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15.08.2023

Rheintunnel bauen, Osttangente erhalten!

Stau auf der A2 ist ein tägliches Ärgernis

Ein breit abgestütztes Komitee mit über 200 Persönlichkeiten setzt sich engagiert für den Bau des Rheintunnels und den Erhalt der Osttangente ein. Der Rheintunnel wird insbesondere die Quartiere entlasten und den Transitverkehr unterirdisch an Basel vorbeischleusen.

Auf der Osttangente, dem Abschnitt der Nationalstrasse A2 zwischen Schwarzwaldtunnel, Hagnau und Augst, ist Stau ein alltägliches Ärgernis. Aufgrund der wachsenden Bevölkerung und der damit einhergehenden Verkehrszunahme wird sich die Situation in den nächsten Jahren weiter zuspitzen.

Ohne Gegenmassnahmen werden Staustunden sowie der Ausweichverkehr in die Quartiere und die Agglomerationsgemeinden sowie der damit verbundene Lärm zunehmen. Dem entgegenwirken soll der Rheintunnel ‒ ein Jahrhundertprojekt.

Der Rheintunnel wird etwa 80% des heutigen Schwerverkehrs auf der Osttangente unter die Erde verlagern und die Anwohnerinnen und Anwohner entlang der Osttangente wesentlich vom Verkehrslärm entlasten.

Ein breit abgestütztes Komitee mit Politikerinnen und Politikern, Persönlichkeiten aus der Wirtschaft und von Verbänden setzt sich gemeinsam überzeugt für den Bau des Rheintunnels und den Erhalt der Osttangente ein.

Das Komitee wurde von der «Verkehrsliga beider Basel» ins Leben gerufen, in der sich 13 Wirtschafts- und Verkehrsverbände engagieren. Gemeinsam fordern die Verbände die Realisierung des Rheintunnels im Rahmen des Ausbauschrittes 2023 des Strategischen Entwicklungsprogramms des Bundes.

Zudem soll die Osttangente erhalten sowie nachfragegerecht und stadtverträglich saniert werden. Es brauche es eine «nachhaltige Umsetzung der Bauarbeiten am Rheintunnel». Der Schutz der betroffenen Bevölkerung und der Erhalt der Erreichbarkeit müssten dabei prioritär berücksichtigt werden.

Wichtig für die Wirtschaft und Gesellschaft

Der Rheintunnel ist wichtig für Wirtschaft, Mobilität und Gesellschaft. Daniel Seiler, Geschäftsführer ACS beider Basel, erklärt den Nutzen des aus verkehrstechnischer Sicht: «Heute ist die Osttangente ein Nadelöhr sondergleichen. Die zweispurige Stadtautobahn muss den Verkehr von sechs Spuren aufnehmen. Dieser Engpass führt zu Ausweichverkehr in die Quartiere rund um die Autobahn.»

Die Osttangente sei eine innerstädtische Verbindungsachs und nie dazu gedacht gewesen, auch noch den Fernverkehr nach Deutschland und Frankreich aufzunehmen. «Wir müssen Ordnung schaffen und die beiden Verkehrsachsen trennen», so Seiler. Das entlaste die Quartierbewohner.

Handelskammer-Direktor Martin Dätwyler betont, dass Basel und die Agglomeration gut zu erreichen sein müssen. Dies sei für den gesamten Wirtschaftsstandort zentral: «Nur mit funktionstüchtigen und leistungsfähigen Verkehrsinfrastrukturen bleiben wir für Unternehmen und Fachkräfte attraktiv.»

Die Weiterentwicklung dieser wichtigen Infrastrukturen sei vernachlässigt worden. «Die Strassen und Schienen der Region, welche im Wesentlichen für das Basel der 1960er und 70er Jahre geplant wurden, halten den aktuellen Mobilitätsbedürfnissen – verbunden mit dem Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum – nicht mehr stand», so Dätwyler, der von den zuständigen Behörden eine schonende Umsetzung der Bauarbeiten fordert. Gemeinsam mit dem Kanton müsse das Bundesamt für Strassen zudem Ersatz für die Freiflächen finden, die der Bevölkerung während der Bauzeit nicht zur Verfügung stehen.

