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06.11.2012
Barometrische Preisführerschaft
Wie Carlsberg und Heineken die Fassbierpreise hochschaukeln
Laut Wikipedia ist Preisführerschaft eine Marktsituation, in der die Preisbewegungen weitgehend von einem einzelnen Anbieter bestimmt werden, an dessen Preispolitik sich die anderen Anbieter anpassen. Preisführerschaft tritt nur auf oligopolistischen Märkten auf, denn ein Anbieter muss entsprechende Marktmacht besitzen, um sie zu erringen.
In einem Oligopol kann dasjenige Unternehmen die Rolle eines Preisführers spielen, das aufgrund von Marktanteil, Kostenstruktur und finanziellen Reserven die besten Chancen hätte, einen Preiskrieg zu überstehen. Die kleineren Unternehmen orientieren sich bei ihren Preisentscheidungen am dominierenden Unternehmen. Sie vermeiden es, den Preis des Marktführers deutlich zu unterbieten, da es sonst zu einem Preiskrieg käme, den sie wahrscheinlich verlieren würden.
Typisch sind nahezu synchrone Preisänderungen: Vollzieht das führende Unternehmen eine Preisänderung, ziehen die Mitbewerber bald darauf mit. Eine Preisführerschaft beruht auf impliziter Abstimmung und nicht auf Abmachung. Das unterscheidet sie von Kartellen, in denen Absprachen explizit getroffen werden.
Bei der "barometrischen" Preisführerschaft übernimmt ein bestimmtes Unternehmen durch Tradition, Vertrauen oder stille Übereinkunft die Aufgabe des Preisführers. Die Preisführerschaft kann aber auch zwischen den Unternehmen rotieren, wobei dies laut Gabler-Wirtschaftslexikon ein Verhalten zur Täuschung der Kartellbehörden sein kann. Gemeinsam ist allen Beteiligten, dass sie durch das Vermeiden von Preiskämpfen auskömmliche Gewinne erzielen wollen.
Wie kann man ein solches Marktsystem zu Fall bringen? Wirtschaftswissenschaftler sind sich einig: Eine stärkere Öffnung von Märkten für Neugründungen und ausländische Anbieter erschweren die barometrische Preisführerschaft und bringen den Verbrauchern niedrigere Preise.
Die untenstehende Grafik zeigt, wie sich die Listenpreise der offenen Spezial- und Lagerbiere von Feldschlösschen und Eichhof fast synchron entwickeln. Sie belegt auch, dass sich die Fassbiere weit stärker verteuert haben als der Preis der gleichen Bier in Flaschen.
- Was unsere Lieferanten gegen den "Schweiz-Zuschlag" tun
- Weg mit den vertikalen Strukturen!
- Fassbier ist viel zu teuer!
Dossiers: Bier | Kartelle
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