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28.05.2021

Das Gastgewerbe in der Zwickmühle

Strenges Schutzkonzept – oder Zutritt nur mit Zertifikat

Ab Juli sollen in der Schweiz schrittweise Covid-Zertifikate eingeführt werden. Das stellt die gastgewerblichen Betriebe vor ein Dilemma: Entweder setzen sie das strenge und aufwendige Schutzkonzept um – oder sie gewähren nur Personen Zutritt, die ein Covid-Zertifikat vorweisen. Niemand will seine Gäste diskriminieren, doch für gewisse Konzepte ist es die einzige Chance, überhaupt zu öffnen. Wann kehren wir zur Normalität zurück?

Zwar sollen Restaurantbesuche grundsätzlich ohne Covid-Zertfikat möglich sein, doch der Bundesrat lässt eine Hintertür offen: Er will eine solche Pflicht bei Verschlechterung der epidemiologischen Lage einführen. Da wir damit rechnen müssen, dass im Herbst oder Winter weitere Ansteckungswellen und mutierte Virusvarianten auf uns zukommen, schwebt ein Damoklesschwert über der Gastronomie.

Vor die Wahl gestellt, einen weiteren mehrmonatigen Lockdown über uns ergehen zu lassen oder eine Zutrittsbeschränkung zu akzeptieren, würden wir keine Wahl haben. Dann müssten wir die Gäste unterschiedlich behandeln, was unserem Naturell als Gastgeber widerspricht. Eine Zweiklassen-Gesellschaft und ein verdeckter Impfzwang würden Realität!

Restaurants gehören zum Alltag

Für die Nutzung des öffentlichen Verkehrs oder den Besuch religiöser Veranstaltungen schliesst der Bundesrat eine Zertifikatspflicht aus, da es sich um alltägliche Handlungen handelt. Dabei ist doch auch das Verweilen in einem Kaffeehaus oder Restaurant etwas sehr Alltägliches! In normalen Zeiten wird die Schweizer Gastronomie von 2.8 Millionen Gästen pro Tag frequentiert. Viele Menschen sind sogar auf die Möglichkeit angewiesen, eine Gaststätte zu besuchen.

In seinem Vorschlag sieht der Bundesrat auch vor, dass Restaurants und Bars auf Schutzkonzepte, Kapazitätsbeschränkungen oder Maskenpflicht verzichten können, wenn sie den Zugang auf Personen mit Covid-Zertifikat beschränken. Das wird viele Betreiber vor eine schwierige Wahl stellen. Manch einer wird sich überlegen, was das kleinere Übel ist.

Die Inhaber von Clubs und Musik-Bars kennen die Antwort schon. Ihre Konzepte funktionieren nun einmal nicht mit Sitzpflicht und Abstandsregeln. Sie werden die Zugangsbeschränkung wählen, weil sie sonst nicht unter wirtschaftlich tragbaren Bedingungen öffnen dürften.

Das Ansteckungsrisiko in Clubs ist höher als in Lokalen mit sitzendem Konsum. Diskotheken verfügen bereits über eine Zutrittskontrolle. Hier ergibt ein Covid-Zertifikat Sinn, jedoch nur für eine Übergangszeit: Spätestens, wenn alle geimpft sind, die dies wünschen, müssen wir zur Normalität zurückkehren!

Da die meisten jungen Menschen noch nicht geimpft sind, stellt sich zudem die Frage, wie der Zugang zu den Tests möglichst niederschwellig gewährt werden kann. Letztlich braucht es kostenlose Tests ohne Umwege und Wartezeiten sowie rasche Testergebnisse. Auch Schnelltests sollten anerkannt werden, was aber bisher nicht vorgesehen ist.

Coronavirus wird endemisch

Im Grunde genommen ist Covid schon bald keine Pandemie mehr. Das Virus wird endemisch: Es wird immer wieder örtlich und zeitlich begrenzt auftreten, und wir werden lernen, damit zu leben.

Man muss kein Verschwörungstheoretiker sein, um die riesigen wirtschaftlichen Interessen zu erahnen, die mit dem dreistelligen Milliardengeschäft der Corona-Impfungen und Tests verbunden sind. Es gibt Kreise, die sehr gute Gründe haben, die Panikstimmung aufrechtzuerhalten.

Wir sollten unseren Blick auf Regionen richten, die es wagen, mit der Herausforderung anders umzugehen als wir. In Texas gibt es bereits seit anfangs März keine gesetzlichen Corona-Auflagen mehr, sondern lediglich Empfehlungen. Und in Florida kam man auch ohne lange Lockdowns recht gut durch die Gesundheitskrise.

Je mehr Leute auf natürlichem Weg oder durch Impfungen eine Immunität erlangen, und je besser die Behandlungsmethoden werden, desto weniger droht eine Überlastung des Gesundheitswesens. Covid ist ernst zu nehmen, doch es ist Zeit, dem Virus mit gesundem Menschenverstand und ohne Panik zu begegnen.

Ein Covid-Zertifikat mag vorübergehend nützlich sein, z.B. bei Grossveranstaltungen, die sonst noch nicht stattfinden könnten. Oder eben bei Clubs. Unsere Grundrechte dürfen aber auf keinen Fall länger als notwendig eingeschränkt werden!

Maurus Ebneter
Präsident Wirteverband Basel-Stadt


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