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09.06.2012

Gastronomen kämpfen gegen Verbot von Foie Gras

In Kalifornien drücken Fleischgegner ihre Moralvorstellungen durch

Das "Mélisse" ist etwas für Feinschmecker, zwei Michelin-Sterne zieren das Restaurant im kalifornischen Santa Monica. Zum Menü gehörte bislang selbstverständlich auch Foie Gras. Doch ab Juli muss die Stopfleber von gemästeten Gänsen und Enten von der Karte verschwinden.

sda afp. In Kalifornien tritt am 1. Juli ein von Tierschützern erstrittenes striktes Verbot der Delikatesse in Kraft. Josiah Citrin, Inhaber und Chefkoch des "Mélisse", protestierte dagegen auf seine Art – mit einem Sechs-Gänge-Schmaus, der von der Vorspeise bis zum Dessert Foie Gras enthält.

Das Gelage kostete 200 Dollar pro Person. Weitere Restaurants im Raum Los Angeles luden zu ähnlichen Stopfleber-Orgien. Tierschützer empfanden dies als zusätzliche Provokation. So demonstrierten Wütende Tierschützer vor dem "Mélisse".

Gegner der kulinarischen Spezialität kritisieren, dass Enten und Gänse bei der Mästung leiden müssen: Vor der Schlachtung werden die Tiere über mehrere Wochen mit Getreide zwangsgefüttert, bis ihre Lebern völlig verfettet auf ein Vielfaches angeschwollen sind.

Noch auf Umschwung hoffend

Citrin beklagt dagegen, dass das Gesetz in Kalifornien einseitig Foie Gras ins Visier nehme und "fehlende ethische Standards" bei anderen Nahrungsmitteln ausblende. "Ich arbeite hart daran, dass ich alle Zutaten, die ich in meinem Restaurant verwende, von Bauern mit artgerechter Tierhaltung bekomme", sagt der Sternekoch.

Citrin verkauft sogar T-Shirts mit dem Bild einer kleinen Ente mit Kochmütze und dem französischen Schriftzug "Touche Pas à Mon Foie Gras" ("Hände weg von meiner Stopfleber").

Gemeinsam mit anderen Chefköchen hat er die Allianz für artgerechte und ethische Tierhaltung (CHEFS) gegründet. Die Gruppe soll dem Eindruck entgegenwirken, die Edelrestaurants würden sich nicht um das Schicksal der Tiere scheren. Und mit einer Petition versuchen die CHEFS, die Parlamentarier in der kalifornischen Hauptstadt Sacramento noch umzustimmen.

Das umfassende Verbot schliesst den Verkauf, die Produktion und den Handel mit Stopfleber ein. Bereits 2004 war das Gesetz beschlossen worden, zum 1. Juli tritt es in Kraft. Nach Angaben von Tierschützern haben mehr als 100 Restaurants in dem Bundesstaat an der US-Westküste angesichts der drohenden Strafen Foie Gras von der Karte gestrichen.

Verhärtete Fronten

Für den einzigen Foie-Gras-Hersteller in Kalifornien bedeutet das Gesetz das Aus. Vor mehr als 20 Jahren hatten Guillermo und Junny Gonzalez die im Norden von San Francisco gelegene Artisan Sonoma Foie Gras Farm gegründet. Sie bestehen darauf, dass die Mast der Tiere nicht grausam sei – und prangern eine Vegetarier-Verschwörung an.

Der Wissenschaft sei in der Debatte nie eine Chance gegeben worden, sagt Guillermo Gonzalez. "Einer mächtigen Lobbygruppe mit einer Anti-Fleisch-Agenda ist es gelungen, uns allen ihre Moralvorstellungen aufzudrücken".

Gonzales verweist auf Studien, wonach das Mästen der Tiere an sich "nicht tödlich und nicht schädlich" sei. "Wir glauben nicht, dass die Herstellung von Foie Gras, wenn es richtig gemacht wird, einer Ente Schmerzen zufügt", sagt er.


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