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18.10.2021

Erste Serviceroboter in der Schweizer Gastronomie

Unterstützung für die Mitarbeitenden

Servieren, Abräumen, Unterstützen: Der Serviceroboter BellaBot der Luzerner Precom Group AG legt diese Woche eine Doppelpremiere in der Zentralschweiz hin. Das Restaurant Andulino in der Mall of Switzerland und die Gastronomie im Verkehrshaus der Schweiz setzen den Roboter der Precom-Group-Tochter Sebotics als erste Betriebe ein.

«Wenn die Arbeit mit dem Roboter weiterhin so hervorragend funktioniert, werden wir uns vielleicht sogar noch einen zweiten beschaffen», offenbart Jeyakumar Thambiaiah mit einem breiten Grinsen. Er ist der Inhaber des Restaurants Andulino in Luzern und begeistert von seinem Neuzugang.

Keinesfalls soll der Roboter aber einen seiner Mitarbeitenden ersetzen, sondern lediglich Unterstützung bieten. Gerade bei seinem Standort sei die Menge der Gäste und somit die Anzahl des benötigten Servicepersonals schwierig abzuschätzen. Bei solchen Engpässen sei der Roboter eine grosse Hilfe. Der Einsatz des Roboters erleichtere seinem Personal vor allem viel Laufweg. Die Strecke zur zugehörigen Gelateria am anderen Ende der Eingangshalle, welche die Desserts für Restaurantgäste fertigt, wird seit letzter Woche ausschliesslich durch den Roboter bedient.

Die Rückmeldungen der Gäste seien meistens sehr positiv. Viele lassen sich gerne vom BellaBot bedienen, wenige bestehen auf den ausschliesslich menschlichen Kontakt. «Wir sind sehr flexibel und fragen den Gast bereits bei der Ankunft, ob er vom Roboter bedient werden möchte», erklärt der Geschäftsleiter.

In der Gastronomie des Verkehrshauses der Schweiz bedient ein zweiter BellaBot der Firma Sebotics die Gäste der Brasserie. Er wird von den Mitarbeitenden liebevoll «Werni» genannt. Hans Bühlmann, Segmentleiter der öffentlichen Gastronomie der Genossenschaft ZFV-Unternehmung, spricht sich jedoch klar gegen den Roboter als Ersatz seiner Fachkräfte aus.

«Der Faktor Mensch, der uns als Gastgeberinnen und Gastgeber so wichtig ist, kann mit dem BellaBot nicht ersetzt werden», erklärt er und ergänzt, dass der Roboter trotzdem eine grosse Unterstützung für das Servicepersonal sei. Das Interesse am BellaBot sei riesig und er begeistere Jung und Alt mit der niedlichen Mimik und seinen freundlichen Aussagen.

Unterstützung für jedermann – fast

Der BellaBot ist gemäss dem Geschäftsleiter und Inhaber der Precom Group AG, Thomas Holenstein, vielseitig einsetzbar und trotzdem nicht für jeden Betrieb geeignet. «Vor einer Anschaffung muss der Käufer zu 100 Prozent vom Konzept überzeugt sein», stellt er klar.

Darunter fällt nicht nur der Wille für die Zusammenarbeit unter den Mitarbeitenden, sondern auch die Gegebenheiten im Betrieb. Hohe Schwellen oder eine zu enge Bestuhlung können für den Roboter ein Hindernis darstellen. «Deshalb bieten wir für interessierte Käufer eine Testphase von 14 Tagen an», erzählt Holenstein.

Ein weiterer Vorteil bietet die einfache Bedienung des Roboters. Es brauche kein spezielles Vorwissen oder Kenntnisse, um den Roboter bedienen zu können. Für technisch interessierte Käufer besteht allerdings die Möglichkeit, eine tiefergreifende Schulung von Sebotics zu erhalten.

Einmal installiert, orientiert sich der Roboter mit einer Lasertechnik und erfasst so auch Gegenstände, die ihm nach der Konfiguration in den Weg gestellt werden. Thomas Holenstein bekennt zudem: «Gerade weil der Roboter so viel Aufmerksamkeit bei den Gästen erzeugt, ist es wichtig, dass alle Sicherheitsmassnahmen gegeben sind.» Deshalb verfüge der Roboter über ein Not-Stopp-System, das sofort eintrete, sobald eine unbekannte Bewegung registriert wird.

Hilfe oder Hindernis?

Auf Nachfrage, ob der Roboter dem Servicepersonal nicht mehr im Weg stehe, als er Unterstützung biete, reagiert der Geschäftsleiter des Restaurants Andulino in der Mall of Switzerland verneinend: «Das Servicepersonal hat sich die Aufgabe sehr zu Herzen genommen und nach einer Woche den Dreh bereits rausgehabt. Wichtig ist, dass die Mitarbeitenden die Zusammenarbeit mit dem Roboter wollen. Dann wird der Roboter nie allein in einer Ecke stehen und eine grosse Unterstützung sein.»

Selbst Thomas Holenstein, der mit seiner Firma Sebotics die Roboter verkauft, lässt sich in einem Restaurant lieber von einem Menschen bedienen. Ist das nicht widersprüchlich? Nein, sagt Holenstein. «Das ist der grosse Vorteil an unserem Roboter. Er soll dort aushelfen, wo dem Personal zu wenig Zeit bleibt. So können sich die Mitarbeitenden wieder in Ruhe ihrer Hauptaufgabe, der Gästebedienung, widmen. Einen Ersatz für das Servicepersonal wird und soll der Roboter nicht sein.»

Ein Bot, viele Anwendungsbereiche

Gemäss Thomas Holenstein löst das Wort «Serviceroboter» bei vielen die Assoziation «Gastronomie» aus. Der BellaBot lasse sich allerdings auch in vielen weiteren Bereichen einsetzen: Als Getränkelieferant während Beratungen in Autohäusern, Briefschaften-Transporteur in Bürohäusern, Informationsträger an Messen, kontaktloser Zusteller in Krankenhäusern oder in Einkaufszentren.

Unterstützung erhält der BellaBot schon bald von weiteren Robotern wie dem Werberoboter KettyBot, dem Desinfektionsroboter Puductor 2 und dem Hotellerieroboter FlashBot, der sogar autonom Aufzüge bedient.

Wo die anderen Roboter ihre Premiere in der Schweiz feiern dürfen, möchte Thomas Holenstein noch nicht verraten. Er rechnet allerdings mit weiteren 40 Auslieferungen bis Ende Jahr und erzählt, dass die Roboter von Sebotics noch an einigen Events und Messen in den nächsten beiden Monaten Unterstützung bieten werden.

«BellaBot» im Verkehrshaus. Sebotics


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