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Schweiz tut sich schwer mit Olympia

Graubünden schickt Grossanlass bachab

Die Bündner Stimmenden haben eine Kandidatur für die Austragung der Olympischen Winterspiele 2022 in ihrem Kanton mit einer Mehrheit von 52.7 Prozent abgelehnt. Vermutlich ist damit der Olympia-Traum für die Schweiz auf Jahrzehnte hinaus ausgeträumt.

Eine Niederlage ist das Abstimmungsergebnis nicht nur für die Promotoren, sondern auch für Sportminister Ueli Maurer, der von der Kandidatur begeistert war. Die Befürworter des Projekts hatten auf die Karte "Nachhaltigkeit" gesetzt und Spiele in einer bescheideneren Dimension in Aussicht gestellt. Sie versprachen einen klimaneutralen Anlass mit Klimaschutz-Kompensationsprojekten.

Die Kritiker bezeichneten die Versprechen als "Marketing-Idee". Die meisten Austragungsorte der letzten zwanzig Jahre hätten noch lange an den Folgen Olympischer Spiele genagt, argumentierten sie. Dass sich das Internationale Olympische Komitee für den sportlichen Grossanlass im Kanton Graubünden von seinem früheren "Gigantismus" verabschieden würde, hielten sie nicht für glaubwürdig.

Allein die Kandidatur hätte geschätzte Kosten von 60 Millionen Franken nach sich gezogen. Davon hätte zwar der Bund die Hälfte und Sponsoren 15 Millionen Franken übernommen, aber Graubünden hätte 8 Millionen Franken selber berappen müssen.

Die Durchführung der Olympischen Winterspiele hätte voraussichtlich zweieinhalb Milliarden Franken gekostet und anderthalb Milliarden Franken eingebracht. Die Frage, ob das erwartete Defizit von einer Milliarde Franken realistisch ist, war vor der Abstimmung landesweit kontrovers diskutiert worden.

Die Stimmbürger der beiden Olympia-Austragungsorte St. Moritz und Davos sagten Ja zu den Olympischen Winterspielen 2022. St. Moritz war bereits 1928 und 1948 "Host City" der Olympischen Winterspiele.

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