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24.03.2013

Hoteliers in Bremen haben keinen Grund zum Jubeln

Übernachtungen lediglich auf Vorjahresniveau

Die herausragenden Zuwachsraten der vergangenen Jahre konnten in Bremen 2012 nicht erreicht werden. Dennoch wird die bisherige Rekordmarke bei den Übernachtungen knapp übertroffen. So verzeichneten die Stadtbremer Beherbergungsbetriebe mit 1'556'658 Übernachtungen ein Plus von 0.1 Prozent, das sind etwa 2000 Übernachtungen mehr als im Rekordjahr 2011.

Diese Zahlen berichtete Senator Martin Günthner auf der Bilanzpressekonferenz der Bremer Touristik-Zentrale. Im Land Bremen zählte das Statistische Landesamt 1'916'281 Übernachtungen (minus 0.7 Prozent). "Das Bremer Gastgewerbe hat sich insgesamt stabil gezeigt. Die Tourismusbranche bleibt für unser Land ein wichtiger Wirtschaftsfaktor mit guten Beschäftigungsperspektiven", so Günthner. Etwa 30'000 Personen bestreiten in der Stadt ihren Lebensunterhalt durch den Tourismus.

Aus dem Brutto-Umsatz von über 1.7 Milliarden Euro generiert das Bundesland ein Steuereinkommen von zirka 21 Millionen Euro. Günthner verwies darauf, dass in den kommenden Monaten mehrere Hotelneubauprojekte fertiggestellt werden. "Dies zeigt, dass die Zukunftsperspektiven für Bremen in der Branche nach wie vor positiv gesehen werden."

Details zu touristischen Zahlen und Daten berichtete Dr. Andreas Cors, Abteilungsleiter Wirtschaft beim Statistischen Landesamt Bremen. Besonders signifikant traten im Jahre 2012 die Monate August und Oktober hervor. Im August verzeichnete das Statistische Landesamt ein Minus von 7.7 Prozent, das vermutlich zu einem Grossteil auf die einwöchige Schliessung des Flughafens zurückzuführen ist, dessen Landebahn im Sommer komplett saniert wurde.

Der Oktober war hingegen mit 153'667 Übernachtungen der Monat mit den meisten Übernachtungen, die jemals in Bremen verzeichnet wurden, dicht gefolgt vom September, der ebenfalls zu einem der besten Monate überhaupt zählt.

Von den etwa 1.6 Millionen Übernachtungen kamen drei Viertel der Gäste aus Deutschland. Wichtigster Quellmarkt im Ausland war Grossbritannien mit 34'409 Übernachtungen. An Platz zwei folgten die Niederländer (31'807 Übernachtungen). An Platz drei standen die USA (22'821), dicht gefolgt von Frankreich (21'226) und Norwegen (19'422 Einheiten). Obwohl einzelne Märkte stark zunahmen, die USA beispielsweise plus 15.9 Prozent, sanken die Übernachtungen aus dem Ausland insgesamt um 1.3 Prozent.

Die durchschnittliche Übernachtungsdauer aller Gäste in gewerblichen Beherbergungsbetrieben lag 2012 wie auch schon im Vorjahr bei 1.7 Übernachtungen. Und obwohl die Zahl der Hotels und Betten in den vergangenen zehn Jahren stark gestiegen sei, blieb die Bettenauslastung mit 43 Prozent gleich wie in den vergangenen Jahren, so Dr. Cors. 2012 zählte das Statistische Landesamt 87 Hotels mit insgesamt 9268 Betten. 2003 waren es noch 71 Hotels mit 7653 Betten. Damals lag die Bettenauslastung bei 40.3 Prozent.

Uneinheitliche Stimmung

Für Fritz Rössler, den Vorsitzenden des Verkehrsvereins der Freien Hansestadt Bremen und ehemaligen Präsidenten des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga Bremen), ist die gestiegene Bettenauslastung ein Zeichen dafür, dass nicht nur der Städtetourismus insgesamt wächst, sondern neue Hotels mit ihrem eigenen Marketing auch mehr Gäste in die Stadt bringen.

Wiederum stehen für die nächsten Monate weitere Neueröffnungen in Bremen an. Die neuen Projekte von Steigenberger in der Überseestadt, Ibis am Hauptbahnhof, Motel One am Brill oder B&B in Findorff werden die Bettenkapazität in Bremen um fast 1000 neue Betten erhöhen.

"Der Konkurrenzdruck in Bremen steigt", so Rössler. "Es findet zwar ein autonomes Wachstum im Tourismus statt, wir brauchen aber mehr Grossveranstaltungen für die Stadt." Zudem würden Themen wie die Citytax, Umweltzone und Flugsteuer die Kostendruck-Situation für die Hoteliers ebenfalls verschärfen.

