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10.01.2013

Cranberries gegen Infektionen?

Ohne Standards keine Aussage möglich

Cranberries, auf Deutsch "grossfrüchtige Moosbeeren" oder Kranbeeren werden überwiegend in den USA angebaut und gegessen, haben aber in den vergangenen Jahren auch den europäischen Markt erobert.

Sie werden meist getrocknet und leicht gesüsst, seltener frisch angeboten. Die Früchte schmecken den meisten Menschen zu herb-säuerlich, um sie roh zu essen. Sie werden deshalb meist weiterverarbeitet angeboten, unter anderem als Saft, Konfitüren oder Saucen.

Cranberries (Vaccinium macrocarpon) werden oft zur Vorbeugung und Behandlung von Harnwegsinfektionen empfohlen. Hierfür werden Substanzen wie die Proanthocyanidine verantwortlich gemacht, die das Anhaften krankmachender Bakterien im Harntrakt hemmen. Weiterhin soll sich das antioxidative Potenzial der Cranberries in vielerlei Hinsicht positiv auf die Gesundheit auswirken.

Antioxidanzien schützen generell Zellen und Gewebe des Körpers vor freien Radikalen und vor oxidativen Schäden und beugen so einer Vielzahl von einzelnen Krankheiten vor und stärken zudem die allgemeine Immunabwehr.

Die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde EFSA (European Food Safety Authority) hat die Benutzung all dieser gesundheitsbezogenen Behauptungen (Health Claims) bei der Kenntlichmachung von Cranberries jedoch verboten, weil der Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Cranberries und dem Vorbeugen der genannten Leiden wissenschaftlich nicht bewiesen sei.

Interessanterweise hatte vor der ablehnenden Entscheidung der EFSA ein französisches Unternehmen bei der dortigen Regierung einen Health Claim beantragt, der in Frankreich einige Jahre Geltung hatte. Dieser Claim zielte auf die Abwehr von unerwünschten Bakterien im Harntrakt und stützte sich auf eine täglich empfohlene Aufnahmemenge für Proanthocyanidine.

Dessen ungeachtet untersuchte ein US-amerikanisches Wissenschaftlerteam der Rutgers Universität und des Naturprodukteherstellers Triarco Industries in Wayne in Zusammenarbeit mit dem staatlichen spanischen Forschungsinstitut CIAL in Madrid eine Auswahl von Cranberryprodukten des amerikanischen und europäischen Marktes im Hinblick auf ihre Phenolverteilung.

Hier interessierten insbesondere die Flavan-3-ole wie Proanthocyanidine und Anthocyane. Zusätzlich prüften die Autoren in-vitro die antioxidative Kapazität und die Wirkung auf Bakterien, die krankhafte Infektionen im Harntrakt hervorrufen.

Die Produkte differierten stark im Gehalt der interessanten Phenole. Die Zubereitungsform der Cranberries und das Phenolprofil beeinflussten wiederum die Wirkung. Letztere war bei einigen Proben überhaupt nicht nachweisbar. Gemessen an der in Frankreich vorübergehend empfohlenen täglichen Aufnahme entsprachen nur 4 von 19 Produkten dieser Anforderung.

Die Autoren betonten den Mangel an Produktstandardisierung sowie an standardisierten Analysenmethoden für die relevanten Substanzen, der eine Bewertung der physiologischen Wirkung zurzeit noch sehr erschwert.

Autorin: Susanne Grossmann-Kühnau / aid


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