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15.10.2021

Zertifikatspflicht trifft das Gastgewerbe hart

Düstere Aussichten, unterschiedliche Betroffenheit

Die allermeisten gastgewerblichen Betriebe verzeichnen Umsatzeinbussen infolge der Zertifikatspflicht. Die Mitglieder von GastroSuisse erwarten, dass sich die Geschäftslage weiter verschlechtern wird. Grosse Sorgen bereiten den Unternehmen die sinkenden Temperaturen, die Stornierungswelle und die aufgebrauchten Reserven.

Mehr als 4 von 5 gastgewerblichen Betrieben (81.3%) melden GastroSuisse zurück, dass sie wegen der Ausweitung der Zertifikatspflicht Umsatzeinbussen erlitten haben. Annähernd die Hälfte dieser Betriebe (46.4%) verzeichnet einen Umsatzrückgang von mehr als 30%. Das ergab eine Befragung von GastroSuisse bei 2337 Mitgliedern.

Die Umfrage lief vom 6. bis 11. Oktober 2021. Über alle Umfrageteilnehmenden hinweg betragen die Umsatzeinbussen durchschnittlich 27.6%. Am stärksten betroffen sind die Betriebe in ländlichen Regionen mit durchschnittlichen Umsatzeinbussen von 31.5%. Am wenigsten stark fielen die Umsätze in den Seeregionen (minus 24.4%) und in den Städten (minus 24.8%). Nur 3.4 % der befragten Betriebe verzeichnen seit der Ausweitung der Zertifikatspflicht eine Umsatzzunahme.

Bar- und Pub-Betriebe (87.4%) sowie bediente Restaurationsbetriebe (83.6%) sind am häufigsten von Umsatzeinbussen betroffen. Bars und Pubs leiden mit einem Umsatzrückgang von 33.8% überdurchschnittlich fest. Auch die bediente Restauration weist mit 28.5% einen überdurchschnittlich hohen Umsatzrückgang auf. Beherbergungsbetriebe sind weniger stark betroffen.

Liquiditätsprobleme und Stornierungen

Dabei sind die Reserven bei vielen Betrieben aufgebraucht. Von Beginn der Pandemie an verfolgt GastroSuisse, wie die Mitglieder des Branchenverbandes ihre eigene Liquidität bewerten. Seit Mai 2021 verschlechtert sich die Liquidität wieder deutlich, nachdem die Härtefallmassnahmen kurzzeitig entlastet haben. Die gastgewerblichen Betriebe beurteilen ihre Liquidität im Januar 2022 so schlecht wie seit Februar 2021 nicht mehr, sollte die Zertifikatspflicht weiter bestehen.

Grosse Sorgen bereiten den Mitgliedern die aktuelle Stornierungswelle. Mehr als 75 % der Umfrageteilnehmer (78.6 %) verzeichnen seit der Ausweitung der Zertifikatspflicht eine Zunahme an Stornierungen von Reservationen. Samuel Wenger, Geschäftsführer von 1001 Freizeit AG hofft deshalb auf eine baldige Aufhebung der Zertifikatspflicht: «Unser Betrieb muss während den Wintermonaten die Hauptumsätze generieren. Sämtliche Reservationen von grossen Firmenanlässen wurden nun storniert.»

Zudem beklagen die Umfrageteilnehmenden, dass die Umsätze anfangs Oktober wetterbedingt bereits markant zurückgegangen sind.

Härtefälle brauchen weitere Entschädigungen

Gemäss den Umfrageresultaten trifft die Zertifikatspflicht die gastgewerblichen Betriebe unterschiedlich stark. Angesichts der grossen Unterschiede greifen Durchschnittswerte zu kurz, um die aktuelle Lage im Gastgewerbe zu beurteilen.

Casimir Platzer, Präsident von GastroSuisse, fordert: «Die stark betroffenen Unternehmen benötigen nun dringend neue Härtefallentschädigungen. Die Verzweiflung in der Branche wächst von Tag zu Tag wieder.»

Nebst den Umsatzeinbrüchen verursacht die Zertifikatspflicht zusätzliche Lohnkosten. 86.2% der Betriebe melden zurück, dass sie einen Mehraufwand verzeichnen. Ebenfalls als problematisch wahrgenommen wird das Konfliktpotenzial. 4 von 10 Betriebe melden zurück, dass es in ihrem Betrieb bereits zu kritischen Auseinandersetzungen gekommen sei.

GastroSuisse ist der Verband für Hotellerie und Restauration in der Schweiz. Die Organisation mit dem Gründungsjahr 1891 setzt sich seit über 125 Jahren für die Interessen der Branche ein. GastroSuisse ist heute der grösste Branchenverband der Schweiz mit gegen 20'000 Mitgliederbetrieben (davon rund 2500 Hotels), organisiert in 26 Kantonalverbänden und vier Fachgruppen.

Umsatzentwicklung seit Einführung der Zertifikatspflicht

Auf dem Land sind die Betriebe am stärksten von der Zertifikatspflicht betroffen. Sie verloren durchschnittlich 31.5 Prozent ihres Umsatzes.


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