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10.08.2009
Dämpfer für Tourismusentwicklung in Baden-Württemberg
Städte stark betroffen, Schwarzwald und Bodensee halten sich gut
Vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise setzte sich für das baden-württembergische Tourismusgewerbe die positive Tendenz der letzten beiden Jahre nicht weiter fort. Nach Feststellung des Statistischen Landesamtes kam der Fremdenverkehr im Vergleich zur Industrie bisher aber mit einem blauen Auge davon.
Im ersten Halbjahr 2009 ging die Zahl der Gäste in den Beherbergungsbetrieben mit mehr als acht Schlafgelegenheiten (einschliesslich Reiseverkehrscamping) gegenüber dem ersten Halbjahr 2008 um 3.9 Prozent auf 7.3 Millionen zurück. Bei einer rechnerischen Aufenthaltsdauer von 2.6 Nächten verminderten sich die für die Gastgeber letztlich wichtigeren Übernachtungen um 3.5 Prozent auf 19 Millionen.
Vor allem die Auslandsgäste, deren Übernachtungen seit Mitte 2002 bis weit in das Jahr 2008 kontinuierlich zugenommen hatten, trugen mit einer Abnahme um 6.8 Prozent auf gut 3 Millionen Übernachtungen relativ stark zu diesem Ergebnis bei. Bei den Gästen aus Deutschland verzeichneten die Beherbergungsbetriebe dagegen lediglich einen Rückgang von 2.8 Prozent auf knapp 16 Millionen Übernachtungen.
Auch wenn die Reisemotive nicht direkt erfasst werden, deuten die verschiedenen Aufgliederungen darauf hin, dass sich die Rückgänge insbesondere auf geschäftlich und gesundheitlich bedingte Reisen konzentrierten: So nahmen unter den Betriebsarten die Übernachtungen in der Hotellerie, in der Geschäftsreisende vorzugsweise absteigen, mit minus 4.5 Prozent und in den Vorsorge- und Reha-Kliniken mit minus 5 Prozent jeweils überdurchschnittlich ab. Die so genannte Parahotellerie, zu der meist preiswertere Unterkünfte wie Jugendherbergen, Campingplätze oder Ferienwohnungen zählen und die eher von Urlaubs- und Erholungstouristen frequentiert werden, verbuchte dagegen ein deutliches Plus von 2.4 Prozent.
Unter den Gemeindegruppen mussten die Mineral- und Moorbäder (-4.8 Prozent), in denen das Kurwesen eine besonders starke Rolle spielt, und die Gemeinden ohne touristisches Prädikat (-5.8 Prozent) besonders starke Übernachtungseinbussen hinnehmen. Dies traf insbesondere für die hierin enthaltenen Grossstädte ab 100'000 Einwohner zu, die im ersten Halbjahr 2009 das Übernachtungsergebnis aus dem Vorjahr um 6.1 Prozent verfehlten. Mit den Kneippkurorten (+1.6 Prozent) und den Erholungsorten (+1.5 Prozent) verzeichneten zwei Gemeindekategorien mit Tourismusprädikaten dagegen sogar leichte Zuwächse. Auch die Gemeinden mit den Prädikaten eines Heilklimatischen Kurorts (-0.8 Prozent) bzw. eines Luftkurorts (-1.7 Prozent) wiesen vergleichsweise geringe Übernachtungsrückgänge auf.
In der regionalen Betrachtung gilt dies auch für den Schwarzwald, dessen Übernachtungen um 1.8 Prozent und damit vergleichweise gering abnahmen. Der Bereich Bodensee-Oberschwaben als zweites "klassisches" Tourismusziel des Landes übertraf sein Übernachtungsergebnis aus dem Vorjahr sogar um 1.5 Prozent, wobei das Reisegebiet Bodensee mit einem stattlichen Plus von 5.1 Prozent deutlich herausragte. Demgegenüber verzeichnete die überwiegend städtisch geprägte Region Stuttgart mit einem Minus von 10.2 Prozent die mit Abstand stärksten Übernachtungsverluste. Auch in den Reisegebieten Schwäbische Alb (–6 Prozent) und Nördliches Baden-Württemberg (-4.6 Prozent) nahmen die Übernachtungen überdurchschnittlich ab.
- Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
- Neues Tourismuskonzept für Baden-Württemberg
- Tourismus in Stuttgart erzielte 2008 ein Spitzenergebnis
Dossiers: Konjunktur | Tourismus
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