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13.07.2011
Weniger Nutzungsspielraum für Luzerner Nobelhotels
Tourismuszone soll Zweckentfremdungen verhindern
Damit die repräsentativen Nobelhotels in Luzern nicht verschwinden, ist der Stadtrat bereit, ihnen bei der Nutzung mehr Spielraum zuzugestehen. Er schlägt für sie eine Tourismuszone vor, in denen ausnahmsweise Wohn- und Arbeitsnutzungen möglich sind.
Luzern lebt vom Tourismus. Neben rund 8000 Arbeitsplätzen bringt der Fremdenverkehr der Stadt jährlich eine direkte und indirekte Wertschöpfung von etwa einer Milliarde Franken. Vier- und Fünf-Sterne-Hotels sind für die Stadt wichtig. Einerseits prägen sie das Ortsbild massgebend, anderseits decken sie das Angebot für einen wichtigen Teil der Gäste.
Doch bei sinkenden Margen steigt die Gefahr, dass Hotels verschwinden. An deren höchst attraktiven Standorten lassen sich mit Eigentumswohnungen höhere Renditen erwirtschaften. So geschehen mit dem Hotel Tivoli und teilweise auch mit dem Hotel National. Diskutiert wurden Umnutzungen auch bei den Hotels Palace, Château Gütsch und Europe.
Aufgeschreckt von dieser Entwicklung, regte die FDP-Fraktion im Stadtparlament die Schaffung einer Hotelzone an, um die Umwandlung von Hotels in Luxuswohnungen zu erschweren. In der Antwort geht der Stadtrat auf das Anliegen ein und schlägt die Schaffung einer so genannten Tourismuszone vor.
Beschränkte Eingriffe
Heute hat die Stadt nur in der Sonderbauzone 2 die Möglichkeit, Zweckentfremdungen von Hotels zu verhindern; darunter fallen die Hotels Hermitage, Seeburg und Gütsch. Alle andern Hotels liegen in Zonen, in denen eine vollständige Zweckentfremdung der Hotelbauten möglich ist.
Die nun vom Stadtrat vorgeschlagene Tourismuszone betrifft acht Hotels (Hermitage, Seeburg, Gütsch, Europe, Palace, National, Schweizerhof und Montana) sowie das Casino, das Schlösschen Utenberg und das Seerestaurat Tivoli.
Mit der Tourismuszone kann eine vollständige Umnutzung von rentablen Hotelbetrieben verhindert werden. Eine Wohn- und Arbeitsnutzung kann demnach ausnahmsweise bewilligt werden, wenn sie betriebswirtschaftlich notwendig ist und wenn sie den Tourismuszweck des Betriebes sichert.
Er sei sich bewusst, dass die Tourismuszone ordnungspolitisch heikel sei und damit die Rentabilität der betroffenen Hotelbetriebe nicht gewährleistet werde, schreibt der Stadtrat. Er hoffe aber, verhindern zu können, dass funktionsfähige Hotels durch ertragsreichere Nutzungen verdrängt werden.
"Task Force" gefordert
Mit seinem Vorschlag stösst der Stadtrat im Parlament aber auf Widerstand. In einem von den Fraktionen der FDP, CVP, GLP und SVP eingereichten Postulat heisst es, dass die vorgeschlagene Lösung engagierte, erfolgreiche Hoteliers in ihrer unternehmerischen Freiheit einschränken würde.
Die vier Fraktionen fordern deshalb eine "Task Force" mit Vertretern der Stadt, der Politik, des Tourismus, der Hotels und der Wirtschaftsförderung. Diese soll unvoreingenommen alle möglichen Instrumente und Massnahmen diskutieren. In einer Übergangsphase soll der Stadtrat mit Planungszonen allfällige Umwandlungen von Hotels in Residenzen verhindern.
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Dossiers: Hotellerie | Stadtentwicklung | Tourismus
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