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27.03.2019

Essbare Verpackungen aus Algen und Milchproteinen

Kampf dem Plastikmüll

Lebensmittel werden häufig in Kunststoff verpackt. Da die Plastikflut Umwelt und Meere belastet, sind weltweit nachhaltige Lösungen gefragt. Für eine essbare und biologisch abbaubare Verpackung kommen verschiedene Ausgangsstoffe wie zum Beispiel Algen und Milchproteine in Frage.

In Deutschland hat die Hochschule Bremerhaven gemeinsam mit dem Alfred-Wegener-Institut und einer Fisch-Fastfood-Kette ein Projekt gestartet, um in den kommenden zwei Jahren einen nachhaltigen Behälter für Snacks zum Mitnehmen zu entwickeln. Die kompostierbare Verpackung soll ausschliesslich aus Algen der Nordsee hergestellt werden.

Eine Herausforderung wird sein, dass die essbare Schachtel nicht nach Algen schmeckt, verfärbt oder schnell aufweicht, erklären die Wissenschaftler. In einem ersten Schritt werden die Algen gezüchtet und analysiert, welche Gruppe für diesen Zweck besonders geeignet ist.

Eine weitere innovative Idee ist die essbare Wasserflasche als umweltfreundliche Alternative zu Plastikflaschen. Das Start-Up-Unternehmen Skipping Rocks Lab aus London hüllt Wasser in eine biologisch abbaubare Membran, die geschluckt und verdaut werden kann. Sie besteht aus einem Seetang-Extrakt und ist in vier bis sechs Wochen vollständig verrottet.

In Zukunft soll der essbare Wasserbehälter in verschiedenen Grössen bei Veranstaltungen wie Festivals und Marathonläufen angeboten werden. Es kann ein Loch in die Membran gestochen oder der ganze Wasserballon geschluckt werden. Auch Limonade und alkoholische Getränke könnten theoretisch auf diese Weise verpackt werden.

In Indonesien stehen biologisch abbaubare Verpackungen aus Algen offenbar kurz vor der Markteinführung. Dieses Land verursacht nach China den meisten Plastikmüll im Meer. Das Unternehmen Evoware hat ein bekömmliches Material aus Seetang entwickelt, in das unter anderem Burger, Instantnudeln, Kaffeepulver und Gewürze gehüllt werden. Die Algenbehälter lösen sich in heissem Wasser auf. Ein Problem sind die relativ hohen Kosten, da der Herstellungsprozess noch mit viel Handarbeit verbunden ist.

Auch Milcheiweisse haben das Potenzial zur kompostierbaren und essbaren Verpackung. Das Protein Casein ist ein natürlicher Bestandteil der Milch und gibt zum Beispiel Käse seine feste Form. Es ist gelungen, die Proteine zu vernetzen und einen durchsichtigen, biegsamen und dünnen Film zu entwickeln. Nach Aussage der Wissenschaftler von der American Chemical Society lässt sich mit diesem Film die Haltbarkeit von frischen Lebensmitteln erhöhen.

Umweltschützer sehen den Einsatz von biologisch abbaubaren Behältern allerdings nicht unbedingt positiv. Sie befürchten, dass manche Konsumenten kompostierbare Verpackungen noch leichtfertiger in die Natur werfen. Ein weiteres Problem ist, dass industrielle Kompostieranlagen biologisch abbaubare Verpackungen oft aussortieren, weil sie längere Zeit zum Verrotten brauchen, sodass sie schließlich doch verbrannt werden.

Heike Kreutz / bzfe


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