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22.02.2016

Glutenfrei ist im Mainstream angekommen

Anzahl neuer getreidefreier Mehlprodukte hat sich verdoppelt

Nachdem glutenfreie Ernährung im Mainstream angekommen ist, richten nun viele deutsche Hersteller ihre Aufmerksamkeit auf getreidefreie Produkte. Laut einer neuen Untersuchung der Marktforschungsagentur Mintel hat sich dieser Trend bei Mehlprodukten besonders verdeutlicht. So hat sich in diesem Bereich die Anzahl neuer getreidefreier Produkte im vergangenen Jahr in Deutschland mehr als verdoppelt. Getreidefreies Mehl machte im vergangenen Jahr 23% aller neuen Mehlprodukte aus – im Jahr 2014 waren es noch lediglich 10%.

Auch bei Brot- und Backwaren sind getreidefreie Produkte laut der Mintel-Untersuchung eine zunehmend beliebte Option; in Deutschland ist in dieser Kategorie der Anteil neu eingeführter Produkte ohne Getreidezutaten von 6% im Jahr 2011 auf 9% im Jahr 2015 angestiegen.

Gegenwärtig sind die Werbeversprechen, die betonen, dass bestimmte Inhaltsstoffe nicht enthalten sind, in Deutschland sehr beliebt, was wiederum für die weitere Verbreitung des Trends in Richtung "getreidefrei" spricht. Einer von zehn (10%) Deutschen zwischen 25 und 34 Jahren gibt an, in den vergangenen sechs Monaten vor April 2015 glutenfreies Brot gegessen zu haben, während nun durchschnittlich 7% der Deutschen aussagen, sich glutenfrei zu ernähren – bei Verbrauchern im Alter zwischen 16 und 24 Jahren sind es sogar 11%.

Obwohl der deutsche Markt für verpacktes Brot und Brotprodukte nach Grossbritannien immer noch der grösste in Europa ist, ist er seit Jahren rückläufig. Gemäss Marktprognosen von Mintel konsumierte der durchschnittliche Deutsche 11.7 kg verpacktes Brot und verpackte Brotprodukte im Jahr 2015; im Jahr 2008 lag diese Zahl noch bei insgesamt 14.2 kg. Ausserdem wird der Umsatz für verpacktes Brot und verpackte Brotprodukte Erwartungen zufolge erstmals unter die 2-Milliarden-Euro-Marke fallen, von 2.04 Milliarden im Jahr 2014 auf 1.99 Milliarden Euro im Jahr 2018.

Katya Witham, Senior Food and Drink Analystin bei Mintel, sagt: "Der wachsende Markt für glutenfreie Produkte und das zunehmende Gesundheitsbewusstsein unter Verbrauchern ebnen den Weg für getreidefreie Innovationen." Da Mehl ohne Getreide in der Regel einen höheren Proteinanteil habe als Weizenmehl, könne dies wesentlich dazu beitragen, dass sich Verbraucher, die sich proteinreich und kohlenhydratarm ernähren, von diesem Werbeversprechen angesprochen fühlten.

Proteinreiche Ernährungsweisen scheinen in Deutschland beliebt zu sein, was vielversprechend für getreidefreie Produkte ist. Laut einer Mintel-Untersuchung gibt ein Viertel (25%) der Deutschen an, mehr Eiweiss in ihre Ernährung zu integrieren als noch vor einem Jahr; unter den Verbrauchern zwischen 16 und 24 Jahren sind das sogar 42%. Ausserdem gibt einer von fünf (20%) Deutschen an, weniger Kohlenhydrate zu essen oder Kohlenhydrate zu meiden; bei den Verbrauchern im Alter zwischen 16 und 24 Jahren steigt der Prozentsatz auf 23% an.

In Sachen Inhaltsstoffe für getreidefreie Mehlsorten scheinen Hülsenfrüchte wie Linsen, Erbsen oder Sojabohnen die am häufigsten verwendeten Inhaltsstoffe für getreidefreies Mehl zu sein; derzeit stehen sie hinter zwei Dritteln (67%) aller neuen getreidefreien Produkteinführungen des Jahres 2015.

Während Hersteller auf eine steigende Nachfrage nach pflanzenbasierten Lebensmitteln und neuartigen Proteinquellen reagieren, ist Lupinenmehl ein weiterer Inhaltsstoff, der an Beliebtheit gewinnt. Deutschland scheint unter den ersten Märkten zu sein, auf denen der Lupinen-Trend ankommt: Von allen im Jahr 2015 eingeführten Backwaren mit Lupinenmehl kamen 22% in Deutschland auf den Markt, dicht gefolgt von Frankreich (21%) und Italien (11%).

Die Lupine ist in einigen mediterranen Küchen beliebt; es handelt sich um eine Hülsenfrucht, die ballaststoff- und proteinreiche Samen erzeugt, jedoch – im Gegensatz zu anderen Hülsenfrüchten – relativ wenige Kohlenhydrate enthält. "Lupinenhülsenfrüchte enthalten auch viele essentielle Aminosäuren und Mineralien, wodurch sie nicht einfach nur glutenfrei sind, sondern auch sehr nährstoffreich und leicht verdaulich. Neben Lupinenmehl liegen Mandel- und die Kokosnussmehl aufgrund ihrer potenziellen gesundheitlichen Vorteile ebenfalls im Trend", so Witham.

Das Comeback der alten Körner

Neben getreidefreien Mehlsorten zeigt ein genauerer Blick auf den deutschen Markt, dass in einer zunehmenden Anzahl an Mehlprodukten Urgetreide als Alternative zum Weizen enthalten sind. Gemäss einer Untersuchung von Mintel war Hirse, mit einem Anteil von 14% aller im Jahr 2015 neu auf den Markt gebrachten Mehlprodukte, am beliebtesten, dicht gefolgt von Quinoa (10%), Buchweizen (5%) und Zwerghirse (5%).

Doch Urgetreidesorten kommen nicht nur in deutschen Küchen zum Einsatz, sie werden auch zunehmend vom Lebensmittel-Einzelhandel bei Brot- und Backwaren verwendet, damit Produkte aus dem Massenangebot herausstechen und als gesunde Nahrungsmittel positioniert werden können. Die Anzahl der neu eingeführten Brot- und Backwaren mit Quinoa- und Chiasamen hat sich zwischen dem Jahr 2013 und dem Jahr 2015 mehr als verfünffacht (jeweils +550% und +600%), während sich der Einsatz von Buchweizen und Hirse mehr als verdoppelt hat (+100% und +138%).

Zwei von fünf (39%) Deutschen geben an, sie seien an süssen Backwaren interessiert, die aus anderem Getreide als Weizen hergestellt wurden, wie zum Beispiel Dinkel, Amarant oder Quinoa. Unter den Verbrauchern zwischen 25 und 34 Jahren äussert sich die Hälfte (50%) entsprechend. Darüber hinaus sind 44% der deutschen Frauen an Backwaren interessiert, die mehr Ballaststoffe enthalten, während die Hälfte (50%) der Deutschen erklärt, es lohne sich, für hochqualitative Brot- oder Backwaren mehr Geld auszugeben.

"Als Alternative zu Weizen sind Urgetreide reich an Nährstoffen und weisen interessante Geschmacksrichtungen und Texturen auf. Da Urgetreidesorten die zunehmende Zahl gesundheitsbewusster Verbraucher durch ihren 'Superfood'-Faktor ansprechen, werden diese in verschiedenen Produkten verwendet werden, von Brot- und Backwaren bis hin zu Pizza und Pasta sowie Snacks und Fertiggerichten", fasst Witham zusammen.


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