Wirteverband Basel-Stadt

100 Millionen für Hotelkredite: Basel geht leer aus

SGH finanziert nur Investionsvorhaben in "Fremdenverkehrsgebieten"

Die Schweizerische Gesellschaft für Hotelkredit (SGH), die laut Vorschlag des Bundesrats ein zusätzliches Darlehen von 100 Millionen Franken erhalten soll, um bei einer allfälligen Kreditverknappung rasch reagieren zu können, unterstützt keine Finanzierungen in Basel.

Laut Bundesgesetz über die Förderung der Beherbergungswirtschaft und der dazu gehörigen Verordnung unterstützt die SGH als Nachgangsfinanzierer nur Investitionsvorhaben in festgelegten Fremdenverkehrsgebieten und Badekurorten. Der Bundesrat bezeichnet diese Gebiete und Ortschaften im Anhang der Verordnung – nach Anhören der Kantone.

Wäre es nicht angezeigt, zumindest mit den zusätzlichen 100 Millionen auch Projekte in urbanen Gebieten zu unterstützen? Die Hotellerie in den Grossstädten gerät zunehmend unter Druck, wenn der Franken so stark bleibt. Die Zimmerpreise, die am Markt durchgesetzt werden können, sinken. Internationale Kongresse wandern in die Eurozone ab. Zudem hat auch in den Städten der Freizeittourismus eine steigende Bedeutung.

Weshalb erhält ein Kongresshotel in Davos Unterstützung, ein ähnlich gelagertes Haus in Basel oder Zürich aber nicht? Weshalb erhalten Hotels in Luzern, Lausanne, Neuchâtel, Biel oder Zug günstige Kredite? Nur weil sie an einem See liegen?

Bei Luzern könnte man noch argumentieren, dass die Nachfragestruktur wegen des stärkeren Freizeittourismus eine andere ist. Hingegen weisen Lausanne (mit einem Anteil von 70% Geschäftstourismus) oder Zug eine ähnliche Business-Lastigkeit auf wie Basel. Zürich und Bern, wo die SGH ebenfalls nicht unterstützt, haben einen höheren Anteil an Leisure-Tourismus als Zug, Biel oder Neuchâtel!

• Schweizerische Gesellschaft für Hotelkredit
• Massnahmenpaket des Bundesrates lässt Chance ungenützt
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