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22.03.2010
Gratis ist nie umsonst
Hahnenwasser im Restaurant
Die "Stiftung für Konsumentenschutz" und zweitere Organisationen wollen die Verbraucher aus Umweltschutzgründen zum Konsum von Hahnenwasser anhalten. Am heutigen "Weltwassertag" haben sie diesem Ansinnen Nachdruck verliehen, nachdem sie im Februar den Branchenverband GastroSuisse und dessen Kantonalsektionen zur Stellungnahme aufgefordert hatten.
Viele gastgewerbliche Betriebe bieten ihren Gästen auf Wunsch Hahnenwasser an. Der Gast hat jedoch keinen Gratis-Anspruch. Der Restaurateur kann dafür einen Preis festsetzen, denn eine Dienstleistung kostet Geld. Ob es sich dabei um die Abgabe von Hahnenwasser oder beispielsweise Mineralwasser handelt, das macht keinen grossen Unterschied.
Der Service ist für den Gastgeber immer mit Aufwendungen und Kosten verbunden. Auf die Länge kann es sich kein Unternehmer leisten, Produkte und Dienstleistungen gratis oder unter den eigenen Kosten abzugeben.
Ob die Abgabe von Hahnenwasser als Teil des Marketings oder als normale Kostenkomponente betrachtet wird, entscheidet jeder Unternehmer selber. Eine Ausnahme besteht im Kanton Tessin, wo gemäss Gastgewerbegesetz zu einer Hauptmahlzeit kostenlos ein Glas Wasser abgegeben wird.
GastroSuisse hat den Konsumentenorganisationen den Dialog angeboten. An einer Zusammenkunft in einigen Wochen sollen die Haltungen zu verschiedenen öffentlichkeitsrelevanten Themen gegenseitig erläutert werden.
Die Gesprächsbereitschaft von GastroSuisse wurde sehr positiv aufgenommen. Wie die Geschäftsführerin der Stiftung für Konsumentenschutz, Sara Stalder, gegenüber GastroSuisse erklärte, bedauert sie die einseitige Thematisierung unter dem Fokus "Gratisabgabe in Gastrobetrieben". Wie sie weiter ausführte, möchten die Konsumentenorganisationen mit ihrer Aktion erwirken, dass "die Abgabe von Hahnenwasser auf Anfrage der Kundschaft überall möglich sei und die Bedingungen angemessen und einigermassen vergleichbar seien".
- GastroSuisse
- Vermeintlich gratis: Leitungswasser in der Gastronomie
- Mineralwasser-Lobby kämpft gegen Verbotskampagnen
Dossiers: Gastronomie | Nachhaltigkeit
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