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21.10.2009

190 Lehrberufe zum Anfassen

Baselbieter Berufsschau in Pratteln

Die 7. Baselbieter Berufsschau ist weiter gewachsen und noch vielfältiger geworden: Vom 21. bis 25. Oktober 2009 präsentieren im Kuspo Pratteln 121 Aussteller an 63 Standeinheiten auf einer Fläche von über 3000 Quadratmetern nicht weniger als 190 Lehrberufe, zu denen in der Region Lehrstellen angeboten werden – Berufe, die Jugendliche in der Praxis sehen, hören, riechen, fühlen und auch schmecken können. An der in dieser Art grössten Berufswahlmesse der Schweiz werden die Jugendlichen zu echten Auseinandersetzungen mit ihrer persönlichen Berufswahl motiviert.

Neben den traditionellen und von den gegen 40'000 Besuchern geschätzten praxisbezogenen Präsentationen der Berufsmöglichkeiten bilden an der diesjährigen Berufsschau die Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Anschluss an eine Berufslehre ein thematisches Schwergewicht: Berufsmatura, Berufsmittelschule und Fachhochschule bis hinauf zur Hochschul- und Universitätsebene. Diese Bildungsinstitutionen präsentieren ihre Angebote an eigenen Ständen.

In einem Kino werden die Weiterbildungsmöglichkeiten anschaulich vertieft. Damit soll das immer noch weit verbreitete Vorurteil abgebaut werden, dass eine Berufslehre quasi ein "Abstellgleis" sei und dass nur mit dem gymnasialen-universitären Bildungsweg eine positive berufliche Zukunft eingeleitet werden könne.

Zahlreiche Vertreter der regionalen Berufs- und Branchenverbände und der Politik wohntem dem Eröffnungsakt bei. "Tradition heisst nicht, die Asche zu bewahren, sondern das Feuer weiterzugeben!": Mit diesem Mahler-Zitat nahm Nationalrat Hans Rudolf Gysin in seiner Begrüssung Bezug auf die erste Berufsschau vor 12 Jahren. Das erklärte Ziel sei es damals gewesen, den Jugendlichen die Lehrberufe "zum Anfassen" zu präsentieren und sie damit zu einer echten Auseinandersetzung mit ihrer Berufswahl zu motivieren. Die Berufsschau sei inzwischen deutlich grösser und vielfältiger geworden, an ihren traditionellen Zielsetzungen habe sich jedoch nichts geändert.

Die Direktorin des Bundesamtes für Berufsbildung und Technologie, Ursula Renold, zeigte sich beeindruckt, dass trotz aktueller Wirtschaftsituation an der Berufsschau in Pratteln viel Dynamik und Aufbruchstimmung zu verspüren ist. Dass die duale Berufsausbildung weiterhin ein Trumpf der Schweiz sei, zeige sich an den Schweizer Spitzenresultaten an den Berufsweltmeisterschaften, aber auch in Untersuchungen der OECD und schliesslich daran, dass der Lehrstellenmarkt in der Schweiz trotz angespannter Wirtschaftslage nach wie vor stabil sei.

Die wirtschaftliche Weiterentwicklung verlange jedoch auch in Zukunft, dass sich unser Land den Veränderungen der Arbeitswelt anpasse. Auf der anderen Seite erachtet es Renold als wenig zielführend, wenn – wie aktuell – die Bildungswege in der Schweiz gegeneinder ausgepielt werden. "Wir brauchen in der Schweiz sowohl einen starken akademischen Weg als auch eine starke Berufsbildung", zeigte sich die BBT-Direktorin überzeugt. Die Schweiz sei auf gutem Weg mit einer am Arbeitsmarkt orientierten Ausbildung, die durchlässig und flexibel sei und von der Wirtschaft voll getragen werde.

Der Baselbieter Bildungsdirektor Urs Wüthrich hob insbesondere die ausgezeichnete Partnerschaft hervor, die vor allem in der Berufsbildung zwischen dem Kanton und der Wirtschaft, aber auch innerhalb der Sozialpartner besteht. Der Wert dieser Partnerschaft zeige sich nicht zuletzt an der Berufsschau, die von Wirtschaft und Kanton seit jeher gemeinsam und engagiert getragen werde.

Die Berufsschau im Kultur- und Sportzentrum (Kuspo) Pratteln dauert vom 21. bis 25. Oktober 2009. Mittwoch und Donnerstag von 9 bis 18 Uhr, Freitag von 9 bis 20 Uhr, Samstag und Sonntag von 10 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei. Es wird die Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel nach Pratteln empfohlen.


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