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27.05.2020
Ein schöner Tag, aber kein Grund zur Euphorie
Von einer echten Normalisierung sind wir weit entfernt
Welche Entscheide des Bundesrats dem Gastgewerbe viel bringen – und welche es in einer nächsten Runde unbedingt noch braucht.
FANGEN WIR MIT DEM ERFREULICHEN AN!
1. Die Beschränkung der Gruppengrösse auf vier Personen ist ab 6. Juni Geschichte. Neu werden sogar Bankette bis 300 Personen möglich. Wir freuen uns auf viele Hochzeiten, Taufessen, Geburtstagsfeiern, Geschäfts- und Vereinsanlässe!
2. Bei der Gästeregistrierung schlägt der Bund einen pragmatischen Weg ein: Bei Gruppen ab fünf Personen soll lediglich ein Gast seine Kontaktdaten hinterlegen. Bei Reservationen oder Bankettbestellungen ist das kein Problem. Mühsam ist es einzig, wenn fünf Kollegen zusammen rasch ein Bier trinken.
3. Unterhaltungsangebote wie Billard, Darts, Bowling, Karaoke, DJ- oder Live-Musik in den Betrieben werden wieder möglich. Damit kehrt ein wichtiges Stück Normalität zurück.
4. Die touristische Infrastruktur wird hochgefahren – von Casinos und Campingplätzen über Bergbahnen und Wellnessanlagen bis zu Freizeitparks und Zoos. Auch Konzerte, Theater- oder Filmvorführungen bis 300 Personen sind möglich. Das wird die Frequenzen beleben!
5. Der Bundesrat stellt umfassende Grenzöffnungen in Aussicht. Das ist die Voraussetzung für eine Normalisierung des Reiseverkehrs. Schon bald werden wir wenigstens europäische Gäste wieder begrüssen dürfen.
LEIDER GIBT ES AUCH WERMUTSTROPFEN.
1. Bei der Abstandsregel ist die Schweiz mit zwei Metern noch immer Musterschülerin. In Österreich genügt ein Meter zwischen den Gästegruppen, in vielen anderen Ländern anderthalb Meter. Will man es positiv sehen, dann war wenigstens die Anschaffung von Trennelementen nicht umsonst. Diese werden bis auf weiteres zum Einsatz gelangen.
2. Die Schliessungszeit um Mitternacht ist sehr restriktiv. In den kommenden Monaten wird es bis spätabends hell und warm sein. An heissen Tagen kommen die Leute ja erst um 22 Uhr in die Stadt!
3. Besonders gravierend ist die frühe Sperrstunde für Musik-Bars und Clubs, die jetzt eigentlich wieder öffnen können, aber zu diesen unüblichen Zeiten Mühe bekunden dürften. Vielleicht entstehen neue Partyformate. Doch ein Nachtleben, wie wir es kennen und lieben, ist das nicht.
4. Die Sitzpflicht bei Konsumationen ist für Diskotheken und Bars schwierig umzusetzen.
5. Die touristischen Frequenzen werden sich noch lange nicht erholen. Das gilt besonders für die Fernmärkte, den MICE-Bereich und den Geschäftstourismus.
6. Viele Leute werden im Home-Office bleiben. Andere haben nach wie vor Angst vor einer Ansteckung. Und fast alle fürchten sich vor einer weltweiten Rezession.
7. Nach wie vor fehlt ein Konjunkturprogramm, dass diesen Namen verdient. Runter mit der Mehrwertsteuer auf gastgewerblichen Leistungen!
FAZIT
Die Lockerungen sind ein wichtiger Schritt und geben Zuversicht. Von einer echten Normalisierung sind wir jedoch weit entfernt. Es bleibt zu hoffen, dass spätestens in einem Monat weitere Hürden genommen werden!
Maurus Ebneter
Präsident Wirteverband Basel-Stadt
- Was wir bei einer zweiten Welle anders machen sollten
- Wie es um das Gastgewerbe steht – und was jetzt entscheidend ist
- Bundesrat beschliesst weitgehende Lockerungen per 6. Juni
Dossier: Pandemie
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