Tamara Alù, Leiterin Politik beim Gewerbeverband Basel-Stadt, ergänzt: «Die Handwerkerfirmen, die Zulieferfirmen, all die Dienstleister, sind angewiesen auf fliessende und funktionierende Verkehrswege. Können wir diese nicht endlich freischaffen, laufen wir Gefahr zur Insel zu werden und Abwanderung der Geschäfte ist die direkte Folge. Standortattraktivität ist kein Selbstläufer – nirgends.»

Andreas Zappalà, Geschäftsführer HEV Basel-Stadt, hält fest: «Die Belastung durch Lärm, unkontrollierten Ausweichverkehr und tägliches Verkehrschaos resultiert aus dem gewachsenen Bedürfnis nach Mobilität. Dieses wird in Zukunft noch zunehmen.»

Aus Sicht der Hauseigentümerschaft sei es wesentlich, ein attraktives Wohnumfeld zu garantieren. «Wir sind es den Bewohnerinnen und Bewohnern schuldig, dass zumindest die Infrastruktur modern ist und dass auf Basler Strassen Massnahmen zur Beruhigung des Transit- und Durchgangsverkehrs getroffen werden. Dies ist mit dem Rheintunnel gewährleitstet», sagt Zappalà.

Entlastung dringend gefordert

Stephan Fluri, Präsident NQV Breite Lehenmatt, votiert für die dringende Entlastung der Breite: «Jeden Tag haben wir mit diesem Ausweichverkehr zu kämpfen. Die Autos reihen sich aneinander und verstopfen die Strassen. Vom Joggeli bis zur Breite ist kein Durchkommen. Auch nicht für den Bus, der regelmässig behindert wird.» Das belaste die Quartierbewohnerschaft enorm.

Hans-Peter Ebneter, Vorstandsmitglied NQV Oberes Kleinbasel, ergänzt: «Der Durchgangsverkehr, vor allem die LKW gehören unter die Erde. Er muss geräuschlos an Basel vorbeiziehen. Durch die Vermischung des städtischen Verkehrs und des internationalen Transitverkehrs liegt alles brach. Und wir leiden darunter. Wir begrüssen deshalb den Bau des Rheintunnels.»

Für die gesamte Metropolitanregion

Für eine nachhaltige Entlastung braucht es sowohl den Rheintunnel als auch den Erhalt der Osttangente. Denn nur beide Verkehrsachsen zusammen können das Verkehrsvolumen bewältigen und damit einen Beitrag zu einer besseren und wirtschaftlicheren Verkehrsabwicklung leisten.

Dass der Rheintunnel von grosser Bedeutung für die Metropolitanregion ist, unterstreicht die Baselbieter FDP-Nationalrätin Daniela Schneeberger: «Der Tunnel wird nicht nur für die Stand jetzt 200'000 Einwohnerinnen und Einwohner Basels gebaut, sondern für eine Agglomeration, die 1.5 Millionen Menschen fasst.» Letztlich geht es auch um die Versorgungswege der Schweiz.

Simon Oberbeck, Mitte-Landrat aus Birsfelden, kennt die Situation hautnah. Er zeigt auf, warum Birsfelden Tag für Tag mit dem Verkehrschaos zu kämpfen hat. «Würde der Verkehr vor Birsfelden kontrolliert in den Tunnel abtauchen und nach Deutschland und Frankreich geschleust werden, könnten wir auch endlich unser Zentrum entlasten. Im Moment sperren wir die Quartierstrassen, weil sonst die Belastung unerträglich wäre.»

Die Basler LDP-Nationalrätin Patricia von Falkenstein verweist auf die überregionale Bedeutung des Nadelöhrs Basel: «Hier gehen sämtliche Verkehrswege durch. Bauen wir nicht aus, stehen wir vor einem noch grösseren Verkehrskollaps. Gefährden wir doch nicht unseren Standort, sondern schaffen wir intelligente Infrastruktur, für die Gesellschaft und die Wirtschaft. Es ist wichtig, dass wir die Unterstützung für den Rheintunnel aufzeigen und dieses Zeichen auch nach Bern senden.»

pro-rheintunnel.ch

Bild: pro-rheintunnel.ch


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