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30.11.2023

Absatz der Schweizer Brauer geht zurück

Bedeutung des Gastronomiekanals nimmt weiter ab

Der gesamte Schweizer Biermarkt Schweiz verzeichnete nach ersten Berechnungen im Braujahr 2022/23 im Vergleich zur Vorjahresperiode ein Minus von 2.5 Prozent. Brillierte das Braujahr 2021/2022 noch mit einem starken Wachstum aufgrund von Aufholeffekten nach der Pandemie, so konnte diese positive Dynamik im Berichtsjahr nicht gehalten werden. Die Bedeutung des Gastro-Kanals nimmt weiter ab.

Eines vorweg: Der Vergleich mit dem Braujahr 2021/2022 hinkt, da dieses mit starken Aufholeffekten nach der Pandemie aufwartete. Betrachtet man die Entwicklung mit dem durchschnittlichen Bieraus stoss der Jahre 2010 bis 2019 liegen die Zahlen aufgrund des aktuellen wirtschaftlichen Umfeldes im Bereich des Erwartbaren.

Der gesamte Biermarkt Schweiz verzeichnete nach ersten Berechnungen im Braujahr 2022/23 (Oktober 2022 bis September 2023) im Vergleich zur Vorjahresperiode ein Minus von 2.5 Prozent auf 4'571'465 Hektoliter Bier (das sind 457.1 Millionen Liter).

Der Inlandausstoss aller Schweizer Brauereien nahm um 1.2 Prozent auf 3'595'719 hl (Vorjahr 3'638'846 hl) ab. Noch stärker sanken die Bierimporte um 7 Prozent auf 975’746 hl (Vorjahr 1'048'698 hl). Der Anteil der Bierimporte am schweizerischen Gesamtmarkt beträgt nun 21.3 Prozent. Zum Vergleich: Im Braujahr 2012/13 wurde der bisher höchste Importanteil mit 26.1 Prozent verzeichnet.

Im Braujahr 2022/23 steigerte sich der Ausstoss des alkoholfreien Bieres erneut um 5.3 Prozent von 265'058 hl auf 279'233 hl. Der Anteil am gesamten Biermarkt beträgt neu 6.1 Prozent (Vorjahr: 5.8 Prozent).

Die stete Zunahme und wachsende Beliebtheit des alkoholfreien Bieres können auf verschiedene Gründe zurückgeführt werden: Veränderte Lebensgewohnheiten, alkoholfreies Bier als wertvolles, natürliches Sportlergetränk, aber auch die gewachsene Vielfalt.

Früher gab es vor allem alkoholfreies Lagerbier, heute ist die Auswahl gross. Weizen, IPA, bittere oder fruchtige Varianten – es kann nach Herzenslust probiert und genossen werden.

Unsichere Wirtschaftslage

«Inflationsängste, steigende Krankenkassenprämien, hohe Energiekosten und die unsichere geopolitische Lage drücken auf die Konsumentenstimmung – mit Auswirkungen auch auf den Bierkonsum», fasst Nationalrat Nicolò Paganini, Präsident des Schweizer Brauerei-Verbands, die Lage zusammen. Hinzu kommt ein rekordtiefer Euro, welcher den Einkaufstourismus wieder ankurbelt.

Auch die Gastronomiebranche leidet. Höhere Kosten und Fachkräftemangel machen den Wirten und Wirtinnen das Leben schwer. Auffallend ist, dass der Bierabsatz über diesen Kanal im Vergleich zum Detailhandel wieder eingebüsst hat.

Im Braujahr 2022/23 betrug der Anteil 32 Prozent (Vorjahr 33 Prozent) gegenüber 68 Prozent im Detailhandel (Vorjahr: 67 Prozent). Somit konnte das Minus des Braujahrs 2022/23 auch nicht durch den Gastronomiekanal aufgefangen werden.

Konsummuster ändern sich

Es ist in den letzten Jahren festzustellen, dass alkoholhaltige Getränke grundsätzlich weniger nachgefragt werden. Vor diesem Hintergrund erstaunt auch die wachsende Beliebtheit des alkoholfreien Bieres nicht.

Es zeichnet sich zudem ein Generationenwechsel ab. Die traditionelle Stammtischkultur stirbt langsam aus. Viele Biergeniesser konsumieren ihr Bier selektiver, zum Beispiel als Begleitung zu einem bestimmten Menü (Stichwort: Food Pairing). Der entsprechenden Qualität des Bieres wird dadurch immer grössere Aufmerksamkeit geschenkt.

Durch die Ausbildung von Bier-Sommeliers, der Durchführung des Swiss Beer Awards und der Zusammenarbeit mit der ZHAW im Bereich der Bier-Sensorik-Ausbildung hat das Bier in den letzten zehn Jahren einen grossen positiven Imagewandel vollzogen. Neben der Biervielfalt ist auch die bierige Kompetenz der Bevölkerung wahrnehmbar gestiegen.

Wetter mit weniger Einfluss

Das Wetter war im April und Mai sehr regnerisch und bot wenig «bierige» Konsumgelegenheiten im Freien. Der Bierabsatz war in dieser Zeit entsprechend verhalten. Und auch die langanhaltenden Sommertage bis weit in den Herbst hinein konnten die Bierstatistik nicht mehr wesentlich verbessern. Wenn früher dem Wetter vielfach ein grosser Einfluss auf den Bierkonsum beigemessen wurde, lässt die Entwicklung des vergangenen Braujahres diesen Schluss nicht mehr zu.

Obwohl rund 1200 Brauereien offiziell beim Bund registriert sind, verfügen nur gerade 50 bis 60 Betriebe über die geforderten Standards, um Lernende ausbilden zu können. So müssen die Hauptverfahrensschritte bei der Bierherstellung mit der entsprechenden Infrastruktur (Brauanlagen) sichergestellt werden. Weiter müssen in den Lehrbetrieben Braumeister oder ausgebildete Brauer/-innen mit entsprechenden Zusatzausbildungen angestellt sein, um die Verantwortung für die Lernenden wahrnehmen zu können.

Dossier: Bier
Permanenter Link: https://www.baizer.ch/aktuell?rID=9011


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