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18.04.2004

Daniel Egloff: "Die gesteckten Ziele teilweise übertroffen"

Interview mit dem Basler Tourismusdirektor

Bei Basel Tourismus stehen 70 Personen auf der Lohnliste, davon 45 als Stadtführer im Stundenlohn. 15 Personen arbeiten an den Informationsstellen am Barfi, am Bahnhof und im Call-Center, weitere 10 Mitarbeiter verteilen sich auf die Bereiche Incoming, Verkauf und Marketing. Wir baten Direktor Daniel Egloff, eine Bilanz über seine bisherige Tätigkeit zu ziehen.

Wie würden Sie die Hauptaufgaben von Basel Tourismus in wenigen Worten beschreiben?

Das Resultat all unserer Tätigkeiten muss eine Erhöhung der touristischen Wertschöpfung in unserem Kanton sein. Hierfür positionieren wir Basel als lohnenswertes Freizeit- und Geschäftsreiseziel und bewerben unsere Region im In- und Ausland, hauptsächlich gegenüber Reisebüros und Reisejournalisten. Für den Verkauf von touristischen Dienstleistungen an Individualgäste und Reiseveranstalter öffnen wir Distributionskanäle. Unser grösster Budgetposten fliesst in eine kompetente, 365 Tage erreichbare Tourist-Info, welche an unseren Schaltern, per Telefon, Mail und Post täglich rund 500 Anfragen beantwortet.

Sie sind jetzt seit drei Jahren Verkehrsdirektor von Basel? Wie fällt die bisherige Bilanz aus?

Überwiegend positiv! Ich habe enorme Freude an meinem Team und an der packenden, abwechslungsreichen Arbeit, ich habe eine tolle Wohnung direkt am Rhein und ein privates Umfeld, welches mir viel Lebensqualität bietet. Wir konnten 2003 alle Projekte termin- und budgetgerecht umsetzen. Die gesteckten Ziele haben wir erreicht und teilweise übertroffen, beispielsweise die Organisation einer zentralen Hotelreservationsplattform und die Steigerung unserer Incoming-Verkaufszahlen um 15%. Leider muss ich auch konstatieren, dass sich die Rahmenbedingungen im Tourismus massiv verschlechtert haben (Terror, Krieg, Sars, Grounding, Konjunktur). Dass Basel darunter weniger stark leidet als andere Schweizer Städte, kann nur ein schwacher Trost sein.

Sie sind relativ jung und Sie sind Zürcher. Die Umstände Ihrer Ernennung waren umstritten. Haben Ihnen die Basler zu Beginn das Leben schwer gemacht?

Im Gegenteil! Nach der ruppigen Medienberichterstattung stiess ich ab meinem ersten Arbeitstag auf sehr viel Goodwill und offene Türen. Mir kam es vor, als wollten sich die Basler beweisen, dass sie im Kern doch sehr offen und tolerant sind.

Eines Ihrer erklärten Ziele war die Stärkung des Weekend-Tourismus. Wie weit sind wir hier gekommen?

Die klare Positionierung mit "Basel - Culture Unlimited" und die um 30% gestiegenen Internet-Zugriffe auf unsere Pauschalen bewirkten, dass wir 2003 den Verkauf um 49% auf über 3000 Nächte steigern konnten. Gemäss statistischem Amt nahmen die Weekend-Übernachtungen in allen Basler Hotels überproportional um durchschnittlich 9.3% zu.

Die Logiernächte in Basel sind gestiegen, viele Hoteliers klagen dennoch über mangelnde Auslastung und über den Preiszerfall im Gruppengeschäft. Gibt es nicht ein Überangebot?

Grundsätzlich ja - nicht nur in Basel, sondern schweizweit. Die "Boom-Jahre" sind vorbei und eine rasche Strukturbereinigung wäre wünschenswert. Tödlich für alle noch gesunden Betriebe sind jene "Preisdrücker", welche kurz vor dem Ausscheiden stehen und versuchen, sich mit Billigangeboten über die Runden zu schleppen. Andererseits habe ich Mühe mit der "Jammer-Mentalität" in der Tourismusbranche. Wir befinden uns in einer freien Marktwirtschaft - der Überlebenskampf ist überall härter geworden und Klagelieder haben noch nie neue Gäste gebracht. Ich wünsche mir ein beherztes Analysieren: Sind wirklich alle möglichen Einkaufs-, Werbe- und Angebotskooperationen geprüft worden? Fokussiert man auf eine Zielgruppe und richtet sein Angebot danach aus?

Wie beurteilen Sie die Gastronomie in Basel? Welche Rolle spielt sie bei der touristischen Vermarktung?

Eine sehr wesentliche! Wir kennen keine vergleichbare Region, welche eine solche Dichte an vielfältigen Gastronomiebetrieben anbietet, gleichzeitig verfügt die Region Basel mit ihren "Sterne-Restaurants" über einen wahren "Gourmet-Himmel". Nicht umsonst wurde das Thema "Gastronomie und Wein" im gemeinsamen Regio-Marketing als eine der Hauptstärken festgehalten.

Fast alle Hotels in der Region sind Mitglied bei Basel Tourismus - aus nahe liegenden Gründen. Weshalb soll aber ein Restaurant oder ein Unterhaltungsbetrieb mitmachen?

Wir konnten die Mitglieder in diesem Bereich von 90 auf 140 steigern, wären aber froh, wenn es noch mehr würden. Auch Restaurateure erzielen durchschnittlich 25% ihres Umsatzes mit Touristen, in Einzelfällen sogar wesentlich mehr. Sie müssen also daran interessiert sein, dass mehr Leute nach Basel reisen. Der Jahresbeitrag von 600 Franken ist nur auf den ersten Blick hoch: Inbegriffen ist nämlich unter anderem ein Eintrag in unserem Gastronomieverzeichnis "Schlemmen in Basel", welches in einer Auflage von 80'000 weltweit distribuiert wird.


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