Wirteverband Basel-Stadt

Wichtiges Etappenziel erreicht

Naturpark Aargauer Jura tritt in die nächste Phase

Das Zukunftsprojekt von 34 Gemeinden im Aargauer Jura wird immer konkreter. Der Bund hat die Kandidatur der Region als "Regionaler Naturpark von nationaler Bedeutung" genehmigt. Damit können die beteiligten Gemeinden das vom Bund zur Verfügung gestellte Naturparklabel mit dem Zusatz "Kandidat" nutzen.

Mit der Anerkennung ist für 2009 bis 2011 auch ein Unterstützungsbeitrag von rund CHF 750'000 des Bundesamtes für Umwelt verbunden. Zusammen mit weiteren Geldern von Bund, Kanton, Gemeinden und Parkorganisation selber, ergibt sich daraus für die ersten 3 Jahre ein totales Parkbudget von etwa drei Millionen Franken.

Am Parkprojekt beteiligen sich 33 Aargauer Gemeinden aus den Bezirken Laufenburg (12), Rheinfelden (5), Brugg (13) und Aarau (3) zusammen mit der Solothurner Gemeinde Kienberg. Gesamthaft umfasst der Park 244 km2 Fläche mit 37'000 Einwohnern.

Wie Geri Hirt, Präsident des Trägervereins Dreiklang ausführte, ist ein Regionaler Naturpark ein ländliches Gebiet, das sich durch seine intakten Landschaften und Ortsbilder besonders auszeichnet. In einem Regionalen Naturpark soll die Landschaft als Kapital erhalten und gepflegt werden. Als "Zins" falle dabei eine beträchtliche zusätzliche Wertschöpfung durch die Vermarktung nachhaltig produzierter Güter und Dienstleistungen an. Die Ausrichtung auf die ländliche Wirtschaft sei ein deutlicher Unterschied zu den beiden anderen Parktypen Naturerlebnispark und Nationalpark.

Der Bund gibt vor, dass Naturparks Teilprojekte in jedem der vier Bereiche Gewerbe, Natur & Landschaft, Umweltbildung und Parkmanagement realisieren. Im Jurapark Aargau sind für die ersten drei Jahre 14 solcher Teilprojekte geplant und teilweise schon gestartet.

In einem Teilprojekt "Naturnaher Tourismus" ist vorgesehen, für den gesamten Aargauer Jura ein Tourismuskonzept zu erarbeiten, touristische Vermarktungsstrukturen aufzubauen, die Angebote aller Landgemeinden miteinbeziehen und Angebotspakete für Besucher aus den umliegenden Agglomerationen zu schaffen.

In einem Projekt "Wertschöpfungsketten mit Regionalprodukten" sollen Landwirte dabei unterstützt werden, ihre Palette im Bereich Direktvermarktung durch wertschöpfungsstarke Regionalprodukte zu ergänzen und die Vermarktungsaktivitäten zu professionalisieren.

In der Beurteilung des Bundesamts für Umwelt erhielten auch die vorgesehenen Projekte des Juraparks zur Erhaltung von Natur und Landschaft das Prädikat "sehr glaubwürdig". So hat man beispielsweise schon begonnen, Förderungsmassnahmen für typische Tier- und Pflanzenarten des Juraparks wie Glögglifrosch, Gelbringfalter und Küchenschelle zu realisieren.

Laut Daniel Schaffner, Geschäftsführer des Juraparks Aargau, geht der Parkorganisation die Arbeit nicht aus. Neben der Weiterführung bestehender und dem Start neuer Teilprojekte stehen als nächster Schritt Verhandlungen für eine Programmvereinbarung mit dem Bund an, welche die Leistungen des Parks, seine Finanzierung und die Nutzung des Parklabels regelt. Gleichzeitig werden die neuen Vereinsstatuten umgesetzt. Der Verein wird zukünftig aus den vier Mitgliederkategorien Parkgemeinden, Partnergemeinden, Organisationen und Einzelmitglieder bestehen. Stimmenmehrheit in Vorstand und an der Mitgliederversammlung werden jeweils die Parkgemeinden haben.

2010 werden die Parkgemeinden an den Gemeindeversammlungen über den definitiven Parkbeitritt und über Grundsätze zur Zusammenarbeit im Rahmen einer Charta entscheiden müssen. Sofern diese Volksentscheide positiv verlaufen, kann der Park nach der nun anlaufenden Errichtungsphase ab 2011 dann mit der ersten zehnjährigen Betriebsphase beginnen.

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