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23.10.2015

Wie fühlt es sich an, ein Hotel zu besitzen?

Ertragsschwäche, Investitionsstau, Finanzierungsprobleme

Walter Höhener

Walter Höhener

Wie fühlt es sich an, in der heutigen Zeit ein Hotel zu besitzen?! Wie fühlt es sich an, Teil einer Branche zu sein, die sich laut Schlagzeilen in vielen Zeitungen "in der allerschlimmsten Krise" seit Jahrzehnten befindet? Wenn ungeachtet dessen, ob der Betrieb in den Bergen, auf dem Lande oder am See liegt, die Aussichten trüb sind, obwohl am Himmel die Sonne lacht? – Fazit: Das ist eine immense Herausforderung für jeden Unternehmer und jede Unternehmerin.

Es ist eine Tatsache: Die Frankenstärke lastet schwer auf der Branche und die Konkurrenz wird immer grösser. Dazu kommen unaufhaltsame demographische Veränderungen. An vielen Betrieben nagt zudem der Zahn der Zeit. Sie sind in die Jahre gekommen. Sie haben nicht nur an Attraktivität verloren, sondern auch an Ertrag. Und schon beginnt die gefährliche Negativspirale zu drehen: weniger Ertrag bedeutet weniger Ertragskraft; das heisst wiederum weniger Kredit und in der Folge weniger Investitionen. Daraus folgen noch weniger Ertrag und eine noch mindere Ertragskraft...

Die Zeiten, als ein Hotel noch etwas galt – in der Öffentlichkeit und bei den Banken – scheinen passé zu sein. War ein Hotel für den Inhaber früher zugleich ein gesichertes Kapital für das Alter, so ist es heute oft eine Hypothek.

Gefragt sind neue Konzepte; doch ein Patentrezept gibt es nicht. Auch der Ruf nach Vater Staat hilft nicht wirklich weiter; der hält nämlich zuweilen die Ohren zu und erhört unsere Anliegen nicht im gewünschten Ausmass. Wenn schliesslich gewisse Medien – nur um der Schlagzeile willen – vermeintlich süffige Themen noch anheizen, so macht das die Lage nicht einfacher.

Apropos Schlagzeilen: "Hotelbranche ist angezählt", titelte kürzlich eine Zeitung. Wie liest sich das für einen Hotelier? Gehört der eigene Betrieb auch zu den Angezählten, wird dieser sich beunruhigt fragen. Beängstigend ist das auf jeden Fall. Bedeutet ein stabiler Frankenkurs die Rettung? Was, wenn das Wetter in der Hochsaison nicht mitspielt? Wie verhalten sich dann die Geldinstitute?

Bei allen Fragen rund ums Wetter und die Kursentwicklung steht die Kreditpolitik der Finanzinstitute im Zentrum. Niemand wird es bestreiten: Seit der Immobilienkrise in den 90er-Jahren werden die gastgewerblichen Liegenschaften anders eingestuft und bewertet. Das hatte eine massgebliche Entwertung der meisten Immobilien zur Folge – eine Entwicklung, die noch immer anhält. Die Hoteliers werden finanziell an kurzer Leine gehalten.

Es war für die Hoteliers seit der Jahrhundertwende unmöglich, ihre Liegenschaften ohne sogenannte Sponsoren marktgerecht instand zu halten. Dieses Problem hat sich weiter verschärft.

Der grosse Investitionsstau wird sich erst auflösen, wenn der Branche Zugang zu zinsgünstigem Geld für den Tourismus gewährt wird, und zwar rasch, mutig und unbürokratisch. Erst dann werden viele Hotels aus den Schlagzeilen verschwinden, und sie werden wieder etwas gelten – unter den Leuten und in Franken.

Unser Kampf für Anerkennung des Unternehmertums im Gastgewerbe muss auch 2016 fortdauern.

Walter Höhener
Hotelier "Krone", Urnäsch AR
Vorstandsmitglied und Trésorier GastroSuisse


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