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28.01.2021

Die Startbedingungen für den Tourismus

Rückblick auf 2020 und Reisetrends 2021

Zum Jahresbeginn 2021 hat die Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) für die CMT in Stuttgart eine erste vorläufige Bilanz des Tourismus in 2020 erstellt und die touristischen Trends des neuen Jahres ermittelt.

2020: Dramatischer Einbruch im weltweiten Tourismus

Der internationale Tourismus ging 2020 im Verhältnis zu 2019 um rund 72% zurück. Weltweit wird die Zahl der Ankünfte von internationalen Gästen voraussichtlich bei circa 400 Millionen (Schätzung FUR) liegen, nach 1.46 Milliarden im Jahr 2019 (Quelle: UNWTO).

Damit liegt der internationale Tourismus etwa auf dem Niveau von 1989. Hintergrund dieser Entwicklung: Seit Jahresanfang 2020 beeinflusst die rasche Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 und der dadurch verursachten Erkrankung Covid-19 das Leben in nahezu allen Ländern der Welt. Aufgrund der gegen die pandemische Verbreitung des Virus ergriffenen Massnahmen kam der grenzüberschreitende Urlaubstourismus vorübergehend fast vollständig zum Erliegen.

Auch in Deutschland wurde der private Reiseverkehr zwischen März und Mai 2020 und ab Ende Oktober 2020 nahezu vollkommen unterbunden. In den ersten elf Monaten des Jahres sank daher die Zahl der Gästeübernachtungen im Inland im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 36% (Quelle: Statistisches Bundesamt, 2021). Für 2020 kann man insgesamt mit ca. 299 Millionen Übernachtungen in Deutschland rechnen, 2019 waren es noch 496 Millionen gewesen.

Für den Bereich der Urlaubsreisen der Deutschen erwartet die FUR nach den vorläufigen Daten auf der Basis der RA online vom Jahresende für 2020 ein niedriges Niveau der Nachfrage mit einem Volumen von ca. 43 Millionen Urlaubsreisen (minus 40% zum Vorjahr). Die erwartete Zahl der Kurzurlaubsreisen (Dauer zwei bis vier Tage) liegt bei 37 Millionen, was einem Minus von 60% zum Vorjahr entspricht (Quelle: Trendabschätzungen auf der Basis der RA 21, Online-Erhebung im November 2020).

Die jahrelange Stabilität der touristischen Nachfrage auf hohem Niveau fand so ein abruptes Ende. Schwer getroffen sind auf der Angebotsseite sämtliche Segmente der Touristikwirtschaft, also z.B. Hotellerie, Gastronomie, Verkehrsunternehmen, Reiseveranstalter und Reisebüros.

Coronavirus und Tourismusnachfrage

Auf den Tourismus wirkt weniger die eigentliche Erkrankung, sondern vor allem die gegen die Verbreitung des Virus ergriffenen Massnahmen (u.a. Ausgangssperren, Übernachtungsverbote, Grenzschliessungen, Quarantänevorschriften). So gibt es ein verringertes Angebot und eine verringerte Nachfrage, weil Verreisen erschwert oder unerwünscht ist.

Betroffen sind hier im Tourismus die Grundvoraussetzungen sowohl auf der Nachfrageseite als auch auf der Angebotsseite. Weiter können die Massnahmen die finanziellen Voraussetzungen der potenziellen Touristen verändern. Motivational kann die Reiselust aufgrund des Infektionsrisikos sinken, aber auch aufgrund der als unattraktiv wahrgenommenen aktuellen Bedingungen.

Startbedingungen für 2021

Die Indikatoren für die touristische Nachfrage im Jahr 2021 zeigen allerdings eine recht positive Ausgangslage. Bei der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung erwarten viele Deutsche zwar eine Verschlechterung, im Hinblick auf die eigene persönliche wirtschaftliche Situation sieht der grösste Teil aber stabile Verhältnisse.

17% (Vorjahr 22%) erwarten, dass sich ihre persönliche wirtschaftliche Situation in einem Jahr verbessert haben wird; 25% (Vorjahr 22%) befürchten eine Verschlechterung. Die restlichen 57% sehen keine Veränderung. Die insgesamt als stabil wahrgenommene individuelle wirtschaftliche Situation ist eine wichtige Vorbedingung für den Urlaubstourismus 2021.

Mit Urlaubsreisen 2021 haben sich bereits vier von fünf Deutschen (80%) gedanklich beschäftigt. Ob jemand tatsächlich eine Reise antritt, ist dann eine Frage des Könnens (Zeit und Geld?) und des Wollens (Urlaubslust?). Danach wurde direkt gefragt: Die Urlaubslust ist mit 51% leicht gesunken (Vorjahr 57%), die Faktoren Zeit (66%) und Geld (62%) zum Reisen werden so günstig wie im Vorjahr eingeschätzt.

Insgesamt drücken diese Ergebnisse eine überraschend positive Urlaubsstimmung aus, die nachfrageseitig gute Startbedingungen signalisiert. Urlaubsreisen waren und bleiben für die meisten Deutschen ein unverzichtbarer Bestandteil der Lebensqualität.

Urlaubsreisen 2021

Die grundsätzlichen Präferenzen der Urlaubsreisenden, also etwa die Vorliebe für Destinationstypen wie Strand- oder Bergziele oder für Reisearten, haben sich nicht geändert. Ob und wie man reisen wird, hängt in nächster Zeit im Wesentlichen von den Möglichkeiten ab, die sich vor dem Hintergrund der Massnahmen gegen die Corona-Pandemie ergeben. Voraussichtlich wird sich 2021 deswegen das Gesamtbild wieder erheblich vom Standard des letzten Jahrzehnts unterscheiden.

Neue (alte) Freiheiten werden recht bald zu einer Rückkehr zu bisherigen Reisemustern führen, allerdings frühestens in der zweiten Jahreshälfte 2021 – und auch nicht in allen Segmenten. Insgesamt ist auch für 2021 im Vergleich mit 2019 mit einer Dämpfung der touristischen Nachfrage zu rechnen, vor allem wegen der Restriktionen im Zusammenhang mit der Eindämmung des Coronavirus, in einigen Fällen auch aus wirtschaftlichen Gründen oder weil die Reiselust abhandengekommen ist.

Die erwarteten Einschränkungen zeigen sich auch in den geäusserten Plänen der Befragten. So werden etwa Flug- und Fernreisen für 2021 seltener ins Auge gefasst als vor der Pandemie. Stattdessen sind auch dieses Jahr (wieder) eher Ziele in der Nähe beliebt, die bevorzugt mit dem Auto und möglichst individuell, ohne grosse Nähe zu anderen Menschen, erreichbar sind. Campingurlaub findet unter diesen Bedingungen neue Freunde. Für die multi-optionalen Urlauber ist diese Sondersituation kein Problem, sie werden mit den zur Verfügung stehenden Angeboten glücklich.

Unklarheiten, Unsicherheiten und Bedenken führen in der aktuellen Situation zum Abwarten bei der konkreten Reiseplanung und Reisebuchung. Der Informationsbedarf ist hoch. Von den Anbietern erwartet man Flexibilität und Kulanz. Hoch sind auch die Anforderungen an die Sicherheit auf der Reise: z.B. wenig Kontakte, Corona-spezifische Hygienemassnahmen. Gleichzeitig darf der Urlaubsspass unter diesen Bedingungen aber nicht leiden, ein Balanceakt für manchen Anbieter.

Bild: reiseanalyse.de


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