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13.07.2022

Trend-Phänomen Superfoods

Ein Marketingbegriff, der gesetzlich nicht reguliert ist

Superfoods sind ein Trend- und Wachstumsmarkt: Im Jahr 2020 wurden weltweit rund 130 Milliarden Euro dafür ausgegeben und bis 2026 wird ein weiteres Umsatzplus von 70 Milliarden Euro erwartet. Diese Zahlen nannte Andreas Hensel, Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), zum Auftakt einer zweitägigen Superfoods-Konferenz mit 350 Lebensmittelfachleuten aus Wissenschaft und Wirtschaft Ende Juni 2022 in Berlin.

Zwar gibt es keine präzise Definition des Begriffs, aber Superfoods werden allgemein als vorteilhaft für die Gesundheit erachtet. Allerdings wies Hensel darauf hin, dass bislang in den allermeisten Fällen weder gesundheitliche Vorteile noch mögliche Risiken von Superfoods regelrecht untersucht und bewertet worden seien. Somit bleibe vielfach die Frage offen, ob die Bezeichnung «Super» gerechtfertigt sei – und was Verbraucher und Verbraucherinnen unter Superfoods verstehen bzw. was sie von solchen Lebensmitteln erwarten.

Zur Wahrnehmung des Phänomens Superfoods hat das BfR eine repräsentative Umfrage durchgeführt, deren Ergebnisse BfR-Mitarbeiter Mark Lohmann präsentierte. In Deutschland kennen 70 Prozent den Begriff «Superfood» und ein Drittel konsumiert sie mindestens einmal pro Woche. Sie verbinden damit in erster Linie positive Lebensmitteleigenschaften wie «gesund» (37%) oder «vitaminreich» (17%).

Eine überproportionale Affinität zu Superfoods haben Frauen, jüngere Leute und die Biokundschaft. Gesunde Ernährung und guter Geschmack stehen als kaufentscheidende Kriterien im Vordergrund, wobei in der Wahrnehmung gesundheitliche Vorteile gegenüber möglichen Risiken beim Konsum von Superfoods überwiegen.

Auf den Einkaufszetteln bzw. Speiseplänen der «Superfoodies» stehen sowohl exotische wie heimische Früchte und Gemüse, Samen und Saaten: Angeführt wird die Hitliste von Avocados, die 42% aktuell gegessen haben. Es folgen Chiasamen (23%) sowie Quinoa und Leinsamen mit jeweils 12% der Nennungen. Ebenfalls noch zu den Top Ten zählen Hafer, Goji-, Johannis- und Heidelbeeren, Nüsse und Mandeln sowie andere Getreide oder Körner.

Die Einschätzungen gegenüber diesem Marktsegment sind von Vertrauen geprägt: Jeweils 40 Prozent denken, dass Gesundheitsargumente und Lebensmittelsicherheit von Superfoods geprüft sind, 20 Prozent sehen das eher kritisch und glauben das nicht – die restlichen 40 Prozent haben dazu keine Meinung, was Informationsbedarf signalisiert. Insgesamt betrachtet ergibt sich ein widersprüchliches Bild: Einerseits gehören Superfoods für knapp die Hälfte zu einer gesundheitsbewussten Ernährung, andererseits sehen ebenso viele darin lediglich eine Erfindung der Werbewirtschaft.

Das führt hin zu einem Definitionsvorschlag, den Marc Birringer von der Hochschule Fulda bei der Konferenz in Berlin zur Diskussion stellte: «Superfood ist ein Marketingbegriff, der gesetzlich nicht reguliert ist. Er beschreibt (teure) Lebensmittel und Nahrungsergänzungen mit (zumeist) vorgeblichen Gesundheitsaussagen (Health Claims), die auf schwacher wissenschaftlicher Evidenz beruhen.»

Heiko Zentgraf / bzfe


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