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30.08.2021

Gastronomie als Wegbereiter für Innenstadtbelebung

Vitale Stadtzentren und vielfältiges Angebot bedingen sich gegenseitig

Die Innenstadtgastronomie leidet besonders stark unter der Corona-Krise. Im Juli 2021 befragten Metro und das Institut für Handelsforschung (IFH) Köln 250 Gastronomen zur aktuellen Situation und zu den Anforderungen an den Standort Innenstadt. Das Ergebnis: Die Gastronomie als Besuchermagnet muss in der Standortentwicklung stärker mitgedacht werden. Dabei sind die zentralen Anforderungen der Branche die Verfügbarkeit von Mitarbeitern, ein attraktives Standortangebot und der unbürokratische Umgang mit Behörden. Auf diese Fragen gilt es für Kommunen und Politik eine Antwort zu finden.

Die Debatte um die Zukunftsfähigkeit der Innenstädte hat im Zuge der Monate des Lockdowns weiter an Fahrt aufgenommen. Bestehende strukturelle Herausforderungen wie ein monotones Angebot, sinkende Besucherzahlen und steigende Leerstände wurden durch die Schliessungen massiv verschärft.

Das IFH Köln und Metro AG widmen sich in ihrer aktuellen Studie #Innenstadtinitiative den Bedürfnissen kleiner und mittelständischer Gastronomiebetriebe. 250 Gastronomen wurden im Juli 2021 zu aktuellen Herausforderungen, ihrer Zukunftsplanung sowie Anforderungen an den Standort Innenstadt befragt. Ziel der Studie ist es, erste Ansätze zu politischem Handeln in der Stadt- und Quartiersentwicklung aufzuzeigen.

«Nach den umfänglichen Analysen ist nun die Zeit des Handelns. Das Gebot der Stunde für alle lokal handelnden Akteure: Gemeinsam die Attraktivität der Städte steigern und neue Funktionen bedienen. Im Schulterschluss mit Kommune, Handel aber auch mit neuen Partnern wie Kultur, Handwerk und Bildung gilt es für Gastronomen, jetzt aktiv mitzuwirken, um neue Innenstadtkonzepte zu realisieren», sagt Boris Hedde, Innenstadtexperte und Geschäftsführer des IFH Köln.

Orte zum Ausgehen sind ein zentraler Faktor für die Innenstadtentwicklung, denn sie haben einen positiven Effekt auf die Atmosphäre des Standortes und steigern die Verweildauer von Besuchern. Altersübergreifend sind die Motive für einen Besuch in den Innenstädten weiterhin das kulinarische Erlebnis, das Ausgehen und der Einkaufsbummel. Um Innenstädte zukunftsfähig zu machen, müssen Gastronomieunternehmen in der Stadtentwicklung deshalb stärker mitgedacht werden.

«Lebendige Innenstädte sind ohne Gastronomie nicht zu machen. Dafür muss die Politik Wegbereiter sein. Die klaren Anforderungen in den Standortfaktoren, wie unter anderem der Vergabe von Mietstandorten an die Unternehmer müssen vereinfacht werden, um so den kleinen Unternehmen eine Chance zu geben. Die Branche hat die Zukunft fest im Blick und dies ist eine Chance für alle Akteure», so Ivonne Julitta Bollow, Global Director Public Policy der Metro AG.

Standortvergabe und Fachkräftemangel als grösste Herausforderungen

Aktuell beurteilen rund 60% der Gastronomen die Lage mittelmässig bis sehr schlecht. Dennoch schaut die Branche motiviert in die Zukunft. Erschwert werden die Zukunftsplanungen durch die Suche nach geeignetem und qualifiziertem Personal (71%) und den Umgang mit Behörden (52%).

Ein weiteres Problem in den Augen vieler Gastronomen ist die Vergabe von Standorten. Ein Grossteil der Befragten kritisiert, dass die Mieten für attraktive Standorte zu hoch sind (46 %). Auch die intransparente Vergabe «unter der Hand» ist ein Problem für Gastronomen (43%). Eine aktive Förderung der Politik von gezielter Nutzungsmischung und Umnutzung auf Seiten der Mieter kann Abhilfe schaffen, um auch kleinen Gastronomiebetrieben attraktive Standorte zu bieten. Es sind gerade die inhabergeführten, kleinen Restaurants und Cafés, die eine Innenstadt zum Leben erwecken.

Ebenso kann eine städtische Vergabeplattform von Gastroflächen Transparenz über den lokalen Immobilienmarkt bieten. Standort- und Quartiersentwicklung als wichtige Faktoren für die Zukunft Sauberkeit und Ambiente (69%), Anzahl potenzieller Kundschaft im Einzugsgebiet (68%) sowie ÖPNV-Anbindung (66%) und gute Erreichbarkeit für Zulieferer (63%) – die Rahmenbedingungen der Umgebung spielen bei der Standortwahl eine wichtige Rolle.

Hier ist die Politik gefordert, vielfältige Mobilitätskonzepte für Besucher zu schaffen und das städtische Ambiente zu fördern. Dazu braucht es saubere Fussgängerzonen, intakte Gebäude und Fassaden, ausreichend Grünflächen und mehr Lebendigkeit in den Innenstädten.

Um besonders jungen und innovativen Projekten eine Chance in Innenstädten zu bieten, aber auch den Austausch zwischen Betrieben und Bürokratie zu unterstützen, kann ein städtischer Gastro-Beauftragter Abhilfe leisten.

Für 61 % der Befragten sind einfache gesetzliche Rahmenbedingungen und Genehmigungsverfahren sehr wichtig. Als Schnittstelle zwischen Gastronomie und Politik wird der konstante Dialog sichergestellt, Verwaltung und Behörden unterstützt und zeitgleich bei Neugründung und Vernetzung innerhalb der Stadtgesellschaft vermittelt.

Über die Studie: Die «Innenstadtinitiative» von IFH Köln und der Metro AG untersucht den Status Quo der deutschen Gastronomiebranche und stellt aktuelle Herausforderungen wie Fachkräftemangel, hohe Mieten und wirtschaftliche Entwicklungen mit Fokus auf den politischen Rahmen in den Mittelpunkt. Hierfür wurden 250 Gastronomen in 20 ausgewählten Grossstädten in Deutschland im Juli 2021 telefonisch befragt. Ergänzend wurden Daten der IFH Köln Studien «Vitale Innenstädte 2020», «Zukunft des Handels – Zukunft der Städte» (2021) sowie «Corona Consumer Check» (2021) einbezogen

Corona kam und die Frequenzen gingen runter. Grafik: IFH Köln


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