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12.06.2000
Beizen-Boom in Basel
Alle fünf Tage ein neuer Betrieb
Im Kanton Basel-Stadt gibt es schon bald 800 Beizen! Unsere Datenbank führt zurzeit 760 gastronomische Einheiten (Hotels, Restaurants, Konditoreiwirtschaften und Personalrestaurants). In den letzten drei Jahren sind zweihundert neue Gastbetriebe entstanden. Man muss sich das vorstellen: Fast alle fünf Tage eine neue Beiz!
Von Amtes wegen sind sogar über 1300 Bewilligungsinhaber erfasst. Diese Zahl beinhaltet auch rund dreihundert Vereinswirtschaften und Cliquenkeller sowie unzählige Kleinhandelspatente für Alkohol. Und last but not least gibt es so genannte Ausschankstellen. Wie alle wissen, finden gastronomische Dienstleistungen heute überall und jederzeit statt! In Spielsalsons, Boutiquen und Buchhandlungen werden vermehrt kleine Kaffee- oder Imbissecken eingerichtet. Einen Riesenboom erleben Convenience Stores und Snack Bars an Tankstellen. Geradezu nahe liegend erscheinen die gastronomischen Aktivitäten von Bäckern und Metzgern, welche ihre Produkte in bisher ungewohnter Fertigungsstufe zum Mitnehmen (und immer öfter auch zum Verzehr an Ort und Stelle) anbieten. Beeindruckend sind auch die Entwicklungen im Bereich des so genannten Home Meal Replacement. Die Migros mit ihrer Gourmessa und die Coop-Tochter Bell machen uns vor, wie sich frisch gekochte Fertigmahlzeiten an den Konsumenten bringen lassen. Wieso sind eigentlich die Wirte so zurückhaltend? Hier bieten sich auch für uns neue Chancen.
Die neue Konkurrenz ist zwar auf den ersten Blick Furcht einflössend. Wir Baizer müssen aber die Entwicklungen als Chance begreifen und neue Vertriebswege suchen. Auch wären vielerorts Partnerschaften möglich: Wer sagt denn, dass die Boutique ihren Coffee Shop unbedingt selber betreiben will? Vielleicht würde man sich lieber (und besser) auf die Kerntätigkeit des Kleiderhandels konzentrieren... Anstatt über wirtende Bauern zu jammern, müssen wir Gastronomen die Zusammenarbeit suchen und Bauernhöfe als interessanten Standort für eigene Anlässe entdecken. Die Nachfrage ist da - und irgend jemand wird sie befriedigen. Wir Baizer sind prädestiniert dazu!
In obigen Zahlen nicht enthalten sind übrigens Hausliefer- und Cateringdienste. Auch hier findet Wachstum statt. Und auch hier bieten sich eigentlich noch mehr Chancen für initiative Gastronomen.
Es ist nun aber nicht so, dass der Wirteverband der Liberalisierung völlig unkritisch gegenüber steht. Das Hauptproblem liegt darin, für alle Marktteilnehmer die gleichen Bedingungen zu schaffen. Bau-, feuer- und gesundheitspolizeiliche Vorschriften gelten für alle und müssen auch entsprechend vollzogen werden. Und die leidige Patentgebühr gehört endlich abgeschafft. Sie entbehrt jeglicher Grundlage und verzerrt den Wettbewerb.
Dossier: Konjunktur
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