4.2 Prozent auf 791.1 Millionen Franken hinnehmen. Grund dafür ist in erster Linie die Frankenstärke, die zu tieferen Preisen und verstärktem Einkaufstourismus geführt hat. Allein die Währungseffekte haben gemäss Migros den Umsatz um eine Milliarde Franken reduziert.

Supermärkte stagnieren

Die Aufteilung der Einkünfte auf die verschiedenen Geschäftsfelder zeigt jedoch auch, dass sich das Geschäft der Migros wandelt. Während die traditionellen Migros-und Denner-Supermärkte stagnieren, wächst der orange Riese im Internet und bei den Kleinläden. So hatte die Migros im letzten Jahr zum ersten Mal mit täglich einer Million gleich viele Kunden im Internet wie in den Läden, sagte Migros-Marketing Chef Hansueli Siber an der Bilanzmedienkonferenz in Zürich.

Der Online-Umsatz der Migros, die neben dem Hauslieferdienst LeShop mit Digitec, Galaxus und Probikeshop auch reine Online-Shops betreibt, ist denn auch in die Höhe geschnellt. Er hat sich 2015 auch dank der Übernahme von Digitec/Galaxus um 47 Prozent auf 1.6 Milliarden Franken erhöht, womit Migros seine Position als grösster Schweizer Online-Händler weiter ausgebaut hat.

Das hatte jedoch auch negative Effekte. So ist der Umsatz von Melectronics 2015 um 6.8 Prozent auf 577 Millionen Franken eingebrochen. Die Gründe dafür sind laut Siber einerseits, dass Melectronics auf den Verkauf von margenschwachen TV-Geräten verzichtet hat. Andererseits habe Melectronics wahrscheinlich auch unter der internen Konkurrenz von Digitec gelitten. Die Online-Verkäufe von Melectronics hätten jedenfalls den Umsatzschwund in den Läden nicht kompensieren können.

Neben dem Internet gab es bei der Migros 2015 aber auch noch einen anderen Wachstumsträger. So liess Migrolino mit einem Umsatzplus von 10 Prozent auf 382 Millionen Franken alle anderen Ladenkonzepte der Migros weit hinter sich. Das ist kein Zufall. Migros hat den Aufbau dieser Läden forciert, wobei nicht nur Shops an Tankstellen und Bahnhöfen entstanden sind.

In Samedan GR, Moutier BE oder in Stalden VS zum Beispiel betreibt die Migros auch eigentliche Dorfläden. Volg-Chef Ferdinand Hirsig hat sich über diese neue Konkurrenz bereits beschwert. Sie treibe in der Peripherie die Ladenpreise in die Höhe, sagte er vergangene Woche in Winterthur.

Neue Liebe zu den Dorfläden

Migros-Chef Herbert Bolliger bestritt dies jedoch. Er erklärte die neue Liebe der Migros zu den Klein- und Dorfläden mit der Logistik. Weil die Migros im Zuge der rasanten Entwicklung bei den Tankstellen- und Bahnhofshops die Belieferung anpassen musste, könne die Migros jetzt auch Kleinläden bedienen. Das nutzt der Grossverteiler offenbar auch zum Vorstoss in Gebiete, in denen die Migros bis jetzt nicht vertreten war.

Kein weiteres Wachstum erwartet Bolliger dagegen am anderen Ende des Ladenspektrums. "Bei den grossen Einkaufszentren gibt es keine Entwicklung mehr", sagte der Migros-Chef. Dies weil die Shoppingcenter wegen der Erreichbarkeit und dem Verkehr an ihre Grenzen gestossen seien. Die Geschäftstätigkeit ausdehnen will die Migros dagegen im Gesundheitsbereich.

Bolliger kündigte neue digitale Angebote in diesem Bereich an. Da die Migros bereits mit der Übernahme der Gesundheitszentren Santémed, den Fitnesszentren und den Clubschulen in diesem Bereich tätig sei, gelte es, diese jetzt zu vernetzten. Worin diese Vernetzung jedoch bestehen soll, sagte Bolliger nicht.


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