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04.06.2010

Kanton Bern plant eine höhere Beherbergungsabgabe

Tourismuswerbung soll gestärkt werden

Bern will in der Tourismuswerbung nicht weiter hinter Kantonen wie Wallis und Graubünden zurückstehen. Um den Rückstand zu verkleinern, will Volkswirtschaftsdirektor Andreas Rickenbacher das Tourismusentwicklungsgesetz revidieren und die Beherbungsabgabe erhöhen.

sda. Die Gesetzesrevision braucht es laut einer Mitteilung von Rickenbachers Volkswirtschaftsdirektion, weil der Kanton Bern künftig gemeinsam für alle zehn touristischen Destinationen des Kantons mit Schweiz Tourismus eine Leistungsvereinbarung abschliessen will.

Das hat laut Adrian Studer, dem Geschäftsleitungsvorsitzenden des bernischen Amts für Wirtschaft beco, den Vorteil, dass die Destinationen künftig stärker und langfristig von Werbeaktionen von Schweiz Tourismus profitieren können. Bisher beteiligen sie sich punktuell an Aktionen.

An Einfluss verlieren die einzelnen Destinationen deswegen nicht, so Studer auf Anfrage. Die Teilrevision wird voraussichtlich im nächsten Jahr im Grossen Rat behandelt.

Um wie viel die Beherbergungsabgabe erhöht werden soll, steht noch nicht fest. Die Volkswirtschaftsdirektion habe zwar Vorstellungen. Festgelegt werde der neue Tarif aber erst nach der Vernehmlassung zur Gesetzesrevision, so Studer weiter.

Die Abgabe beträgt derzeit 60 Rappen pro Übernachtung. Das Gesetz lässt dem Kanton einen Spielraum bis 1.50 Franken.

Der Kanton habe dazu Sondierungsgespräche mit den Hoteliers geführt, die "unterschiedlich begeistert" seien vom Vorschlag, so Studer.

"Das derzeit Machbare"

Die Vorschläge Rickenbachers gehen auf ein Positionspapier des Instituts für Freizeit und Tourismus der Universität Bern zurück. Es wurde im vergangenen September anlässlich des 3. Berner Tourismustags vorgestellt.

Institutsvorsteher Hansruedi Müller sagte damals, um den bernischen Tourismus zu stärken, brauche es mehrere Massnahmen, so auch ein verstärktes finanzielles Engagement des Kantons Bern. Laut Studer stellen die Gesetzesrevision und die geplante Erhöhung der Übernachtungsabgabe bezüglich Finanzierung das derzeit Machbare dar.


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