Auch in der Hotellerie spiegelt sich das indifferente Bild wider. Rössler zitierte eine Umfrage der Bremer Touristik-Zentrale, in der Hoteliers und Gastronomen zu ihrer Einschätzung der wirtschaftlichen Lage befragt wurden. Etwa die Hälfte aller Befragten rechnet in 2013 mit gleichbleibenden Umsatz- und Gästezahlen, zirka ein Drittel geht von zunehmenden Zahlen aus und zwanzig Prozent befürchten einen Rückgang.

Ähnliche Zahlen bestätigt auch der Konjunkturreport der Handelskammer. Auch in dieser zweiten Umfrage werden "die administrativen Lasten aufgrund der Wiedereinführung der Citytax als Ärgernis" angesehen.

BTZ-Geschäftsführer Peter Siemering bestätigte ebenfalls das uneinheitliche Stimmungsbild im Bremen-Tourismus. So hätten Reiseveranstalter wie Ameropa, NUR oder DERTour beispielsweise durchweg positive Bremen-Ergebnisse mit einem Buchungsplus von 10 bis 18 Prozent. Rückläufige Zahlen verzeichnen hingegen viele Busreiseveranstalter, die unter der strengen Umweltzone in Bremen leiden. Insgesamt kamen nach Hochrechnungen der BTZ etwa 30'000 Gäste weniger mit dem Bus an die Weser.

"Es herrscht viel Unruhe in der Touristik-Branche", fasste Peter Siemering zusammen. "Fakt ist, Bremen hat erneut einen – wenn auch kleinen – Rekord bei seinen Übernachtungszahlen zu verzeichnen. Doch ist dieses Plus wesentlich geringer ausgefallen als in anderen deutschen Städten, die vom anhaltenden Boom im Städtetourismus profitieren."

Gäste, die tatsächlich in Bremen waren, beurteilten ihren Aufenthalt in der historischen Stadt jedoch weitgehend positiv. So vergaben laut einer Umfrage der BTZ 88 Prozent aller Befragten die Noten gut und sehr gut für ihren Trip nach Bremen.

Wie geht es weiter mit dem Bremen-Tourismus in 2013? "Wir bleiben weiter optimistisch, werden unser weltweites Marketing mit voller Kraft vorantreiben und geben uns vor allem nicht mit Mittelmass zufrieden", lautet die Devise von BTZ-Chef Peter Siemering.

Für ihn spielt das Auslandsmarketing nach wie vor eine wichtige Rolle. Neue Schwerpunktmärkte sind seit Einrichtung der Ryanair-Strecken die Länder Finnland, Norwegen, Spanien oder Italien. Aber auch die neue Moskau-Verbindung von Germania ab Sommer 2013 verspricht interessant zu werden.

"Wir sind weltweit auf über dreissig Messen aktiv und arbeiten eng in Verbindung mit dem Airport und der Deutschen Zentrale für Tourismus mit Mailings, Pressearbeit oder Anzeigen. Für unseren neuen Markt haben wir gerade erst eine russische Broschüre aufgelegt, und unsere Website bieten wir ebenfalls auf Russisch an", so Simmering.

Auch das Online-Marketing wächst kontinuierlich. Nach dem Relaunch der BTZ-Website bremen-tourismus.de verstärkt die Gesellschaft nun ihr Suchmaschinenmarketing und ihre Aktivitäten im Bereich Social Media. "Besonders die jungen Gäste suchen uns verstärkt auf Facebook, Twitter, Youtube oder Pinterest", weiss der Tourismuschef.

Auch setzt die BTZ auf das Thema eMobility. "Seit einigen Jahren fahren unsere Elektro-Minibusse "Emma1" und "Emma2" die Gäste quer durch die Innenstadt, auch Segway-Touren haben wir schon länger im Angebot. In diesem Jahr werden wir uns im Bereich Fahrradtourismus, speziell im Segment eBikes noch breiter aufstellen", verspricht Siemering.

Für 2013 stehen viele spannende Veranstaltungen auf dem Kalender. Dazu gehören zum Beispiel die Eröffnung des GOP Varietés in der Überseestadt, die neue Dauerausstellung "Afrika" im Überseemuseum, die Neueröffnung des Focke-Museums mit "Graben für Germanien" oder die Schau "Kaboom" im Museum für moderne Kunst, der Weserburg.

Sportlich geht es hoch her bei der Tischtennis-EM der Senioren im Herbst oder der WM der Lateinformationen. Und auch der Kongresskalender ist relativ gut gefüllt.

"Der Trend zu Städtereisen bleibt weiterhin aufrecht", resümiert der BTZ-Geschäftsführer. Deutschland sei und bleibe das beliebteste Reiseziel der Deutschen und auch Bremen könne davon profitieren. "Wir wollen nicht jammern, sondern das Ergebnis weiter steigern", so Simmering.

AWD-Dome in Bremen: Der Kongresskalender ist gut gefüllt. Bild: BTZ


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