Back to Top
Wirteverband Basel-Stadt

Wirteverband Basel-Stadt


Suchen Sie Mitarbeiter?
Schalten Sie jetzt für 65 Franken ein Stellenangebot auf Gastro-Express, der führenden Jobbörse für das Schweizer Gastgewerbe. Jahresabos ab 390 Franken.

25.04.2004

Hotellerie kämpft mit Auslastungsproblemen

Basel schlägt Benchmark-Städte

2003 wurden in Basel 661'036 Logiernächte gezählt, was einem Zuwachs von 5.5% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Das Total der Übernachtungen liegt 5.2% über dem Zehnjahresdurchschnitt, allerdings immer noch 12.2% unter dem Höchststand von 1971.

Die Steigerung ist um so erfreulicher, wenn man berücksichtigt, dass in Zürich, Genf, Luzern, Bern, Lausanne und St. Gallen die Übernachtungszahlen um durchschnittlich 6% zurück gingen. Basel schlägt die Benchmark-Städte also um über 11%! Die Gründe für dieses überraschende Ergebnis liegen wohl vor allem beim erweiterten Zimmerangebot durch die neuen Kettenhotels Ramada und Dorint. Die Zimmerauslastung der 48 Basler Hotels hat um weitere 3.6% auf 51.8% abgenommen und der Preisdruck hat sich merklich erhöht. Dies und der relativ starke Euro führten dazu, dass weniger Gäste auf preisgünstige Angebote im nahen Ausland zurückgriffen.

Die Auslastung wäre mit Bestimmtheit noch schlechter, hätte nicht Basel Tourismus gute Arbeit geleistet. Das im Sommer 2003 eingeführte Online-Hotelreservationssystem hat die Markttransparenz erhöht. Daniel Egloff und seiner Crew ist es dank emsiger Aktivitäten ausserdem gelungen, den Verkauf von Weekend-Pauschalen um fast 50% zu steigern! Die klare Markenpolitik mit dem Claim "Culture Unlimited" scheint sich auszuzahlen. Das Potenzial für weiteres Wachstum - welches angesichts der Auslastungsschwäche auch dringend nötig ist - liegt im Freizeittourismus, da beim Messe-, Geschäfts- und Kongresstourismus der Markt schon stark ausgereizt ist.

Der Frequenzanstieg im vergangenen Jahr geht auf das Konto von einheimischen und ausländischen Gästen. Nach einzelnen Herkunftsländern betrachtet, war der Anstieg für einmal bei den Gästen aus Irland am markantesten (Fussball-Länderspiel). Weiter hat sich die Nachfrage aus Deutschland, Italien und Holland deutlich erhöht. Eine nennenswerte Abnahme des Reiseverkehrs aus Grossbritannien könnte mit dem Irak-Krieg zusammen hängen. Deutliche Rückgänge wurden auch bei den Gästen aus Hongkong und Japan festgestellt. Diese Baisse ist hauptsächlich dem Besucherschwund der Uhren- und Schmuckmesse zuzuschreiben, die stark unter den Folgen der Sars-Krise gelitten hat.

Ein Blick auf die einzelnen Monate zeigt, dass der Spitzenwert im Oktober lag, wohl nicht zuletzt wegen des bereits erwähnten Länderspiels Schweiz-Irland. Ebenfalls ausgesprochen erfolgreich war der Juni: Zahlreiche Besucher der beiden Aida-Inszenierungen haben in einem Basler Hotel übernachtet. Der absolute Tiefstand war wie üblich im messelosen Juli zu verzeichnen. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Gäste betrug exakt 2 Tage (Vorjahr 2.04). Am längsten bleiben die Amerikaner (2.92) und Italiener (2.80), am wenigsten lang die Niederländer (1.43 Tage).

Ein Hotelgast in Basel gibt gesamthaft rund 350 Franken pro Tag aus. Alle Übernachtungsgäste zusammen sorgen also für einen Umsatz von rund 230 Millionen. Die Marke "Basel" generiert zusätzlich rund 250'000 Logiernächte in der Nordwestschweiz, in Baden und im Elsass. Zusammen mit den Tagestouristen und indirekten Effekten beträgt die Wertschöpfung des Basler Fremdenverkehrs mehr als 1.2 Milliarden Franken. 12'000 Arbeitsplätze hängen direkt oder indirekt vom Tourismus ab.


Die Kehrseite der Medaille

Die Logiernächte haben 2003 um 5.5% zugenommen. Eine solche Steigerungsrate gab es seit 1990 nicht mehr! Die Basler Hoteliers freuen sich mit und für unseren Partner Basel Tourismus über den numerisch erfreulichen Zuwachs. Doch wieso knallen keine Champagnerkorken?

Bekanntlich hat jeder statistische Vergleich seine Tücken und auch die obigen Zahlen bedürfen einer Interpretation: Basel erhöhte zwar die Zahl der Übernachtungen, hatte in den vergangenen zwei Jahren aber auch einen Zuwachs der Zimmerkapazität von gut 20% zu verkraften. Während der grossen Messen sind alle Hotels voll, also auch die neu geschaffenen Zimmer. 60 Tage mal 400 Gäste - das alleine ergibt schon 24'000 Logiernächte. Das internationale Netzwerk der neuen Hotelketten bringt zwar auch unter dem Jahr zusätzliche Touristen nach Basel, aber bei weitem nicht in genügender Zahl, um die Auslastung zu halten. Kein Wunder, herrscht vor allem im Gruppengeschäft ein ungewohnt harter Wettbewerb! Die Preiserosion in allen Kategorien ist alarmierend. Realistischerweise werden sich am Ende alle wieder zerknirscht im Keller finden. Der Weg zurück an die Sonne wird sehr mühsam sein.


Suchen Sie eine Stelle im Gastgewerbe?
Inserieren Sie kostenlos auf Gastro-Express, der führenden Jobbörse für das Schweizer Gastgewerbe!


GV und GastroPodium 2024

DI 25. Juni 2024 um 16 Uhr
Bildergalerie 2023 
Videos 2023 anschauen



Mit E-Learning zum Wirtepatent!

1000 Franken plus Prüfungsgebühr
Mehr Informationen


Kostenlose Servicekurse

für Einsteigerinnen und Einsteiger
Jetzt informieren und anmelden