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23.08.2021

Gebt den Restaurants die Freiheit zurück!

Massnahmen sollten evidenzbasiert, effektiv und verhältnismässig sein

Der Verlauf der Pandemie zeigt, dass nach wie vor unklar ist, welche Massnahmen wirken und welche nicht. Zumindest wurde das bisher leider nicht systematisch ausgewertet. Spätestens seit Winter 2021 haben die vergleichsweisen lockeren Massnahmen in der Schweiz zu ähnlichen Infektionszahlen geführt wie die rigiden Massnahmen in Deutschland und Österreich.

Die Zusammenhänge zwischen vielen Massnahmen und dem epidemiologischen Verlauf sind alles andere als klar. Die Erfahrungen der letzten Monate liefern jedoch starke Indizien dafür:
• dass das Branchen-Schutzkonzept der Gastronomie funktioniert;
• dass die epidemiologische Gefährdung durch Restaurants verhältnismässig gering ist;
• dass der Gastro-Lockdown geringen Einfluss auf die Mobilität, die Kontakthäufigkeit und den epidemiologischen Verlauf in der Schweiz hatte.

Die wichtigste Erkenntnis aus der bisherigen Pandemie sollte sein, dass die Behörden sich künftig auf effektive und effiziente Massnahmen stützen. Massnahmen die dort Wirkung entfalten, wo die meisten Ansteckungen erfolgen. Die Test-, Tracing- und Impfstrategien erfüllen diese Kriterien nachweislich.

Erwartung für die Zukunft

• Die Normalisierungsphase wurde erreicht. Die Massnahmen und insbesondere die Mindestabstände in den Restaurants sollen aufgehoben werden.

• Bei nächsten Covid-19-Wellen oder zukünftigen Epidemien/Pandemien sind die Massnahmen gezielt auf die Bereiche auszurichten, wo die Ansteckungen hauptsächlich erfolgen: im Privaten, im Freundeskreis, in sozialen Einrichtungen (Altersheime, Heime, medizinische Einrichtungen), etc. Dabei könnte die Test-, Tracing- und Impfstrategie eine entscheidende Rolle spielen.

• Die vergangenen Monate haben gezeigt, dass Impfen und Testen wirkungsvolle Instrumente im Kampf gegen die Pandemie darstellen. Das heisst: neben den bewährten Schutzkonzepten und den Basismassnahmen (Abstand halten, Hygiene und Maske) soll bei zukünftigen Covid-19 Wellen und anderen Pandemien eine nationale Teststrategie eingesetzt werden. Die repetitiven Tests an Schulen und in Betrieben sollen deshalb weitergeführt werden.

• Die Impfkampagne verstärken und die Kommunikation verbessern. Die Angst vor Risiken und Nebenwirkungen sind noch immer hoch. Es ist bisher nur ungenügend gelungen, den Menschen die Vorteile und den Nutzen der Impfung aufzuzeigen.

• Mittel- bis langfristig ist die Diskussion zu führen und sind Lösungen zu finden, wie bei zukünftigen Epidemien/Pandemien die IPS-Kapazitäten und die Personal- sowie Infrastruktur-Ressourcen rasch erhöht werden können. Es ist zu prüfen ob und wie die Armee, Zivildienst, Zivilschutz, private Unternehmen oder weitere Organisationen darauf ausgerichtet werden könnten, um in Krisenfällen die Grenze der Überlastung des Gesundheitswesens zu erhöhen.

Sollte sich die epidemiologische Lage in den kommenden Wochen oder Monaten DRASTISCH* verschlechtern, ist kein Gastro-Shutdown notwendig, sondern:

• In einem ersten Schritt könnten die repetitiven Tests ausgeweitet und die Testkadenz erhöht werden, sowie die Basismassnahmen (Abstand halten, Hygiene und Maske) umgesetzt werden.

• In einem zweiten Schritt könnten im Privaten (wo die meisten Ansteckungen erfolgen), am Arbeitsplatz sowie in sozialen Einrichtungen (Altersheime, Heime, medizinische Einrichtungen) Massnahmen (z.B. Covid-Zertifikat) erlassen werden und in der Gastronomie das bewährte Schutzkonzept (Tischabstände, Maskenpflicht und Gästeregistration) eingeführt werden.

• In einem dritten Schritt könnte in der Gastronomie die Anzahl Personen pro Tisch und/oder die Gruppengrösse eingeschränkt werden. Allerdings nicht stärker als im Privaten. Eher im Gegenteil. Denn im Restaurant gibt es im Gegensatz zum privaten Raum funktionierende Schutzkonzepte.

• Droht dennoch die Überlastung, könnte in letzter Konsequenz für eine kurze Dauer von wenigen Wochen die Einführung des Covid-Zertifikats auch im Restaurant in Frage kommen. Allerdings zwingend für geimpfte, genesene UND GETESTETE Personen.

* Es ist zu definieren was «drastische Verschlechterung der epidemiologischen Lage» bedeutet. Das Ziel ist immer, dass das Gesundheitswesen nicht zusammenbricht. In diesem Sinne wäre «drastisch» vermutlich, dass die Hospitalisationen das Niveau von November 2020 übersteigen und gleichzeitig die Intensivpflegestationen in der ganzen Schweiz nahezu ausgelastet sind.

Eine Überlastung der Spitäler ist in jedem Fall zu vermeiden. Mit dem oben beschriebenen Vorgehen und dem Fokus auf effektive, effiziente und verhältnismässige Massnahmen kann dieser Überlastung vorgebeugt werden. Dazu sind die Daten der letzten 18 Monate endlich systematisch auszuwerten.

Marc Tischhauser
Geschäftsführer GastroGraubünden

Marc Tischhauser, GastroGraubünden

Marc Tischhauser: «Das Branchen-Schutzkonzept der Gastronomie funktioniert.»


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