Wirteverband Basel-Stadt

Basler Jazz ist krisenfest

Sängerinnen und Gitarren stehen 2010 im Fokus von Offbeat

Rebekka Bakken eröffnet die Offbeat-Saison 2010.

Rebekka Bakken eröffnet die Offbeat-Saison 2010.

In Basel ist Jazz offenbar krisenfest: Das Offbeat-Festival hat 2009 das sechste Jahr mit schwarzen Zahlen erlebt, wie Impresario Urs Blindenbacher ausführte. 2010 wird das Budget noch aufgestockt, gemäss erstem Vorverkauf mit Erfolg.

sda. Offbeat hatte im vergangenen Jahr das zwanzigste Festivaljahr gefeiert – wegen Wirtschaftskrise und Schweinegrippe durchaus mit Ängsten, wie Blindenbacher sagte. Das letzte Defizit war 2003 gewesen. Doch die Jazzfans füllten unbeeindruckt seine Säle, am Festival im Frühling wie bei den Einzelkonzerten durchs Jahr.

Das Offbeat-Konzept mit aktuellen internationalen Stars und Newcomern sowie mehr und weniger etablierten Schweizer Jazzern erweist sich demnach als tragfähig. Ein Grund seien auch die in der Schweiz noch stabilen Löhne, hielt Blindenbacher fest. In Spanien etwa blieben heute viele Veranstalter auf Tickets sitzen.

Doch auch Offbeat blieb nicht vor Turbulenzen verschont. So stieg Novartis nach elf Jahren als Hauptsponsor aus. Blindenbacher pokerte und gewann: Nach einem ausverkauften sehr teuren, aber medienwirksamen Keith-Jarrett-Konzert (in Zürich) ist diese Lücke gefüllt; neu dabei sind unter anderem die Banque CIC und Migros.

Klinkenputzen und Werbetrommel Rühren

Das Offbeat-Budget ohne Naturalleistungen wie beispielsweise gesponsorte Hotelübernachtungen liegt nun bei 800'000 Franken. Das sind rund 100'000 Franken über dem Vorjahr – Jarrett ausgeklammert. Auf Sponsorensuche müsse er mehr arbeiten, sagt Blindenbacher weiter; 2011 hat bereits wieder ein Co-Sponsor seinen Abgang angekündigt.

Sponsoren tragen nun insgesamt etwa 480'000 Franken bei, wie Blindenbacher vorrechnet – inklusive der 100'000 Franken aus dem Lotteriefonds von Basel-Stadt und den 80'000 Franken von Baselland. Damit müssen die Billettverkäufe rund 300'000 Franken einspielen, bis schwarze Zahlen geschrieben werden. Offbeat sei also durchaus "nicht auf Rosen gebettet".

Künstlerisch ist der Ausblick ungetrübt. 2010 stehen Sängerinnen, US-Gitarristen, Skandinavische Sounds, Ost-West-Begegnungen, Frankreich und spektakuläre Pianisten im Festival-Fokus. Noch stehen nicht alle Verträge, doch werden im April schon Brad Mehldau, Joshua Redman, Paco de Lucia und Joachim Kühn erwartet.

Die Offbeat-Saison beginnt indes bereits vorher, so mit Rebekka Bakken am 2. Februar, Abdullah Ibrahim am 12. März und Manu Katché am 11. April 2010. Katchés Vorgruppe ist übrigens das Genfer Trio Plaistow, Gewinner des Zürcher Jazzpreises 2009.

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