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24.02.2020

Forderung nach Hygiene-Pranger ist billiger Populismus

Lebensmittelkontrollen sind stets Momentaufnahmen

Maurus Ebneter
Maurus Ebneter

Wieder einmal läuft eine Kampagne gegen «Grüsel-Beizen». Unsere Haltung ist klar: Schmutzfinken ist das Handwerk zu legen – aber nicht so, wie in populistischer Manier gefordert wird.

Es bringt nichts, Restaurants öffentlich zu brandmarken und sie so dauerhaft zu schädigen. Kein Betrieb, und ist er noch so professionell geführt, kann konstant ohne Mängel arbeiten. Wo Menschen arbeiten, passieren Fehler.

Gerade bei den Problembetrieben haben wir es oft mit Quereinsteigern zu tun, die meist schon in den ersten Jahren scheitern. Diese Betriebe wären dann oft gar nicht bewertet. Oder sie wären schlecht bewertet, worunter die Nachfolger leiden würden.

Falsche Sicherheit, horrende Kosten

Bei den Kontrollresultaten handelt es sich stets um Momentaufnahmen. Weil die Hygienesituation eines Betriebs sich rasch ändern kann, würden sich Konsumenten schlimmstenfalls in falscher Sicherheit wiegen. Um eine gewisse Aussagekraft zu haben, hätten die Kontrollen mehrmals pro Jahr zu erfolgen.

Weil die Betriebe momentan durchschnittlich alle zweieinhalb Jahre geprüft werden, müsste der Mitarbeiterbestand der kantonalen Laboratorien verzehnfacht werden. Eine solche Ausdehnung der staatlichen Tätigkeit ist unnötig. Die massiven Mehrkosten stünden in keinem Verhältnis zu einem möglichen Nutzen, ist der Hygienestandard in der Schweiz im internationalen Vergleich doch bereits sehr hoch.

Solide Ausbildung schützt die Volksgesundheit

In einer freien Marktwirtschaft ist es nicht die Aufgabe des Staates, für eine bestimmte Qualität zu sorgen. Hingegen ist es seine Aufgabe, die Volksgesundheit zu schützen: Deshalb müssen Betriebe, die die Gesundheit gefährden, sofort geschlossen werden!

Um den kleinen Sockel von Problembetrieben zu verringern, braucht es ein hartes Vorgehen gegen Betriebe mit unhaltbaren Zuständen. Dazu gehören hohe Bussen, Benützungsverbote, Betriebsschliessungen und rasche, regelmässige Nachkontrollen.

Staatliche Lebensmittelkontrollen sind nötig. Es braucht auch eine umfassende Hygieneschulung – in den Berufslehren, als Vorbereitung auf strenge Wirtefachprüfungen und als laufende Weiterbildung bei allen Hierarchiestufen. Einen aufgeblähten Überwachungsstaat brauchen wir nicht. Dessen Kosten würden entweder die Steuerzahler oder das Gastgewerbe, letztlich also die Konsumenten, tragen.

Es braucht die ganze Härte des Gesetzes gegen Schmutzfinken und Lebensmittelbetrüger. Bei allen anderen ist Pragmatismus angesagt: Die Lebensmittelinspektoren sind willkommene Berater in den Betrieben. Werden sie zur Bedrohung der Existenz, ist das der beste Nährboden für Willkür und Korruption.

Maurus Ebneter
Präsident Wirteverband Basel-Stadt


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